Fandet Ihr schon mal eins Eurer Autos gerade deswegen gut weil es so scheiße war?
Ich hatte das mit meinem Opel Corsa C 1.0 BJ 2001.
Wenn man Gas gab war es als ginge ein Windows-Fenster mit der Frage auf, "wollen Sie wirklich Gas geben?", so ausgeprägt war die Anfahrschwäche.
Im Stand schüttelte einen der Dreizylinder derart durch, dass man dachte jemand mit Gehirnerschütterung dürfte man damit nicht transportieren.
Das Fahrwerk war so schlecht dass man schon bei mageren 160 Km/h schweißnasse Hände in langen Autobahnkurven bekam
3 Antworten
LOL ja ich kenne das 😊
Mein 1. Auto war ein alter, grasgrüner Käfer und DA hat jedes Mal bei der Ampel der Motor aufgeheult und -> ich musste schnell raus springen und hinten beim Motor (beim Käfer ist der Motor hinten) den Bolzen wieder reindrücken, damit das Geheule aufhört 😆 -> und dann bin ich wieder BIS zur nächsten Ampel „entspannt“ weiter gefahren 😆😆😆
-> Aber ich habe dieses Auto geliebt 😊 -> er hat mich viel Nerven gekostet, vor allem das „Raussprinten“ bei jeder Ampel 😆 -> aber ich habe ihn geliebt 😊
Ich hatte vor Jahren mal ein Winterauto, einen 1993er Mercedes C180 Elegance. Der war so eigenartig allein durch seine Farbe und Ausstattung sowie seine komplett nachvollziehbare Vorgeschichte (der war erste Hand), dass er schon wieder "Style" hatte.
Dieser Mercedes war das einzige meiner Autos, das einen Namen hatte - der hieß "Rainer", nach dem betagten Erstbesitzer, der auch der einzige Vorbesitzer war. Das Scheckheft von "Rainer" habe ich damals aufgehoben. Es war irgendwie witzig: "Rainer" war ab Werk original in der Taxifarbe "hellelfenbein" lackiert worden, wurde aber nie als Taxi genutzt.
Auch die Geschichte war speziell, wie ich "Rainer" fand: Auf dem Hinterhof einer schummrigen Tankstelle stand das Ding rum, ich konnte den Wagen für 250 Euro kriegen unter der Prämisse, dass ich ihn (er stand gut ein Jahr) zum Laufen bringe. Mit einer neuen Batterie und etwas Sprit sprang er sofort an, ich konnte ihn mitnehmen. TÜV war reine Formsache.
"Rainer" fuhr sich eigentlich ganz gut, hatte aber seine Mucken. Die Tankanzeige ging nicht richtig, man fuhr nach Gefühl und tankte ihn immer voll, schrieb sich dann die Kilometer auf und hob die Quittung auf. Außerdem hatte er die lästige Angewohnheit, bei niedrigen Drehzahlen oder stehendem Motors regelmäßig auszugehen - er sprang dann zwar immer wieder sofort an, aber unangenehm ist so was vor allem mitten im Kreisverkehr in einer Kolonne im Berufsverkehr. Am Heiligen Abend 2017 fiel dann der Auspuff einfach ab, als ich morgens zum Einkaufen fuhr ... na Klasse, da hörte man "Rainer" schon drei Kilometer weiter röhren und wusste, da kommt diese komische kantige taxigelbe Karre. Ich trug es mit Ergebenheit und habe eine Cassette (!) mit ganz peinlichen Schlagern immer im Auto gehabt, die ich sogar extra für "Rainer" und um seinen Kultfaktor zu steigern aufgenommen hatte. Ich hatte sogar ein Namensschild (so ein kleines Ding in Kennzeichenoptik) mit "Rainer" per Saugnapf an die Heckscheibe gesteckt.
Ich fand ihn irgendwie gut, irgendwie aber auch doof und habe ihn nach dem Winter für 900 Euro weiter verkauft. Nach zwei Tagen war jemand da, der ihn gekauft hat - und da ist "Rainer" nicht ausgegangen.
Nicht weil es so scheiße war. Aber es war ein sehr besonderes Auto, das jetzt nicht besonders schön aussah, in dem Augen von vielen Bekannten. Technisch absolut top, richtig geiles, komfortables Fahrwerk, man schwebte dahin. Ging halt komplett auf Kosten der Sportlichkeit, aber ich vermisse noch heute dieses unerreichte Fahrgefühl.