Erfahrung mit Sertralin?

2 Antworten

Ja habe ich. Ich habe Sertralin damals aufgrund meiner schweren Depressionen und Angststörungen (Panikattacken) verschrieben bekommen. Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung...

Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI. Zugelassen ist es zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen. Wie alle Antidepressiva so muss auch Sertralin täglich eingenommen werden um wirksam zu sein. Begonnen wir dabei in der Regel mit der geringt möglichen Dosis (25mg) welche anschliessen im Wochenrhythmus bis zur Zieldosis (üblicherweise 50-100mg, max. 200mg) gesteigert wird. Das langsame Aufdosieren vermag in vielen Fällen die potenziell starken Nebenwirungen welche zu Beginn einer Behandlung mit einem Antidepressivum auftreten können zu reduzieren.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Sertalin (mehr als 10% aller Konsument*innen betroffen) sind Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Durchfall. Gefolgt von zahlreichen weiteren potenziellen unerwünschten Effekten welche jedoch etwas seltener auftreten. Die meisten Nebenwirkungen verschwinden einige Wochen nach Behandlungsbeginn wieder. Nur wenige aber sehr belastende können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben... falls man von ihnen betroffen ist. Bei SSRI und SNRI Antidepressiva sind dies primär die für diese Medikamentengruppe typischen sexuellen Funktionsstörungen.

Die antidepressive Wirkung von Sertralin sollte sich nach 2-4 Wochen ergeben, die angstlösende nach ca. 3-5 Wochen und die zwangslösende nach etwa 6-8 Wochen... immer vorausgesetzt man spricht auf das Medikament an.

Noch zu meiner persönlichen Erfahrung: Wie bereits erwähnt bekam ich Sertralin vor Jahren aufgrund meiner damals schweren Depressionen und Panikattacken verschrieben. Zu Beginn der Behandlung hatte ich zahlreiche Nebenwirkungen zu beklagen: Schlafstörungen, Durchfall, Blut im Stuhl, Unwohlsein, innere Unruhe/Nervosität, vorübergehend verstärkte Angstzustände... Alle diese Nebenwirkungen gingen nach ca. 4-6 Wochen zurück. Die einzige Nebenwirkung die ich längerfristig zu beklagen hatte waren sexuelle Funktionsstörungen. In der Akutphase als ich hohe Dosen nehmen musst (100mg Sertralin) war meine Libido klinisch tod. Als ich mich nach mehreren Monaten stabilisiert hatte konnte ich die Dosis auf ein Minimum (25mg) reduzieren. Damit funktioniert auch meine Libido wieder, zumindest zu 90%.

Sertralin half mir sehr gut gegen meine Angstzustände. Nach ca. 4 Wochen hatte ich kaum noch Panikattacken. Allerdings dauerte es Monate bis ich mich weitgehend erholt hatte und wieder Vertrauen in meine Psyche fassen konnte. Eine Psychotherapie half mir dabei. Nach einigen Monaten konnte ich -wie bereits erwähnt- die Dosis auf ein Minimum reduzieren. Diese Minimaldosis nahm ich ca. 4 Jahre lang ein. Nach ca. 4 Jahren versuchte ich das Medikament ganz abzusetzen. Die ersten 2-3 Monate liefen gut, dann der Rückfall. Damit bin ich leider kein Einzelfall. Angststörungen verlaufen häufig rezidivierend (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch. Antidepressiva ihrerseits können nicht heilen, sie unterdrücken im Idealfall jedoch die Symptome. Setzt man die Medikamente ab besteht ein hohes Rückfallrisiko. Noch vollständighalber: Eine antidepressive Wirkung konnte ich bei Sertralin nicht feststellen.

Sertalin nehme ich bis heute. Allerdings seit Jahren nur die Minimaldosis von 25mg.

Hoffe konnte dir etwas weiterhelfen...

Jo, mach das. Wenn Du Pennen kannst, ist alles gut. Wenn Du restless legs bekommst, frag den Doc, ob man das nur morgens nehmen kann und abends z.B. Mirtazapin.

brauchehilfe274 
Fragesteller
 19.04.2024, 23:59

stimmt ich soll es nur morgens nehmen.

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