Frage zum Deutschunterricht?
Wie steht ihr zu den Bildungsinhalten im Fach Deutsch, insbesondere im Hinblick auf die behandelten Themen und Autoren/Werke wie zum Beispiel E.T.A. Hoffmanns „Der Magnetiseur," Goethes „Faust" oder Thomas Manns „Mario und der Zauber," die in der Oberstufe behandelt werden?
Empfindet ihr diese Werke als zu „abstrakt“, und könnt ihr einen „Nutzen“ daraus ziehen, obwohl sie möglicherweise von der Realität entfernt sind?
2 Antworten
Es sind nicht so sehr die Werke selbst das Problem als die Frage, was man damit macht. Zum Beispiel ist es sehr schwer, einem Menschen von heute klarzumachen, warum er sich mit Büchners Woyzeck beschäftigen soll. Das sieht zum Beispiel ganz anders aus bei dem Roman Corpus Delicti, denn da wurde schon vor einigen Jahren schon fasst prophetisch beschrieben, wie eine Gesundheitsdiktatur aussehen kann. Dann wollen wir mal hoffen, dass es in unserer Demokratie nie dazu kommt, dass der Staat zu Gunsten einer möglichen Gesundheitsgefährdung die realenFreiheitsrechte der Bürger einschränkt. Wer den Roman gelesen hat, ist wahrscheinlich mehr sensibilisiert als andere. Zumindest kann man darüber hervorragend diskutieren, weil es potentiell alle Menschen betrifft und auch erst mit den heutigen technischen Möglichkeiten überhaupt umsetzbar ist.
Wir haben in der Schule Faust I gelesen, und das hat mich so begeistert, daß ich sofort Faust II gelesen habe — zugegebenermaßen war das dann harte Kost.