Findet ihr die Wiederbelebung ausgestorbener Tierarten ethisch vertretbar?
Forscher wollen ja die Gene eines Wollhaar-Mammut in einen asiatischen Elefanten einpflanzen. Der Grund dafür ist, dass sie dadurch den Klimawandel verlangsamen wollen.
Aber könnten Mammuts wenn das gelingt, auch hier leben? (Was die Lebensanforderungen, Lebensräumen angeht)
Findet ihr es in Ordnung, diese wiederzubeleben, da es ja zum Wohle der Erde gemacht wird oder eher nicht, da das Aussterben der Tiere ja der "Kreislauf der Natur" ist?
12 Antworten
Hallo,
von der Diskussion habe ich schon gehört. Der Gedanke dahinter ist wohl, dass die Tundra durch Beweidung dieser Megafauna in einem Zustand gehalten oder in diesen versetzt würde, in dem sie mehr CO2 speichern würde. Die genauen Zusammenhänge weiß ich nicht mehr, sie leuchten mir auch nicht unmittelbar ein.
Dies ist aber ja nur ein Aspekt deiner Frage. Mich erinnert das Ganze sehr an den kürzlichen Hype um die angebliche Rückkehr des Schattenwolfes: man nehme eine ausgestorbene Tierart, die aus diversen Filmen bekannt ist und von der sich irgendwo noch ein paar Gensequenzen finden, und pflanze sie dem Embryo einer verwandten Art ein. Das entstehende Lebewesen wird ein paar Merkmale der verwandten Art haben, und, töröö (Benjamin Blümchen passt in dem Fall ja ganz gut!) die ausgestorbene Art ist wieder da, es langt zumindest für etwas Medienecho und generiert sicher Finanzmittel.
Aber wie viel des ausgestorbenen Tieres steckt tatsachlich in dem Hybridwesen? Es trägt ja nur mehr oder weniger geringe Anteile des Genoms der ausgestorbenen Art, und die "Original"-DNA geht auf sehr wenige Individuen zurück. Wie harmoniert diese Rest-DNA mit dem, was von der verwandten Art stammt? Laufen alle enzymatischen Prozesse reibungslos ineinander, oder passt das einfach nicht an allen Stellen zusammen, sodass das Tier Probleme bekommt? In anderen Zusammenhängen würde man da von Qualzucht sprechen.
Gerade für sozial lebende Säugetiere mit langer Bindung an die Mutter ist es wichtig, große Anteile des Verhaltensrepertoires von den Eltern zu erlernen. Kann ein indischer Elefant einem kleinen Mammut alles beibringen, was man zum Überleben in der Kältesteppe braucht?
Wie sieht es mit Symbionten aus? Gibt es noch genau die Darmbakterien, die die Mammuts hatten? Und Parasiten? Schlagen vielleicht Krankheiten, die für indische Elefanten harmlos sind, bei Mammuts ganz anders durch?
Wird es tatsächlich gelingen, dass eine "wiedererschaffene" Art sich selbst wieder den Lebensraum erschafft, den es so heute nicht mehr gibt, ohne den sie aber wohl nicht überleben kann? Und geht das nicht zulasten der Arten, die heute in dem veränderten Lebensraum existieren?
Ich bin nicht grundsätzlich gegen solche Experimente, aber ich sehe da schon eine Reihe Probleme, und wir müssen uns bewusst machen, dass es lebende Kreaturen sind, die das ausbaden müssen.
Gerne, ist nur bisschen spät. Aber tolle antwort
Eher nicht. Selbst wenn man es irgendwann wirklich könnte. Noch ist man nicht wirklich soweit. Das mit dem Klimawandel und dem Permafrostboden ist auch sehr umstritten man müsste ja viele tausend schaffen. Ich sehe da so wenig Sinn.
Man sollte lieber in den Schutz heute noch lebender Arten und Lebensräumen investieren als zig Millionen in so ein Projekt. In vielen Regionen schrumpft der Lebensraum vieler Arten. viele werden seltener.
Solange sie nicht drunter leiden, auf jeden Fall. Dass Mammuts irgendeinen Einfluss aufs Klima haben, bezweifele ich aber.
Ahja. Wie soll das den Klimawandel aufhalten? ....
Ich hätte doch zu gerne mal eine Quelle für diese Behauptung deinerseits.
Ansonsten; es ist halt schwierig, weil diese Arten a. nicht umsonst ausgestorben sind und b. gar nicht mit den jetzigen Viren/Krankheiten ect zurechtkommen.
nicht umsonst? zu welchem *Zweck* sidn sie denn ausgestorben, udn wer legte den Zweck fest?
udn zu b. hätt ich gerne genauso eine Quelle, wie du sie vom FS verlangst!
Zu deinem ersten Einwand: umsonst ist in der Tat blöd formuliert, was ich meine ist: grundlos.
zu Zweitens: wenn dir dein eigener Verstand und dein Wissen dafür nicht reichen, um zu wissen, dass auch Viren und Bakterien einer Evolution unterliegen und das Immunsystem darauf trainiert wird, die zu erkennen und zu bekämpfen, in dem es ihnen ausgesetzt ist, und das dann natürlich ein erhebliches Problem für ein Immunsystem ist, was auf Viren und Krankheiten trainiert ist, die es seit 10000 Jahren nicht mehr gibt, aber nicht auf die heutigen, dann schaue dir die Geschichte der Ureinwohner Amerikas nach der Invasion der Europäer an, das ist ein sehr anschauliches Beispiel dafür, was passiert, wenn ein Organismus plötzlich mit völlig unbekannten Viren in Kontakt kommt.
nun, DAS sieht man dann eh...
man ist ja längst noch nicht so weit, solche Tierarten völlig mit ihrem eigenen Genom wiederzubeleben, man nimmt eine verwandet Tierart udn gibt denen einige wenige Gene davon, sodass das, was rauskommt, dem ausgestorbenen Tier vielleicht ähnlich sieht, aber niemals die ausgestorbene Tierart IST (kürzlich der Wolf zB, oder auch experimentiert man grad mit Mammut-Haarwuchsgenen an Mäusen...)
https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/mammut-forschung-100.html#:~:text=Mammuts%20sollen%20Klimawandel%20bek%C3%A4mpfen&text=Abermillionen%20Dollar%20wurden%20bereits%20f%C3%BCr,einmal%20in%20Sibirien%20angesiedelt%20werden. Hier sollte alles zu sehen sein, aber kurz gesagt sollen die Mamutts den Schnee Feststampfen was die auftauung erschwert und ggf. Die Freisetzung der Treibhausgase verringern soll.
@guitschee Es geht vielleicht darum, die sibirischen Böden noch etwas länger im Dauerfrostzustand zu halten, durch Niederhaltung der Vegetation und Schneedecke durch Weidetiere. (gab da mal ne Doku vor etwa 3 Jahren) Mammuts waren da allerdings praktisch nicht im Gespräch, sondern andere, fast ausgestorbene? Vierbeiner mit Hufen.
Ansonsten, falls es das nicht sein soll, wäre es nicht Aufhalten, sondern eher Anpassungsmaßnahme zu nennen.
Ein link dazu sähe ich auch gern.
Ich finde das nicht korrekt. Der Lebensraum der Mammuts hat sich extrem verändert, sie kämen hier heutzutage nicht mehr zurecht. Wenn es stimmt, was einige Dokus berichten, dann waren Mammuts Wandertiere. Zum Winter sind sie z.B. von ihren Weidegründen auf dem Grund der heutigen Nordsee in die Alpen gezogen, um dort zu überwintern und im Frühjahr wider zurück. Es könnte durchaus sein, dass das in ihren Genen ist/ war. Wie soll das heutzutage gehen? Auch wären sie den heutigen Bakterien und Viren schutzlos ausgeliefert, weil ihr Immunsystem diese nicht kennt. Sie würden mMn nicht lange überleben.
Tolle Antwort!!! 👍