Findet ihr Geschichte als Schulfach wichtig?

Ja, ist super wichtig (wie Mathe) 69%
Eher wichtig (wie Französisch) 11%
Anderes (was?) 11%
Eher unwichtig (wie Geografie) 6%
Komplett unnützlich (wie Musik) 3%

36 Stimmen

Mugua  18.05.2022, 09:29

Französisch wichtiger als Geographie? Hm.

Silvermooncat 
Beitragsersteller
 18.05.2022, 09:33

Sry, aber ich hab nach dem Plan unserer Schule gemacht ¯\_(ツ)_/¯. Französisch ist halt ein Hauptfach und man hat es 4 Stunde pro Woche (bei uns). (Genauso viel wie bei Mathe)

Schimeck  18.05.2022, 09:45

Geographie ist für Dich unwichtig?

Silvermooncat 
Beitragsersteller
 18.05.2022, 12:04

Bis jetzt. Bin aber noch in der 6ten. Aber z.B in der Fächerwahl in der 10ten ist Geo bis jetzt nicht auf meiner Liste. Außerdem ist es (zumindest in unserer Schule) epochal.

19 Antworten

Anderes (was?)

Essentiell wichtig ist es, dass man lesen, schreiben, rechnen kann.

Die Schule soll jedoch nicht nur Grundwissen vermitteln. Nach der Wertigkeit dort stehen Sprachen und Mathematik an erster Stelle, denn eine 6 lässt sich nicht ausgleichen und in 2 Fächern davon eine 5 auch nicht. Bei anderen Fächern konnte dieses zumindest in meiner Jugendzeit durch entsprechend guter Noten in diesen Fächern ausgeglichen werden.

Im Leben kommt es auf die eigene Situation an, was wirklich wichtig ist.

Ich benötige mein geschichtliches Wissen in erster Linie für gute Unterhaltungen und in sozialen Netzwerken bei Frage-Antwort-Spielen. Durch mein historisches Wissen kann ich mir mache politische Problematik herleiten und eher verstehen. Viele der heutigen Probleme haben ihre Wurzeln in der Vergangenheit.

Was meines Erachtens in der Schule fehlt ist ein Fach, in der die Grundlagen von Gesundheit, Medizin gelehrt wird. Gerade Fast Food ist so ungesund, doch was genau dieses schnell zubereitete, billige Essen ungesund macht, dass wissen die wenigsten Menschen und dementsprechend ungesund ist unser Verhalten als Gesellschaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

schorle22  21.05.2022, 14:54

Wie immer freue ich mich über deine Antwort und lese sie gerne. Und hier stimme ich dir zu 90 % zu.
Wir hatten diesen von dir vermißten Unterricht in der Schule. Lernten, was gut und schlecht ist. Wie man kocht, etc.
Doch was glaubst du, wo man sich nach der Schule traf? Genau - Burger King und Co. :-)))

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Ja, ist super wichtig (wie Mathe)

Wie Mathe. Und Fremdsprachen. Und Geografie.

Die Schule soll dich nicht nur auf die Arbeitswelt vorbereiten (das machen Studium oder Ausbildung), sondern auf das Leben, insbesondere als Teil einer Gesellschaft. Und dafür ist grade Geschichte enorm wichtig. Mir fehlen darüber hinaus noch Themen wie Hauswirtschaft oder Finanzen, aber das war ja nicht deine Frage ;)


Silvermooncat 
Beitragsersteller
 18.05.2022, 12:00

Klar es ist wichtig, aber wenn du halt nicht in deiner Zukunft Französisch/Spanisch etc. brauchst ist es nicht sooo wichtig. Ja klar ist es ein toller Zusatz, aber halt nicht so wichtig wie Mathe.

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TheWiseLady  18.05.2022, 12:06
@Silvermooncat

Also ich enttäusche dich ungern, aber ich habe studiert und es bis zu einem naturwissenschaftlichen Doktor gebracht und ich nutze meine Sprachkenntnisse deutlich intensiver als die Dinge, die ich in Mather gelernt habe. Vieles davon braucht man später nicht wirklich.

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TheWiseLady  18.05.2022, 12:55
@Silvermooncat

Wie gesagt: die Schule bereitet dich nicht aufs Berufsleben vor. Sie versucht nur eine möglichst gleichmäßig gebildete, nächste Generation an Mitmenschen hervor zu bringen. Niemand braucht alles, was in der Schule gelehrt wird. Manche Menschen brauchen später ihr Wissen aus dem Geografie Unterricht, andere das aus Mather, Deutsch oder Englisch. Die Grundlagen für alle diese Bereiche vermittelt die Schule, das weiterführende Fachwissen die weitere Ausbildung.

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Lexa1  18.05.2022, 09:32

stimme voll zu.

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Zu 2-WK-NS-Zeit-lastig. Zumindest bei uns.

Ja, ein solides Geschichtswissen gehört schon zur Grund- und Allgemeinbildung. Auch wenn man es vielleicht nicht merkbar braucht, es hilft auf jeden Fall dabei politische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu begreifen.

Anderes (was?)

Geschichte ist sehr wichtig. Warum?

Um u.A. politische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Dazu braucht es eine gewisse Allgemeinbildung, da man ansonsten anfällig dafür ist, jeden Mist zu glauben.

Gerade Ereignisse wie der zweite Weltkrieg dürfen nie in Vergessenheit geraten. Sowas darf nie wieder passieren.

Du musst dir nicht jede einzelne Schlacht und jedes Detail merken. Wichtig ist, dass ein bisserl was hängen bleibt und du mit relevanten geschichtlichen Ereignissen etwas anfangen kannst.

Ich kenne ein Mädel, hatte überall top Noten und saß mit ungefähr 18 da ohne zu wissen was Antisemitismus ist. Das kann es nicht sein.

Dein Auflistung an "wichtig" bis "unwichtig" finde ich ehrlich gesagt etwas daneben. Nie sind alle Inhalte eines Faches extrem wichtig, nie sind alle extrem unwichtig.

Gerade Geographie hat viele verdammt wichtige Inhalte. Mathe ist ebenso sehr wichtig, Integralrechnungen sind mir aber nach der Matura beispielsweise nicht mehr begegnet.


schwarzerkicker  18.05.2022, 12:31
Dein Auflistung an "wichtig" bis "unwichtig" finde ich ehrlich gesagt etwas daneben. Nie sind alle Inhalte eines Faches extrem wichtig, nie sind alle extrem unwichtig

So Fächer wie Religion und Sport würde ich allerdings schon als ziemlich unwichtig einstufen. Jedenfalls lernt man da nichts, was später bei einer Ausbildung oder einem Studium relevant wäre …

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Silvermooncat 
Beitragsersteller
 18.05.2022, 09:41

Dein Auflistung an "wichtig" bis "unwichtig" finde ich ehrlich gesagt etwas daneben. Nie sind alle Inhalte eines Faches extrem wichtig, nie sind alle extrem unwichtig

Sry. Habe es nach meiner Schule gemacht

Um u.A. politische Zusammenhänge zu verstehen. Dazu braucht es eine gewisse Allgemeinbildung, da man ansonsten anfällig dafür ist, jeden Mist zu glauben.

Gerade Ereignisse wie der zweite Weltkrieg dürfen nie in Vergessenheit geraten. Sowas darf nie wieder passieren.

Da stimm ich dir zu, aber muss man denn wissen wie sie Menschen in der Steinzeit gelebt haben? 😅

Gerade Geographie hat viele verdammt wichtige Inhalte. Mathe ist ebenso sehr wichtig, Integralrechnungen sind mir aber nach der Matura beispielsweise nicht mehr begegnet.

Ich habs so gemacht, weil Geografie halt epochal ist… und Mathe finde ich wichtig 😅 (deshalb)

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Anderes (was?)

Die Wichtigkeit von Geschichte ist für dich als Individuum immer so groß wie du ihr erlaubst zu sein. Das ist das Schöne daran. Geschichte ist etwas, mit dem man sich aktiv und freiwillig auseinandersetzen muss, um daraus zu lernen. Das kann durch Zwang nicht funktionieren, auch nicht in der Schule. Wenn du diese intrinsische Bereitschaft allerdings zeigst, ist die Auseinandersetzung mit Geschichte eine Möglichkeit, Geschehen kritischer zu reflektieren und eine gewisse Distanz dazu zu entwickeln, die es dir ermöglicht, Geschehen und auch kulturell Fremdes besser einordnen zu können. Geschichte ist ein Fach für Menschen, die das Geschehen auf der Welt verstehen möchten. Allerdings wird sie dir keine klaren Antworten geben, weil du dich an Vergangenes immer nur annähern kannst und Vergangenes immer erst durch (d)eine Interpretation zu Geschichte wird.

Was den Geschichtsunterricht angeht: Dieser steht auf dem Lehrplan, um Schülern zu ermöglichen, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, die wiederum das aktuelle Herrschaftssystem legitimieren sollen. Auf deine Gegenwart bezogen bedeutet das: die Demokratie und demokratische Werte legitimieren. Geschichte wird immer auf die Gegenwart bezogen und lebt in ihrer Konstruktion von der Gegenwart. Wenn du dich damit befasst, kannst du diese Beziehungsprozesse verstehen und beurteilen. Zum Beispiel in politischen Vorhaben wird sich oft aus Zwecken der Legitimierung auf Vergangenes und auf Geschichtsschreibungen bezogen.

Die Auseinandersetzung mit Geschichte soll dir ein erweitertes Bewusstsein geben, dass Dinge historisch sind, dass sie stets veränderbar sind, dass sie immer zeitabhängig, standortabhängig und interessengebunden sind. Sie kann dir helfen, langfristige Entwicklungen und Veränderungen zu erkennen - und dass diese aktiv initiiert wurden, also von Menschen gestaltet und umgesetzt. Wenn du mal im Alltag die Augen aufmachst, wirst du schon einmal ein Denkmal gesehen haben. Das ist ein Teil einer Erinnerungskultur, die du durch Geschichte ergründen kannst, um deine Alltagswelt genauer wahrzunehmen.

Auch wenn der Geschichtsunterricht dies im Optimalfall zielgerichtet verfolgt und so auch zum Erfüllungsgehilfen gesellschaftlicher Werteorientierung wird, die dem Geschichtsunterricht aufgrund der aufgezählten Punkte eine hohe Wichtigkeit zuschreibt, hängt die Wichtigkeit für dich persönlich am Ende von dir ab. Denn nur durch den Willen, sich damit auseinanderzusetzen, wirst du Erkenntnisse aus der Geschichte bekommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Historiker (MA), Autor, Film- und Medienkritiker