Elektrosmog von 110kv Leitung?

9 Antworten

Das ist nicht so einfach. Fakt ist, dass die Elektromagnetischen Felder mit dem Abstand quadratisch abnehmen, also Verdoppelung des Abstands bedeutet 1/4 der Felder...

Es gibt Grenzwerte - wobei diese eher willkürlich gewählt sind, da es keinen eindeutigen Zusammenhang gibt, ab wann es "keine Auswirkungen" mehr gibt. In Italien sind die Grenzwerte zum Beispiel an einigen Stellen um Faktor 10 bis 500 kleiner, als in Deutschland.

https://www.bfs.de/DE/themen/emf/netzausbau/schutz/grenzwerte-europa/grenzwerte-europa_node.html

Nach folgendem Artikel würde ich sagen, ~50m bis ~100m scheinen gut zu sein, näher dran würde ich nicht wohnen wollen. ;)

https://www.bfs.de/DE/themen/emf/netzausbau/basiswissen/feldbelastungen/feldbelastungen.html

Allgemein gilt: Elektrische Felder sind nicht ganz so kritisch, wie magnetische Felder.
Elektromagnetische Felder wirst du überall haben - alleine schon durch deine eigenen Stromleitungen im Haus.

Kelec  24.07.2023, 19:55
dass die Elektromagnetischen Felder mit dem Abstand quadratisch abnehmen

In dem Fall sogar schneller Näherungsweise mit 1/r³ da hier ein Multipolfeld vorliegt. Die Ströme und Spannungen in den Leitungen addieren sich ja überall zu 0.

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Nein,

das sind stehende Wellen zwischen den Seilen.

Das wirkt nicht auf den Boden.

Da müsste man schon mit annährend Lichtgeschwindigkeit durch fliegen,

damit man eine Wechselwirkung spürt.

Die neuen Überlandleitungen, arbeiten sogar mit Gleichspannung,

da hast du überhaupt keine Strahlung.

Da ist die Strahlung eines Handys wesentlich schlimmer.

Hansi

Gluglu  24.07.2023, 06:17

Es ist statistisch erwiesen dass im Nahfeld entlang von Hochspannungslinien, sogar Bahnlinien, signifikant mehr Krebsfälle auftreten. Gan so abtun würde ich das nicht! 50 - 100m bei solchen Leitungen; 150m bei Handymasten wären sinnvoll.

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Kerner  24.07.2023, 06:40
@Gluglu

Bahnstrom,

arbeitet mit einer anderen Frequenzen, Strömen. und ständig wechselnden Belastungen.

Das wird eher von dem ehemaligen Bahnfunk kommen,

der nun von Vodaphone als Handynetz benutzt wird,

mit anderen Frequenzen.

Die Masten sind geerdet und leiten solche Felder gleich in den Boden ab.

Was wirklich noch nicht erforscht ist, sind die HF-Frequenzen der 5K Handy-Frequenzen. Und das ist 1000mal schädlicher.

Die Krebsfälle traten da auf wo AKWs waren.

Hansi

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Gluglu  24.07.2023, 07:10
@Kerner

Das Masten geerdet sind liegt in der Natur der Sache :-) aber hier geht es weniger um die Frequenz als um die Energie der wechselnden Felder entlang der Leiter. Durch die niedrige Frequenz wird die Ausbreitung sogar noch begünstigt.

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Kerner  24.07.2023, 07:32
@Gluglu

Es ist ein Erdbeiseil dabei,

oben auf den Masten.

Da können sich die Restfelder abbauen.

Audio-Schwingungen NF 50Hz hast du bestimmt mit EMF 50Hz verwechselt.

Das sind Stehwellen, zwischen den Seilen.

Hansi

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Gluglu  24.07.2023, 07:38
@Kerner

Die elektrischen Felder sind längs der Leitung, keine Stehwellen. Diese Felder führen mitunter, neben dem ohmschen Längswiderstand und der Bodenkapazität, auch noch nicht unerheblich zu Leitungsverlusten, die Abhängig vom Radius der Leitung selbst sind. Das ist auch der Grund daß bei Höchstspannungsmasten 4 Leiter auf einmal geführt werden, die in bestimmten Abständen mit einem Abstandhalter untereinander verbunden werden: Wenn Du den Verlust durch das eletkrische Feld einer einzelnen, dickeren Leitung nimmst, so hast Du mehr verlust als bei 4 einzelnen, aber dünneren Leitern. Das rechnet sich so daß dieser Mehraufwand letztlich gemacht wird.

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Kelec  24.07.2023, 19:53

Da sind keine stehenden Wellen zwischen den Seilen, aber im Nahfeld von solchen Leitungen was so gut wie überall ist, wenn man vom reaktiven Nahfeld der HF Technik ausgeht, muss man eigentlich keine Wellenausbreitung in dem Sinne betrachten, sondern die Felder sind quasi stationär.

Ein magnetisches und elektrisches Wechselfeld kannst du in der nähe solcher Leitungen faktisch sehr einfach messen und die Feldstärken sind auch nicht all zu gering.

Allerdings nimmt das Feld mit der Entfernung sehr rasch mit 1/r³ ab (Näherungsweise Multipol Feld).

Das wirkt nicht auf den Boden.

Stimmt so natürlich nicht, denn ein nicht unwesentlicher Teil des Blindstromes so einer Leitung entsteht durch die Kapazität zum Erdboden und dem Wechselfeld zwischen Erde und Leitungen.

Die neuen Überlandleitungen, arbeiten sogar mit Gleichspannung, da hast du überhaupt keine Strahlung.

Ja und nein. Da wir auch bei 50Hz von einem quasistaionären Feld ausgehen, hast du diese Feldstärken sogar auch bei den HGÜs. Der Unterschied ist nur, dass diese Felder keime Wechselfelder sind, vorhanden sind sie natürlich immer noch.

Die elektrischen Feldstärken sind bei HGÜs zum Teil höher weil die idr mit höheren Spannungen arbeiten. Das sind alleridings nur Fernversorgungsleitungen, die üblichen Hochspannungsleitungen (Verteilernetz) sind nach wie vor Wechselstrom.

Da ist die Strahlung eines Handys wesentlich schlimmer.

Da gibts eigentlich zu beidem keine verlässlichen Daten bezüglich der Gefährdung. In der nähe von Hochspannungsleitungen gibt es zwar einen Anstieg bestimmter Krebserkrankung allerdings ist hier kein Kausalzusammenhang nachgewiesen.

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Die Strahlung einer 110-kV-Leitung nimmt mit zunehmendem Abstand von der Leitung ab. Die elektrische Feldstärke beträgt in der Regel etwa 100 V/m direkt unter der Leitung, etwa 20 V/m in 10 Metern Entfernung und etwa 1 V/m in 100 Metern Entfernung. Die magnetische Feldstärke ist etwa 10 µT direkt unter der Leitung, etwa 2 µT in 10 Metern Entfernung und etwa 1 µT in 100 Metern Entfernung.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat empfohlen, dass die Exposition gegenüber elektrischen und magnetischen Feldern von 110-kV-Leitungen 100 V/m für elektrische Felder und 10 µT für magnetische Felder nicht überschreiten sollte.

Wenn Sie in der Nähe einer 110-kV-Leitung wohnen, können Sie einige Dinge tun, um Ihre Exposition gegenüber elektromagnetischer Strahlung zu verringern:

  • Bauen Sie Ihr Haus so, dass es so weit wie möglich von der Leitung entfernt ist.
  • Pflanzen Sie Bäume oder Büsche zwischen Ihrem Haus und der Leitung.
  • Halten Sie Fenster und Türen geschlossen, wenn Sie nicht in Ihrem Haus sind.
  • Verwenden Sie ein WLAN-Router, der mit einem Metallgehäuse ausgestattet ist.
  • Vermeiden Sie den Einsatz von tragbaren Elektrogeräten, wie z. B. Handys, Laptops und Tablets, in der Nähe der Leitung.

Allein die Leistung 110 KV besagt wenig, da die ankommenden magnetischen Wechselfelder von vielen Faktoren des Aufbaus und Einspeisung abhängig sind. Nachmessen lassen mit geeigneten Geräten. Die Betreiber usw. setzen meistens zu unempfindliche Geräte ein. Es gibt zahlreiche internationale Studien, die dies belegen. Diskussionen darüber entbehren jeder vernünftigen Grundlage. Konnte die Wirkung durch Hunderte Messungen mit Schreiberaufzeichnung im Doppelblind bestätigt finden. Ausgehende elektrische Wechselfelder werden sehr gut durch die Baumasse abgeschirmt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Laut Bundesimmisionsschutzgesetz sind die Grenzwerte für E-Feldstärke bei 5 kV/m einzuhalten.

Laut EMF-Portal wurden beispielsweise in Deutschland folgende Mittelwerte unter 110kV Freileitungen an verschiedenen Standorten gemessen:

0,02–0,03 kV/m bei 100 m Abstand und 1 m Höhe über dem Boden

0,015 kV/m bei 50m Abstand und 1m Höhe über dem Boden

0,227 kV/m bei 20m Abstand und 1m Höhe über dem Boden

Das höchste was gemessen wurde:

1,56 kV/m unter den Leitungen und 1m Höhe über dem Boden

Zum Vergleich wurden in USA 10m unter einer 440kV-Freileitung 2,14 kV/m gemessen.