Findet ihr, dass man Schulabschlüsse hintergeschmissen bekommt?

9 Antworten

Ja finde ich, aber ausgerechnet beim Hauptschulabschluss halte ich das für vertretbar. Es ist der niedrigste Schulabschluss und dass man da die Hürden sehr niedrig setzt ist ja klar. Beim Abitur, das der höchste Schulabschluss ist und deshalb eigentlich elitär sein sollte, ist es halt wirklich nicht gut, wenn das Niveau sinkt.

Ja das empfinde ich ähnlich. Habe in den 80er meinen Realabschluss gemacht. Als es 2016 darum ging meinen Sohn auf die Gesamtschule oder das Gymnasium zu schicken habe ich nicht schlecht gestaunt. Wieviel leichter es dort heute auf der Gesamtschule zu sein scheint! Fächer, die ich einzeln unterrichtet wurde und zwar mehrere Jahre (Physik, Chemie) werden heute irgendwie zusammengeschmissen und nicht halb so lange unterrichtet. Ich würde sagen, heute ist der Realschulabschluss nichts mehr wert und wenn ich sehe wie mein Sohn auf dem Gymnasium jetzt 11. Jahrgang bislang ohne Schwierigkeiten nahezu durchspaziert ist und ich heute noch in Teilen (außer Mathe, harhar) in vielen Fächern mitkomme...dann hat sich da irgendwas stark verändert...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anonymus913  08.10.2023, 11:25

Auf eine Gesamtschule wird auch auf Hauptschul Niveau unterrichtet und ab der 10ten erst auf Realschul Niveau, somit ist es am anfang viel leichter und dann ab der 10ten normal

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verreisterNutzer  08.10.2023, 12:14
@Anonymus913

Ja ich weiß. Ich musste damals Ende der 4. Grundschulklasse mit meinem Sohn auf die Infoveranstaltung (seine Grundschule ist an eine Gesamtschule angeschlossen gewesen). Ich habe sehr gestaunt...Ich weiß natürlich noch aus den 80ern, als ich zur Schule ging, welchen Unterschied es gab zwischen Hauptschule (beste Freundin) und mir (Realschule)...

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Ja. Es geht nicht mehr um Leistung und deren Kontrolle, sondern um Statistiken, Abgängerzahlen und damit um Politik und den "guten Ruf" einer Schule. Man biegt sich die Statistiken so hin, dass es "genug" erfolgreiche Abschlüsse gibt.

Seit Jahren werden dazu die Notenspiegel in den Schulen angepasst und die Methoden zur Leistungsermittlung so geändert, dass es zwangsläufig mehr gute Noten geben muss. Das ist Selbstbetrug.

In meiner Schulzeit wurden z.B. NIEMALS Diktate angekündigt. Plötzlich war es soweit und dann musste man beweisen, wie gut man bisher im Unterricht gelernt hatte. Die Vorbereitung des Diktats war der monatelange Unterricht vorher.

HEUTE MUSS ein Diktat rechtzeitig vorher (meist 1 Wo.) angekündigt werden. Der ungefähre Diktattext wird 1 Wo. lang im Unterricht geübt. Schließlich wird das Diktat mit kaum geändertem Text geschrieben.

Ähnliches läuft bei Mathearbeiten und in anderen Fächern. Es geht am Ende nur noch darum, ein gutes Kurzzeitgedächtnis zu haben.

Wer als Lehrer dieses Vorgehen nicht billigt und realistisch die Leistungen kontrolliert, wird schon seit Ende der 90er Jahre gemaßregelt. Das wird möglich, weil Schule und Bildung Ländersache ist und damit ein Politikum.

Ich finde es gut. Denn man lernt in der Schule hauptsächlich unnützes. Da ein wenig Zeit sparen um dennoch dahin zu kommen, wo man hin will, finde ich sehr gut.

Problematisch wirds nur dann, wenn man das Studium hinterhergeschmissen bekommt. Gerade in Bereichen wie Arzt und Bildungswesen. Wenn nur noch Inkompetente Ärzte und Lehrer da sind, ist es quasi wie der Zinseszinseffekt nur im negativen Sinne.

Ich habe meinen Abschluss nicht hinterhergeschmissen bekommen, weder den Realschulabschluss, noch meine 2 Ausbildungen, die ich habe