Erklärung zum Nachrückverfahren bei der Uni?
Folgendes Szenario:
Ein Studiengang ist zulassungsbeschränkt (mit NC).
Der NC Wert nach den ganzen Bewerbungen beträgt 2,1 im Hauptverfahren.
Die eine Schülerin hat einen Schnitt von 1,9.
Somit wäre sie doch beim Hauptverfahren zugelassen und müsste nicht ins Nachrückverfahren oder?
Und warum gibt es bei manchen Nachrückverfahren einen höheren NC als im eigentlichen Hauptverfahren?
2 Antworten
Weil der NC keine 'Zulassungsgrenze' ist, die zu schaffen einen sicheren Studienplatz verspricht.
Der NC bietet einfach nur eine Orientierung.
Ein Studiengang hat so und so viele Studienplätze, die er vergeben kann. Einige davon werden nach der Abiturnote vergeben. Nun kann es sein, dass sich in Jahr 1 auf einen Studiengang mit 50 Plätzen 75 Leute bewerben mit Noten von 2,0-4,0
Da wird dann so lange besetzt bis keine Plätze mehr übrig sind. Der NC, der dann onlinegestellt und bekanntgemacht wird ist der schlechteste Abischnitt, der es noch ins Studium geschafft hat. Nehmen wir an der wäre 3,5
Im nächsten Jahr bewerben sich wieder 75 Leute, doch die haben einen Notendurchschnitt von 1,0-2,3
SELBST WENN jemand mit seinen 2,3 DEUTLICH über dem schlechsten Schnitt von letztem Jahr ist, wird er in diesem Falle aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Studienoplatz kriegen, schlicht weil die Kontingente nicht da sind ALLE aufzunehmen. Allerdings kommt er aber auf die Nachrückerliste, sodass er, wenn genügend Leute die vor ihm auf der Liste stehen lieber was anderes studieren wollen, doch noch keine Chance bekommt.
Kurz gesagt: Dieser 'allmächtige NC' ist im Endeffekt nicht fest und die ganze Sache ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. Es kann sein, dass du in einem sehr starken Abiturjahrgang ist und der Studiengang gerade dann sehr sehr beliebt ist, es kann sein dass du glück hast, der Jahrgang schwächer ist und plötzlich keiner mehr besagtes Studienfach an besagter Uni studieren möchte.
Dann kannst du, in der Theorie, auch mit einem deutlich schlechteren Schnitt als dem Vorjahresschnitt einen Platz bekommen, einfach weil sie die Plätze frei haben.
Wenn es mehr Bewerber gibt als verfügbare Studienplätze, dann werden die verfügbaren Studienplätze an die Bewerber verteilt in der Reihenfolge ihrer Abi-Noten. Zuerst bekommen die Bewerber mit 1,0 einen Studienplatz und so weiter, bis alle verfügbaren Studienplätze verteilt sind.
Der „letzte“ Bewerber, der den „letzten“ verfügbaren Studienplatz bekommen hat, dessen Abi-Note gilt dann als NC für dieses Studienfach an dieser Uni für dieses Semester, weil alle Bewerber, die einen schlechteren Abi-Schnitt haben, keinen Studienplatz mehr abbekommen haben.
Bsp.:
Wenn es 100 verfügbare Studienplätze gibt und 150 Bewerber, dann bekommen die besten 100 Bewerber einen Studienplatz und die anderen 50 Bewerber bekommen eine Absage, weil für sie kein Studienplatz mehr übrig ist.
Die Abi-Note des 100. Bewerbers, der den letzten Studienplatz bekommen hat, die gilt dann als NC für das Semester.
Wenn sich ein NC von 2,1 ergeben hat, dann haben logischerweise alle Bewerber mit Abi-Schnitt besser als 2,1 bereits vorher einen Studienplatz bekommen.
Nächster Schritt:
Da jedoch viele Bewerber den zugeteilten Studienplatz gar nicht annehmen, werden dann wieder Studienplätze frei und es können anschließend noch weitere - schlechtere - Bewerber nachrücken. Nachrücken geht natürlich auch in der Reihenfolge der Abi-Noten.
Wenn bei den 100 vergegebenen Studienplätzen 10 Plätze nicht angenommen werden, dann können von den 50 Bewerbern, die eine Absage bekommen haben, die besten 10 Bewerber nachrücken.
Dadurch "verschlechtert" sich der NC-Wert dann natürlich noch mal, weil dann ja ein "schlechterer" Bewerber der letzte Bewerber ist.
Alles klar?