Eine unendliche Stromquelle?
Hallo,
ich habe einen Idee für eine fast unendliche Stromquelle, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob diese funktionieren würde. Meine Idee wäre es den Kapillareffekt für die Stromgewinnung zu nutzen. Dafür würde man mehrere Becken, die durch Kapillarröhren verbunden sind, übereinander zu stapeln bis man eine gewisse Höhe erreicht hat. Dann würde man das Wasser mithilfe der Schwerkraft nach unten durch ein Rad, das dann Strom erzeugt, in das unterste Becken fließen lassen. Das unterste Becken sollte groß sein, um die Oberflächenspannung und den Kapillareffekt zu erhalten. Die Konstruktion wäre in einer geschlossenen Halle, die mit Styropor isoliert wäre, um Wärmeverlust möglichst zu vermeiden und das Wasser flüssig zu halten. Das dient dazu das man nicht noch extra Energie aufwenden muss, um die Temperatur (10 Grad) aufrecht zu erhalten. Die Temperatur darf nicht zu hoch sein, um Verdampfen des Wasser zu verhindern. Der Raum muss natürlich auf einem bewohnbaren Planeten sein; es geht dabei hauptsächlich um die Schwerkraft, weil die benötigt man dabei. Durch die oben erwähnte Halle wäre das System auch vor Verunreinigungen geschützt. Sonneneinstrahlen würde auch vermieden werden. Das Wasser dürfte natürlich auch kein Kalk oder andere Stoffe enthalten, die das System beeinträchtigen könnten. Das einzige was mir jetzt noch einfällt wäre Abnutzung: Diese wäre nicht extrem hoch, da das Wasser in den Kapillaren sich nur langsam bewegt. Man müsste aber trotzdem ein Material verwenden, das sich nur langsam abnutzt, eine solche Konstruktion will man schließlich nicht alle 2 Tage bauen. Das System müsste man einmal mit Hilfe von z.B. einer Pumpe in Gang setzen, wäre es danach nicht eine unendliche Stromquelle? Bis natürlich auf die Abnutzung. Vielen Dank für die Hilfe im Voraus.
P.S.: Ich bin 15 Jahre und habe jetzt wirklich 45 Minuten diese Frage getippt, deswegen an jeden der Alles was oben steht gelesen hat: Respekt!
15 Stimmen
13 Antworten
Ja, das habe ich mir auch mal gedacht!
Wir leiten das Wasser mit Hilfe der Kapillarkraft nach oben - und lassen es durch die Schwerkraft wieder nach unten fallen.
Ich habe auch mehrere Experimente dazu aufgebaut.
Resultat:
Leider fällt das Wasser am Ende der Kapillaren nicht wieder nach unten.
Es bleibt einfach am Endpunkt des Kapillarröhrchens "stecken" und bewegt sich nicht weiter.
Die Idee den Kapillareffekt zu nutzen hatten andere schon vor dir. Ein stark vereinfachtes Modell dessen was du beschreibst findet sich hier und hier:
Dort findest du auch eine Menge anderer Ideen die nicht funktionieren.
Grundsätzlich ist es so dass Energie erforderlich ist um den Kapillareffekt zu brechen. Daher steigt das Wasser nur bis zu einem Punkt an dem energetisches Gleichgewicht herrscht. Wird dieser mit Energie gebrochen, fällt alles in sich zusammen.
Gut dass du nach Lösungen suchst. Gib nicht auf! 🤗
Das funktioniert leider nicht, weil die Kapilarkraft stärker ist als die Schwerkraft, deshalb rinnt ein Baum nicht aus, wenn man ihm einen Ast absägt. 🤔
Ja, es kommen ein paar Tröpfchen heraus 🤔 trotzdem sehe ich da keine Lösung. Die Kapillaren sind soo stark oben und unten. 😬
Vorschlag für ein Experiment: Nimm ein Stück Holz, wiege es ab, lass es in Wasser quellen (wieder abwiegen) und trockne es (wieder abwiegen). Je nach Größe, dauert das ein paar Wochen oder Monate. Daran siehst du wie schwer das Wasser da wieder heraushebt.
Pflanzen haben ja perfekte Kapillaren mit denen sie Wasser aus dem Boden in die Blätter ziehen, aber man muss es dann im Kapillarsystem "verarbeiten". 🌱🌳🌲
Funktioniert nicht:
Die Kapillarkraft wirkt nicht nur in eine Richtung, sondern immer in die Kapillare hinein. Also im Besonderen auch am Austrittsende.
Die Bäume lösen das so, dass das Wasser am Ende der Steigstrecke "verbraucht" wird, also durch biologische Prozesse "entnommen" wird. Das heißt am Ende der Kapillarsteigstrecke muss eine Art "Pumpe" sitzen, die die Kapillare leert.
Und mit dem Betrieb der Pumpe ist Dein ganzer Gewinn dahin.
eigentlich nur ein Problem: Energieerhaltung. Selbst wenn das Ding funktionieren würde, könnte es nicht Nutzenergie abgeben ohne stehenzubleiben. Grundsätzlich:
Es gibt kein Perpetuum Mobile. Erster und zweiter Hauptsatz der Thermodynamik verhindern das.
Nun fragt natürlich jeder "Erfinder", warum sein Konstrukt stehenbleibt und hat in seinen Augen alles logisch durchdacht, aber die Natur funktioniert nicht nach menschlicher mechanistischer Logik*.
Diskussionen sind sinnlos, weil der Erfinder aus seiner Logik nicht entkommt und sich ewig mit "ja, aber wenn" windet.
Und dann gibt es natürlich Videos von laufenden Perpetuum Mobiles, die allesamt getürkt sind (zu manchen gibt es fairerweise ein Making-Of).
Und dann gibt es Leute, die von freier Energie sprechen, die aber als erstes ein Patent und Investorengeld für die Fantasiequelle wollen, aus der sie kommen soll. Wenn dann jemand an sie sein Geld verliert und sie wegen Betrugs anzeigt, fühlen sie sich um ihrer Genialität willen verfolgt, weil "die Regierung das verhindern will".
*) Die mechanische Uhrwerk-Denkweise basiert auf der Vorstellung von einer zeitlich kausalen Abfolge von Ereignissen - A wirkt auf B, dann wirkt B auf C usw. Physikalische Wechselwirkungen heißen aber aus gutem Grund so, denn es wirkt nicht nur A auf B, sondern auch B auf A, und nicht kausal hintereinander sondern gleichzeitig: tatsächlich ist es nur eine Wirkung, an der A und B beteiligt sind. Darum ist die "Verfolgung" einer kausalen Wirkung durch das System ein Denkfehler - es gibt gar keine Reihenfolge.
Ja, der "freie Energie Motor", welcher angeblich allen Institutionen geblockt wird.... eine lachhafte Nummer ist das.