Eure Meinungen zu Hund trotz Vollzeitjob?

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Prinzipiell wäre es durchaus machbar, einen bereits erwachsenen Hund in euren Alltag zu integrieren.

Von einem Hund aus dem Ausland würde ich euch als Hundeanfänger jedoch eindringlich abraten.

Man kann natürlich auch dort Glück haben und einen Vertreter erwischen, der absolut unkompliziert ist und mit dem Kulturwechsel gut zurechtkommt, aber bei dem überwiegenden Teil der Auslandshunde tut man mit einer Adoption weder dem Hund noch sich selbst einen Gefallen.

Auslandshunde sind häufig schwerst traumatisiert und erleiden mit der Einfuhr nach Deutschland einen regelrechten Kulturschock. Das bedeutet, selbst wenn ihr den gewünschten Hund vor Ort mal besucht habt und er dort ganz umgänglich erschien kann es gut sein, dass es bei euch Zuhause plötzlich ganz anders aussieht.

Und auf Wesensbeschreibungen im Internet könnt ihr euch erst recht nicht verlassen. Ich habe eine Weile in einem privaten rumänischen Tierheim bei der Versorgung und Sozialisierung von Straßenhunden geholfen und weiß deshalb, wie sehr bei den Beschreibungen der Hunde teils geschönt wird, damit sie überhaupt eine reelle Chance haben, vermittelt zu werden. Bei Angstbeißern stand dann so etwas wie "braucht eine Weile, um aufzutauen." oder "ist anfangs etwas schüchtern." und bei Hunden, die Artgenossen totgebissen hätten, wenn man nicht dazwischen gegangen wäre: "bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie."

Wenn ihr einen Hund aus dem Ausland bei euch aufnehmt, müsst ihr damit rechnen, dass er: vor allem Panik hat, was er sieht und hört, Aggressionen gegenüber Menschen und/oder Artgenossen zeigt, nicht stubenrein ist, an der Leine zerrt oder keinen Schritt an dieser laufen will, nicht alleine bleiben kann, eure Wohnung auseinandernimmt, alles frisst was in seine Reichweite gelangt, zum jagen und weglaufen/stromern neigt, übermäßiges Bellverhalten an den Tag legt, Futter und Ressourcen verteidigt usw. usf.

Könntet ihr mit all dem umgehen? Auch über einen längeren Zeitraum?

Falls nicht, würde ich euch eher zu einem Hund aus dem deutschen Tierschutz raten. Bei denen ist meistens mehr über ihre Vorgeschichte bekannt, sie sind an das Leben in Deutschland gewöhnt und ihr könnt sie vor der Übernahme viel besser kennenlernen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Hundebesitzer und ehrenamtlicher Verhaltensberater
Solstafir 
Fragesteller
 07.08.2019, 13:35

Hallo und danke für deine ausführliche Antwort.

Ich würde sowieso gerne den Hund vorher eine Weile kennenlernen, um zu sehen wie die Chemie zwischen uns stimmt. Ein Bekannter von mir hat vor vielen Jahren einmal einen Hund aus Ungarn adoptiert, er ist da ein paar Mal rübergefahren (wir wohnen in Österreich, von da ist es nicht so weit rüber) und konnte mit dem Hund spazieren gehen, da hat man dann zumindest schon einmal einen ersten Eindruck anstatt nur ein Foto mit Text. Er hatte dann wirklich Glück, der Hund war nur anfangs etwas schüchtern, hatte sein ganzes Leben lang absolut keinen Jagdinstinkt sondern bei allen fremden Tieren (auch wenn sie kleiner waren als er) den Schwanz eingezogen oder die Tiere ignoriert und war ein total liebevoller, verschmuster Hund, der nie jemandem etwas getan hat.

Klar gibt es da die verschiedensten Charaktere und ich glaube auch, dass die meisten Auslandshunde von solchen Vermittlungen keine gut erzogenen Traumhunde sind. Ich weiß eben nicht genau wie sowas abläuft, ich würde jedenfalls nicht einfach irgendeinen Hund nehmen. Es soll ja schließlich dann auch möglich sein, dass ich den Hund behalten kann, aber wenn das ein Beißer ist, bzw. er Aggressionen zeigt wird das vor allem für einen Anfänger wie mich schwierig.

Wenn du aber sagst, dass es generell schwierig ist, einen Auslandshund gut kennenzulernen und das eher nichts für Anfänger ist, werde ich wohl wirklich lieber einen von hier adoptieren – war nur ein gut gemeinter Gedanke :)

Würdest du eigentlich von bestimmten Rassen komplett abraten? Mir wurde empfohlen, als Anfänger nicht gleich mit Huskys oder Listenhunden anzufangen.

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Revic  07.08.2019, 15:46
@Solstafir
Ich weiß eben nicht genau wie sowas abläuft

Für gewöhnlich läuft es so, dass die Leute einen Hund im Internet sehen und ihr Interesse bei der jeweiligen Tierschutzorga bekunden. Dann wird der entsprechende Hund beim nächsten Sammeltransport nach Deutschland gefahren oder geflogen und in Deutschland seinen neuen Haltern übergeben.

Besucht werden die Hunde im Vorfeld selten, weil den Menschen in der Regel der Weg zu weit und zu teuer ist, aber generell sind Besuche bei den meisten Tierschutzorganisationen durchaus möglich.

Aber wie gesagt: nur weil sich der Hund in seinem Heimatland umgänglich zeigt, muss dann in Deutschland nicht auch der Fall sein und viele Menschen, die einen Hund aus dem Ausland adoptieren, erleben bei sich daheim ihr blaues Wunder. Und wenn du im vorneherein schon sagst, dass ein aggressiver Hund für dich schwierig zu handlen wäre, solltet ihr wirklich besser einen Hund nehmen, dessen Vorgeschichte bekannt ist.

war nur ein gut gemeinter Gedanke :)

Ja, das mit dem gut gemeinten Gedanken ist immer so eine Sache. In Bezug auf Straßenhunde hat sich auf dem Mitleid der Deutschen ein riesiges Geschäft aufgebaut, ähnlich wie beim illegalen Welpenhandel. Die Menschen in den entsprechenden Ländern haben erkannt, dass sie mit Straßenhunden gut Geld verdienen können, indem sie sie teuer nach Deutschland vermitteln. Teilweise werden dafür sogar extra Hunde "produziert", wenn nicht genug Straßenhunde da sind um die Nachfrage zu decken. Deutsche Tierheim werden zu Hauf mit Auslandshunden beliefert, weil es für die höhere Zuschüsse gibt und verringern damit die Chancen für deutsche Tierheimhunde, ein neues Zuhause zu finden.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass Auslandshunde es genauso verdient haben, ein schönes Zuhause zu finden. Was viele Leute jedoch nicht sehen oder wahrhaben wollen ist, dass viele Straßenhunde, gerade in Ländern wie Spanien, Italien oder auch Ungarn ein tolles Leben führen. Die fühlen sich dort heimisch, werden von Touristen kugelrund gefüttert oder fressen sich an den Abfällen satt, die Zahmen werden gekuschelt ohne Ende...und dann fängt man sie von der Straße weg und steckt sie in ein deutsches Tierheim. Deshalb sage ich: man tut diesen überaus freiheitsliebenden Hunden mit so einer Adoption häufig keinen Gefallen.

Würdest du eigentlich von bestimmten Rassen komplett abraten? Mir wurde empfohlen, als Anfänger nicht gleich mit Huskys oder Listenhunden anzufangen.

Wenn ich jetzt anfange alle Rassen aufzuzählen, die ich einem Anfänger nicht in die Hand drücken würde, sitze ich morgen noch hier. Am besten ihr schaut einfach mal in den umliegenden Tierheimen und wenn euch einer gefällt, dann kannst du hier ja nochmal wegen der Rasse fragen oder lässt dich gleich vor Ort beraten.

Grundsätzlich würde ich jedoch von allen hochspezialisierten Arbeitsrassen wie etwa dem Border Collie oder dem Malinois sowie den (Herden-)Schutzhunden Abstand nehmen.

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Solstafir 
Fragesteller
 07.08.2019, 16:28
@Revic

Okay vielen Dank du hast mir mit deiner Antwort schon ein großes Stück weitergeholfen. Von dieser Perspektive aus hab ich das mit den Straßenhunden noch garnicht betrachtet, weil ich daran nicht dachte. Ergibt Sinn, ja.. Schade dass der Mensch aus allem Profit machen will.

Bezüglich Rasse - ich schaue seit Monaten schon ständig auf den Internetseiten der umliegenden Tierheime, welche Tiere zur Abgabe sind. Wenn ich nach dem gehe, welche Rasse mir gefällt dann wäre das definitiv ein Amstaff Terrier, die gefallen mir schon immer am besten von allen Hunden. Jedoch höre und lese ich halt immer wieder, dass man sich so einen Hund als Anfänger nicht anschaffen sollte.

Von dieser Rasse gibt es sehr viele in den umliegenden Tierheimen, laut Beschreibungen die meisten davon super freundliche, gut erzogene Familienhunde. Bei einem ist der Besitzer verstorben, einer wurde abgegeben weil die Familie ein Baby bekommt und nicht mehr genug Zeit hat, einer weil er sich mit dem neuen Zweithund nicht versteht.

Also was mir gefällt und was für Anfänger laut vielen Hundehaltern gute Hunde sind passt da leider nicht zusammen. Deshalb bin ich da total planlos in welche Richtung ich da Ausschau halten soll.

 

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Revic  07.08.2019, 16:50
@Solstafir

Amstaffs sind dem Grunde nach ebenso tolle Familienhunde wie Golden Retriever oder Malteser. Was bei diesen Rassen jedoch beachtet werden sollte und was bei unerfahrenen Haltern am häufigsten zu Problemen mit diesen Rassen führt, ist ihre ausgeprägte Reaktivität. Das bedeutet, dass sie eine sehr niedrige Reizschwelle haben und deshalb dazu neigen, recht empfindlich und teils auch übermäßig auf Umwelteinflüsse zu reagieren.

Das ist aber nichts, woran man mit den Hunden nicht arbeiten könnte. Wenn die Hunde im Tierheim bereits gut erzogen wurden und in einer Familie mit dem alltäglichen Trubel aufgewachsen sind, dann muss es da nicht mal unbedingt zu Schwierigkeiten kommen.

Bedenke aber, dass Amstaffs in fast allen Bundesländern auf der Rasseliste stehen und somit besonderen Haltungsauflagen bedürfen. Zudem solltet ihr euch gerade für den Anfang einen kompetenten Hundetrainer suchen, der rein über positive Verstärkung und nicht über Gewalt und Unterdrückung arbeitet. Der wird euch sicherlich einige wertvolle Tipps zur Eingewöhnung mit auf den Weg geben können und euch beraten, wenn doch mal Probleme auftreten sollten.

Lernt die Hunde einfach kennen, schaut, welcher am besten zu euch passen könnte, stellt Fragen an die Tierheimmitarbeiter und geht mit den Hunden spazieren. Dann könnt ihr euch immernoch entscheiden, ob ihr euch das Zusammenleben die nächsten 10 - 15 Jahre zutrauen würdet oder nicht.

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Solstafir 
Fragesteller
 08.08.2019, 09:19
@Revic

Ich bin in Oberösterreich zuhause, da gibt es keine besonderen Auflagen für die Haltung von Hunden bestimmter Rassen. Bei der Anmeldung eines Hundes – egal welche Rasse – muss man hier nur einen dreistündigen Sachkundekurs absolvieren, davon 1 Stunde mit einem Tierarzt und 2 mit einem Hundetrainer.

Ich würde aber selbstverständlich zusehen, dass ich viel mehr mit Hund und Hundetrainer als die paar Stunden mache, denn ich will den Hund ja sicher führen können und so gut es geht lernen, wie ich mich in bestimmten Situationen am besten verhalten soll usw.

In Foren habe ich auch von Leuten, die Amstaffs halten gelesen, dass dies genauso liebevolle Familienhunde sein können wie andere Rassen wenn man sie richtig erzieht. Mein Freund und ich würden dafür auf jeden Fall alles notwendige dafür tun, um das mit dem Hund zu lernen.

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Bei uns ist das kein Problem, denn wir dürfen den Hund mit ins Büro nehmen. Wäre das nicht eine Option? im Endeffekt finde ich es in Ordnung trotz Vollzeitjob einen Hund zu halten, aber wenn er zb deine Schwiegermutter häufiger sieht als dich, kann es halt sein, dass du gar nicht seine Bezugsperson sein wirst...

Solstafir 
Fragesteller
 06.08.2019, 14:04

Hallo, danke für deine Antwort.

Zur Arbeit mitnehmen wäre leider keine Option, da ich in einem Labor arbeite, da könnte viel zu viel passieren. Er wäre maximal 4 Stunden am Tag alleine oder eben bei Schwiegermutter, den restlichen Tag ist immer mindestens einer von uns beiden da :)

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Du schreibst:

"....jedoch sitzen die den ganzen Tag im Zwinger und das Highlight ist, wenn ein Mensch kurz reinkommt um sie zu füttern und kurz zu streicheln. Die restliche Zeit warten sie, abgeholt zu werden oder auf..."

aber das sähe bei dem Hund, der in deiner Wohnung dann hockt und wartet, doch genau so aus?!

Ich bin kein Freund von Hundehaltung bei Vollzeitjobs, denn da kommt bekanntlich immer einer zu kurz. Ausserdem sind Hunde Rudeltiere, die brauchen ihren Menschen - und das nicht nur teilzeitweise - vor allem ganz besonders die, die ein schlimmes Schicksal hatten... oder die, die weil schön älter, auch mal krank werden oder inkontinent oder oder

Solstafir 
Fragesteller
 06.08.2019, 14:09

Hallo und danke für deine Antwort.

Das sehe ich nicht so, dass das bei mir genauso wäre. In meinem Fall wäre er maximal 4 Stunden am Tag alleine, was auch nicht zwingend ist, da Schwiegermutter auf ihn aufpassen würde wenn er damit nicht klar käme. Die restliche Zeit ist immer jemand da – im Gegensatz dazu wie es vielen Hunden im Zwinger etc. geht wo vielleicht nur 1 oder 2x am Tag wer kurz kommt.

Deshalb finde ich das ziemlich vorwurfsvoll, denn wenn dem so wäre, würde ich mir nicht im Traum überlegen, einen Hund zu holen. Mein Gedanke ist einfach, dass er zwar bei mir auch stundenweise alleine wäre, jedoch nicht den ganzen Tag und das doch durchaus eine Besserung der Lebensqualität wäre.

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Wir haben den luxus das ich eine Teilzeitstelle habe und mein partner eine vollzeitstelle.

Ich kann meine beiden Hunde mit zur Arbeit nehmen. Das stellt überhaupt kein Problem bei uns dar.

Unsere junge Hündin (Reyna) gewöhnen wir langsam das allein bleiben (durch den Umzug bedingt wird das Training pausiert)

So das sie auch mal 2-3 Stunden alleine bleiben kann. (Man muss ja auch mal einkaufen oder Termine wahrnehmen wo der Hund nicht mit kann)

Wenn es wirklich langsam und schonend trainiert wird, spricht nichts dagegen den Hund wenige Stunden auch mal allein zu lassen.

Wenn beide allerdings Vollzeit arbeiten ist das natürlich so eine andere Sache.

Dann müsste man wirklich schauen ob man eine Betreuung für diese Zeit findet. Und wenn die Schwiegereltern bereit dafür sind, ok. Aber kommen die dann auch mit den Hund zurecht? Die meisten Hunde brauchen wirklich viel Beschäftigung und Auslauf. Und wenn es dann noch ein relativ großer Hund ist, kommt es dann auch noch drauf an ob deine Schwiegereltern den Hund überhaupt gewachsen sind.

Vor allem wenn er einiges anerziehung braucht. Müssen die Schwiegereltern an einen Strang ziehen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Solstafir 
Fragesteller
 06.08.2019, 14:14

Hallo, danke für deine Antwort.

Leider wäre es in meinem Fall unverantwortlich, den Hund zur Arbeit mitzunehmen, da ich in einem Labor mit Chemikalien arbeite, da könnte einfach zu viel schief gehen.

Meine Schwiegermutter ist selbst mit Hunden aufgewachsen und kann gut mit Hunden umgehen, ich würde mir auch nicht sofort einen totalen Problemfall holen sondern eher schauen, dass das alles zusammenpasst. :)

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Schaeferhund2  06.08.2019, 15:14
@Solstafir

Ok das mit der Arbeit kann ich dann verstehen. Das geht natürlich nicht.

Irgendwo mein ich gelesen zu haben, das der Hund dann 4 Std alleine wäre.

Wenn man es den Hund richtig beibringt allein zu sein, sind 4 Stunden meiner Meinung vollkommen ok.

Ich denke wenn das alles gut durch Sache ist, und jeder mitspielt (auch dauerhaft ein hundeleben lang) würde nichts dagegen sprechen. Vorrausgesetzt natürlich der Hund bekommen die Aufmerksamkeit, den Auslauf und die Beschäftigung die er braucht.

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Wenn ihr den Hund ausreichend bewegen und beschäftigen könnt und er täglich nicht länger als 6h allein sein muss geht das schon.

Allerdings müsst ihr den Hund die nächsten 10 Jahre, wenn nicht sogar 15, auf jeden Fall einplanen können.

Außerdem müsst ihr bei einem Auslandshund auch damit rechnen, dass er das Leben in der Wohnung nicht kennt, nicht stubenrein ist, nichts gar nichts.
Dann müsst ihr wie mit einem Welpen ständig raus, auch nachts, bis das klappt und ihm sehr kleinteilig das allein sein beibringen - falls er das überhaupt akzeptieren kann, manche können es nie.

Wenn ihr das alles 100 % zu jeder Zeit abdecken könnt spricht aus meiner Sicht nichts gegen einen Hund.

EDIT:
Ihr könntet ja vielleicht auch erstmal Pflegestelle sein und so einem Hund die Chance auf Vermittlung in ein Dauerhaftes zu Hause geben.
Dann habt ihr auch was für den TSch getan und könnt schauen, wie das in eurem Alltag klappt.

Solstafir 
Fragesteller
 06.08.2019, 14:33

Hi, danke für deine Antwort. Der Hund wäre maximal 4 Stunden am Tag alleine (und das auch nicht zwingend, da Schwiegermutter bereit ist, aufzupassen und mit ihm rauszugehen). Da der Schwiegervater vor 4 Jahren gestorben ist, ist sie sehr viel alleine und sagte sogar, dass sie sich freuen würde, wenn sie den Hund öfter mal haben dürfte.

Ich gehe seit Jahren täglich bei jedem Wetter raus, da ich das als Ausgleich zu meiner sitzenden Tätigkeit in der Arbeit einfach brauche, es spricht also nichts in die Richtung, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird.

Zum Thema Hundewahl würde ich mir – wenn ich mir wirklich einen anschaffe – sowieso Zeit lassen und nichts überstürzen. Ich würde mit einem Verein erstmal Kontakt aufnehmen und es ließe sich bestimmt irgendwie organisieren, dass ich den eventuell zukünftigen Hund vor der Adoption erstmal kennenlerne. Mir ist auch klar, dass ich als Hundeanfänger gemeinsam mit dem Tier viel Geduld und Training brauchen werde, ich denke jedoch wenn man verantwortungsvoll umgeht, den Willen hat und das Tier nicht zu viel alleine lässt dürfte das alles machbar sein.

Das mit Pflegestelle ist definitiv eine gute Idee. Ich hab das bei Kleintieren schon versucht und in 100% der Fälle habe ich sie dann aber selbst behalten, da sie mir so ans Herz gewachsen sind und ich nur wenn ich sie behalte 100% sicher gehen konnte, dass sie der Nächste nicht wieder rumschiebt oder nicht artgerecht behandelt.

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Jesska2009  07.08.2019, 16:38

@ EvaRelativ Und wieso ausgerechnet 6 Stunden allein bleiben als oberste Grenze ? Hat der Hund einen Wecker eingebaut und wenn 6 Stunden herum sind und er immer noch allein ist - stirbt er dann ? Was soll denn passieren ? Solange das lange Allein bleiben nicht jeden Tag oder mehrmals pro Woche ist - wo ist denn das Problem, wenn man es dem Hund VERNÜNFTIG beibringt, alleine zu bleiben ? Ich kriege einfach nicht zusammen woher diese Zeitgrenzen kommen......

Wichtig !!! NEIN ich bin NICHT dafür, den Hund permanent länger allein zu lassen.

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EvaRelativ  07.08.2019, 16:50
@Jesska2009

Naja, der Hund ist ein soziales Rudeltier. Es entspricht nicht seinen Instinkten überhaupt allein zu sein, deswegen sollte man dies so kurz wie möglich halten.
Natürlich stirbt der Hund nicht, wenn er MAL 8 h allein ist.
Aber mir geht es eben um REGELMÄSSIG.

Zumal die meisten Hunde ja dann in der Wohnung warten und dann anhalten müssen. Ganz ehrlich? Ich kann nicht mal 6h anhalten und ich würde es auch meinem Hund nicht zumuten wollen.

Sicher, sterben wird er nicht, aber es ist halt nicht schön für den Hund, es widerspricht seinen natürlichen Instinkten und wenn er dauerhaft und ständig stundenlang einhalten muss ist das natürlich auch nicht unbedingt gesundheitsförderlich.

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EvaRelativ  07.08.2019, 16:53
@EvaRelativ

Was mich jetzt aber stört ist, dass dich die aussage, dass ein Hund möglichst nicht länger als x Stunden allein sein sollte, nur bei meiner Antwort stört.

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Jesska2009  07.08.2019, 17:18
@EvaRelativ

Das stimmt gar nicht. Ich hab die anderen Antworten gar nicht genauer gelesen. Die Sache mit der Zeitgrenze von 6 Stunden stört mich generell bzw erstaunt mich immer wieder. Ist nicht gegen Dich gemeint !

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EvaRelativ  07.08.2019, 17:21
@Jesska2009

Achso, und was genau stört dich daran?
Dass man einen Hund nicht unbegrenzt den Tag allein lassen sollte aus genannten Gründen oder das es meine Meinung ist?
Du musst ja meiner Meinung nicht sein, aber begründe das doch bitte mal. Würde mich dann schon auch interessieren!

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Jesska2009  07.08.2019, 20:25
@EvaRelativ

Nein das alles meine ich nicht. Mir geht es darum, daß es mich verwundert, woher die Zeitspanne von 6 Stunden des Alleine bleibens als obere Grenze kommen ? Wer legt das fest ? Warum ist die obere Grenze nicht bei 1 Stunde oder bei 8 Stunden ? Immer wieder tauchen diese besagten 6 Stunden auf.

Für mich ist klar: ein Hund ist ein Rudeltier und daß es nicht natürlich für einen Hund ist, überhaupt alleine zu sein.

Für mich ist weiterhin klar: wenn man heutzutage einen Hund hat, dann MUSS der auch mal alleine bleiben können. Niemand kann seinen Hund überall hin mitnehmen (Einkaufen, Arzt, im Auto warten bei 30 Grad etc. = geht für mich nicht)

Für mich ist klar: ein Hund kann sehr wohl lernen, alleine zu bleiben. Man muss nur wissen, wie man es beibringt, damit der Hund keinen Stress damit hat.

Für mich ist klar: wenn jemand mit einer festen Arbeit sich einen Hund anschafft, dann muss dem Menschen bewusst sein, daß der Hund auch mal alleine bleiben muss. Weil eben nicht alle Menschen - genau wie der Fragesteller - den Hund mit zur Arbeit nehmen dürfen.

Für mich ist klar: wenn es vernünftig beigebracht wird, kann es für jeden Hund okay sein, alleine zu bleiben.

Für mich ist klar: manchmal ist die Zeit des Alleine bleibens eine lange Zeit, das heisst möglicherweise einige Stunden.

Für mich ist klar: natürlich gibt es Grenzen. Kein Hund kann täglich 8 Stunden oder mehr alleine bleiben.

Für mich ist klar: ich werde immer versuchen, die Zeit des Alleine bleibens meines Hundes so kurz wie möglich zu halten.

Für mich ist klar: aufgrund der Arbeitszeiten und der katastrophalen Verkehrslage ist es nicht immer machbar, wie ich es gern hätte.

Für mich ist klar: meine Grenze liegt bei maximal 4 Stunden, in Ausnahmefällen (Stau, Unfall etc. ) länger.

Für mich ist klar: im Zeitalter des Mobilfunks habe ich ein immer gut aufgeladenes Handy mit, wenn ich unterwegs bin.

Für mich ist klar: im Notfall oder falls mal beide Partner nicht verfügbar sind -

weil z.B. einer im Krankenhaus liegt und der andere ihm Sachen hinbringen muss -

habe ich Plan A, Plan B und Plan C parat, die auf den Hund aufpassen können.

Das alles ist bei dem Fragesteller in guter Weise erfüllt und die Vorraussetzungen sind meiner Anishct nach sehr gut um einem Hund ein gutes ZUhause anzubieten.

Für mich ist wie gesagt klar, daß ich eine eigene obere Grenze habe, die ich sehr ungern überschreite, wenn ich meinen Hund alleine lassen muss.

Was ich nicht verstehe ist, wieso immer wieder die obere Grenze von 6 Stunden genannt wird. Es klingt manchmal so als ob die Welt untergeht wenn diese Grenze überschritten wird.

Ich finde einfach, daß das eine sehr individuelle Sache ist. Die ausschliesslich der Besitzer zu entscheiden hat - unter Berücksichtigung des Charakters seins Hundes, der Vorgeschichte, der Umstände und so weiter.

Ich möchte damit nicht sagen daß es mir egal wäre wenn die 6 Stunden überschritten werden - im Gegenteil. Ich sagte ja schon, daß meine Grenze bei 4 Stunden liegt.

Ich verstehe eben nicht woher diese 6 Stunden kommen. Und ich denke jetzt, es ist zufällig die Meinung ganz vieler Hundebesitzer und es könnte deswegen genauso gut 3 oder 4 Stunden oder 10 Stunden heissen. Ich sage damit nicht daß diese Stundenzahlen gut wären. Ich sage damit nur: die Stundenanzahl 6 gibt einfach die Meinung einiger Hundebesitzer wieder.

Viele Grüße

Jesska

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EvaRelativ  07.08.2019, 20:35
@Jesska2009

Es geht einfach darum, den Menschen klar zumachen, dass der Hund eben nicht unbegrenzt allein sein soll.

Aber bei einem Punkt muss ich dir leider widersprechen: Nicht jeder Hund findet sich mit dem Alleinsein ab - da brauchts dann auch einen Plan für.

Am besten wäre es natürlich, wenn der Hund gar nie allein sein müsste. Aber das ist realistisch natürlich nicht machbar. Man hat ja auch mal Termine wo der Hund nicht mit kann.

Meiner Meinung nach sind 6h täglich noch vertretbar - daraus werden ja auch schnell mal 7 oder 8, wenn man im Stau steht, Überstunden gemacht werden müssen oder, oder, oder.

Es ging mir auch nicht darum der FS zu sagen, sie soll sich keinen Hund anschaffen. Mir geht es immer nur daraum die Leute dafür zu sensibilisieren, dass der Hund als Rudeltier von seinem natürlichen Verhalten nicht darauf ausgelegt ist, allein zu sein und man es ihm daher soweit möglich ersparen sollte. Und vor allem auch, dass das Training Monate dauert und eben erst erfolgen kann, wenn der Hund langsam gefestigt ist und nicht der 8 Wochen alte Welpe für 8 h einfach allein gelassen werden kann (wenn man den Hund nicht nachhaltig verstören will).

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Jesska2009  07.08.2019, 23:56
@EvaRelativ

Alles klar. Wir haben fast die gleichen Ansichten. Das freut mich sehr.

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