Extreme Angst vor dem Studium?
Ich habe gerade mein erstes Semester angefangen und war gestern zum ersten Mal an meiner Universität. Man hat uns allgemeine Informationen gegeben und versucht, uns bei der Stundenplanerstellung zu assistieren. Allein das alles hat mich schon übernatürlich gestresst und ich komm' mir einfach nur vor, wie der dümmste Mensch. "Glücklicherweise" ging es den anderen nicht anders, aber ich bin seitdem stark verunsichert, ob dies für mich der richtige Weg ist.
Anschluss habe ich auch keinen gefunden, bzw. eigentlich schon, aber irgendwie sind alle (alle alle) Raucher (wirklich extrem) und von so etwas wird mir schlecht und generell kann ich das einfach nicht ab. Sprich, ich bin allein. An sich kein Problem, nur eine Lerngruppe wäre vielleicht hilfreich gewesen.
Einen Abbruch kann ich mir eigentlich nicht leisten, aber wenn ich es einfach durchziehe und den Bachelor dann doch nicht bestehe, bin ich 24/25 ohne etwas in der Hand zu haben, abgesehen von einem Abitur. Das kann ich dann ja auch keinem Arbeitgeber beibringen und wäre einfach nur Müll für den Arbeitsmarkt. Jetzt schmeißen würde daran aber nicht viel ändern, da ich mein Abitur 2020 gemacht (bin 21 Jahre) habe, nicht wusste, was ich machen möchte und dank Corona keine Praktika machen durfte. Eine Ausbildung hatte ich in dem Jahr dann auch nicht bekommen/für 2021. Für 2022 hatte ich dann ein Praktikum absolviert und die Firma wollte mich dann auch anwerben bzw. fragen, ob ich bei denen anfangen will, nur ist denen dann ein großer Kunde abgesprungen, weshalb die Kapazitäten für einen weiteren Auszubildenden erloschen sind. Hab mich dann halt für die Uni eingeschrieben.
Außerdem sind die Zugverbindungen zu meinen Eltern sehr schlecht (1Std. Auto, 3Std. mit den Öffis), aber ein Auto kann ich mir neben Miete/Studium nicht leisten. Ich habe auch Angst, dass ich als Mensch unattraktiv werde... Habe vor Kurzem jemanden kennengelernt und es läuft wirklich super und ich mag ihn wirklich, nur steht er total im Leben, hat sein Studium fertig, seinen Alltag im Griff und der netteste Mensch, den ich je kennengelernt hab. Wenn ich dann so ein Versager werde, ich weiß nicht, ob ich das sagen könnte... bzw. denke ich, dass ich so jemanden dann nicht verdient habe.
Die Panikattacken wollen einfach nicht aufhören, ich hatte mich eigentlich gefreut, aber das ist alles weg, ich will nicht mals mehr von Zuhause ausziehen.
3 Antworten
Aufgrund deiner kurzen Erlebnisse an der Universität gibt es keinen Grund, auf das Studium zu verzichten. Alles was Du da schilderst, ist völlig normal. Die meisten Studienanfänger haben Unsicherheitsgefühle und zweifeln an ihrer Fähigkeit, ein Universitätsstudium zu bewältigen. Ich glaube aber nicht, dass deine Angst und deine Unsicherheit von dem einen Tag an der Uni herrührt. Diese Angst, verbunden mit einem wohl nur geringen Selbstwertgefühl wird dich schon früher belastet haben. Ich empfehle dir, da therapeutische Hilfe zu suchen (etwa eine kognitive Verhaltenstherapie). Die könntest Du studienbegleitend am Studienort machen. Und was deinen Studienanfang betrifft: Da ist noch gar nichts verloren. Achte auf einen Hinweis der Fachschaft (der Studierendenvertretung), die eine Einführungs-bzw. Begegnungsveranstaltung anbieten wird. Und was die Lerngruppe betrifft: Häng´ ein paar Zettel an die "schwarzen Bretter", auf denen Du Interessenten für eine "Studien- und Prüfungsvorbereitungsgruppe" suchst (3-4 Mitstudierende, die sich einmal pro Woche für ca. 1 1/2 Stunden treffen). Alles Gute!
Das ist alles normal, glaub mir. Bei der Uni muss man mehr oder weniger alles alleine regeln. Und das ist beim Einstieg hart. Aber das wird schnell besser, keine Sorge. Du wirst auch in den Kursen noch Leute kennenlernen. Sprich einfach deine Sitznachbarn an. Das ist am Ende alles gar nicht so krass.
Komm erstmal an, du bist grad mal ein paar tage da. das gibt sich und alle sind am anfang super nervös