Ewiges Leben - eine Vertröstung für die Unterdrückten?

13 Antworten

Die Aussage spaltet. Sie kommt aus einem politischen Lager, dessen Vertreter keine Vorstellung vom ewigen Leben haben. Sie wissen nicht, was das ist. Ihre Vorstellung von der Existenz ist ausschließlich materialistisch. Schließlich gibt es Unterdrückung nur in der materiellen Welt.

Wüssten die Vertreter der Unterdrückten von der Herkunft des Menschen, hörte die Vorstellung davon, ein Opfer zu sein und dagegen ankämpfen zu müssen, sofort auf.

Das ist natürlich nur eine Seite der Medaille, schließlich leben wir in einer dualen (gegensätzlichen) Welt. Es gibt auch die Seite der Unterdrücker. Aber die lasse ich in Anbetracht der Frage hier weg.

Dächte man die Aussage weiter und zöge aus ihr Konsequenzen, käme es zum Unfrieden.

Gruß Matti

Ich denke, eher nicht. Es gibt viele Hinweise darauf, dass selbst die Neandertaler schon an eine Art Gott glaubten. Natürlich gab es auch bei denen schon Hierarchien, aber nicht solche wie in heutigem Sinne. Dass der moderne Mensch den Glauben immer wieder politisch missbraucht hat, um als Herrscher seine Untergebenen zum Schweigen zu bringen, steht allerdings felsenfest fest.

Na ja, diese ganzen Konstrukte mit dem ewigen Leben, mit der Aussicht auf das Paradies nach dem Tod, in dem alles besser wird, alle Mühe und Plage vergessen ist, sind letztendlich eine Hoffnungserzählung, um die Menschen in schweren Zeiten oder in ihrem generell harten Leben zu trösten. Und gerade wenn man Willkür und Unterdrückung ausgesetzt ist, braucht man einen Strohhalm, an dem man seine Hoffnungen knüpfen kann.

Von daher, würde ich dieser Aussage zustimmen.

Das ewige Leben ist nicht eine Vertröstung für die Unterdrückten, sondern eine Hoffnung für alle Menschen!

Also finde ich die Aussage eigentlich schlecht

Bei der Aussage musste ich gleich an Prinz Harry von England denken.

Der hat den Lügen seine elitären Klasse geglaubt, bis er mit der Realität konfrontiert wurde. Jetzt ist er komplett überrascht, dass es alles Illusion und Lüge ist und nur für die Auserwählten zählt, wie seinem Bruder oder Vater. Er ist kein Mitglied im Club, obwohl er es immer glaubte. Sein Bruder und er haben nicht die gleichen Chancen im Leben bekommen. Die Karten sind anders verteilt.

Klar gibt es Tellerwäscher, die zum Milliardär wurden. Doch die Chance ist so gering und existiert nur für eine ganz begrenzte Gruppe. Alle anderen schaffen es nur gemeinsam und nicht allein. Meistens schafft es der Eine an der Spitze nur auf Kosten aller anderen und in der festen Überzeugung "gleicher" zu sein. Doch die Möglichkeit besteht, wie bei einem Lottogewinn. Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden ist höher als ein Gewinn, trotzdem spielen sie Lotto.

Das mit dem ewigen Leben dürfte einen ähnlichen Ursprung haben. Keiner weiß es genau. Nur ein Leben und nur eine Chance wären schon hart unfair. Und wieder gibt es welche die sich für "gleicher" halten und behaupten, sie würden die Antwort kennen. Dieses Wissen bedeutet Macht. Ich weiß mehr als du, also folge meinen Anweisungen. Wieder Menschen, die auf Kosten anderer an die Spitze einer Hackordnung gelangen. Und wieder besteht eine kleine Chance, dass sie recht haben. Daher folgen ihnen die Menschen.

Ein einfaches Prinzip, welches sie verstehen, also glauben. Glauben bedeutet immer "nicht wissen"! Wer ihnen also auf den Leim geht, der gibt ihnen erst die Autorität. Da darf man sich nacher nicht beschweren, weil man dem leichteren Weg gefolgt ist. Es reicht nicht, sich an erfolgreiche Menschen zu hängen und sein Gehirn in den Standby-Modus zu schicken. Es gibt immer welche die machen und welche die machen lassen. Sich nach dem Scheitern oder im Elend daran zu klammern hat schon was von verzweifeltem Zweckoptimismus: "Naja, wenigstens nützt mir diese ganze Plackerei was im nächsten Leben."