Welche Belastung geht von einem Laptop aus - Strahlung und/oder Elektrosmog (eines oder beides) - und welche(s) Gerät(e) empfehlt ihr für die Messung dieser?

3 Antworten

Leider geht mal wieder Vieles durcheinander beim Antworten.

  1. Obwohl das Wort "Elektrosmog" oft im Zusammenhang mit Mobilfunkstrahlung genannt wird, bezieht es sich nicht nur auf Strahlung, also HF, sondern auch auf niederfrequente Felder, also elektrische und magnetische Felder, z. B. im üblichen Haushaltsfrequenzbereich (50Hz).
  2. Mit Geigerzähler lässt sich beim Laptop garnix messen.
  3. Nun zur Sache: Laptops erzeugen vor allem ein elektrisches Feld. Ist WiFi eingeschaltet kommt noch ein HF-Feld, also Wellenstrahlung, hinzu. Die Laptops verhalten sich sehr unterschiedlich: Es gibt welche mit zu hohem Feld im Kopfbereich des Benutzers (>>10V/m) und andere, die kaum ein elektr. Feld erzeugen. Bei meinen Reihenuntersuchungen erzeugten vor allem teure Laptops ein starkes Feld. D. h., es ist nicht vom Preis des Laptops abhängig. Die HF beträgt im Kopfbereich z. T. um 1000µW/m²; dies ist zu viel!
  4. Messungen können z. B. außer mit Laborgeräten mit Geräten der Fa. Gigahertz-Solution erfolgen, da diese Geräte ausreichende Bandbreite und Genauigkeit besitzen. Oder man beauftragt gleich einen Baubiologen. Das kommt w e s e n t l i c h billiger.

Bluetooth hat lächerliche Feldstärken. WLAN etwas mehr, aber auch ungefährlich. Am meisten strahlen Laptops im sichtbaren Bereich und im Infraroten. Haben halt einen Bildschirm und werden warm...

OK, also zunächst: Elektrosmog ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Elektromagnetische Strahlung.

Der größte Anteil an Strahlung geht natürlich von WLAN/Bluetooth und ähnlichem aus. Alles weitere ist eher schwierig zu fassen - und auch vom Computermodell abhängig (durch ein Metallgehäuse wird weniger kommen, als durch ein Kunststoffgehäuse). Allgemein gilt:

Jedes Gerät muss die Bestimmungen zur "Elektromagnetischen Verträglichkeit" einhalten. Das heißt, es darf keine anderen Geräte stören (wodurch schon mal eine Obergrenze festgelegt ist) und es sollte sich nicht durch (festgelegte Grenzen von) EM-Strahlung stören lassen.

In der Regel wird also das Gehäuse die Elektronik ganz gut abschirmen (in beide Richtungen) - dazu wird innen z.T. eine leitfähige Beschichtung auf das Plastik aufgetragen. Trotzdem kommt noch was raus: Forscher konnten einmal Anhand der abgesonderten Strahlung (und Analyse) in einigen cm Entfernung eine Verschlüsselung knacken. Ansonsten vermute ich, dass das Display mit am Meisten abstrahlt (weil es ja immer neu "geschrieben" wird.)

Für die Analyse gibt es spezielle Geräte - Spektrumsanalysatoren, die aber ziemlich teuer sind. "Günstige" Geräte gibt es z.B. von Aaronia. Das Ganze ist aber nicht einfach zu handhaben - und auch die Ergebnisse können durch andere Geräte in der Nähe stark beeinflusst werden. Nicht umsonst werden solche Tests in Schirmkabinen gemacht (und sind sehr teuer)

Ansonsten gibt es an der Stelle absolut keinen Grund, um sich Sorgen zu machen. Es gibt viel stärkere Störquellen. (alles was mit Funk zu tun hat)