Emotional instabile Persönlichkeitsstörung?

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Das hierzulande gültige Diagnoseverzeichnis ICD-10 unterscheidet zwischen zwei Subtypen in bezug auf die emotional-instabile Persönlichkeitsstörung:

  • impulsiver Typ
  • Borderline-Typ

Diese Unterscheidung macht das in den USA gültige DSM-V nicht. Allgemein wird von eine Borderline-Persönlichkeitsstörung gesprochen. In Bezug auf die Diagnosekriterien ist es etwas übersichtlicher das DSM-V anzusehen. Es listet 9 Punkte auf von welchen 5 erfüllt sein müssen damit es zur Diagnose Borderline kommt.

  1. Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. (Beachte: Hier wird kein suizidales oder selbstverletzendes Verhalten berücksichtigt, das in Kriterium 5 enthalten ist.)
  2. Ein Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
  3. Störung der Identität: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
  4. Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen, z. B. Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essanfälle“. (Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.)
  5. Wiederholtes suizidales Verhalten, Suizidandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
  6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung, z. B. hochgradige episodische Misslaunigkeit (Dysphorie), Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern.
  7. Chronische Gefühle von innerer Leere.
  8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren, z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen.
  9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

Eine zuverlässige Diagnose muss jedoch eine Fachperson (Psychiater oder Psychologe) stellen. Selbstdiagnosen sind nicht möglich.