Ein Parteiamt ergattern ist eher eine Frage des Fleißes oder des Selbstbewußtseins?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dafür gibt es keine Anleitung!

Gibt es Pläne, die uns RTL vorgaukelt, ein Star als Auswanderer, Bauer auf der Suche nach einer Willigen "hom`s mi ned lossn , hob i`s niedagrissn" (DDr Kur ostbahn in Anlehnung an Zappas My Name ist Bobby Brown).

In vielen Gegenden ist es nicht mehr attraktiv, schon gefährlich, ein öffentliches Amt anzunehmen.

Hoch lebe die Steinzeit! Jeder kämpft für sich allein!


hoermirzu  12.02.2024, 12:12

Vielen Dank für die Auszeichnung!

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Theoretisch ist es im Moment sehr leicht, ein Parteiamt zu ergattern in den etablierten Parteien. Es gibt einige Nachwuchsprobleme. Allerdings stehen auch einige vor dem Aus (zu Recht). "Die Linke" wäre nicht ratsam, da sie sich selbst zerstört hat.

Ansonsten kommt das stark auf die jeweilige Partei an. Man sollte natürlich erst mal mit den Grundwerten übereinstimmen. Das ist im Grunde bei jeder Partei so.

Dann sollte man sich ein Sachthema rauspicken und wirklich Ahnung haben. Man muss ein Talent für Vernetzung haben, denn vieles basiert auf einem guten Netzwerk. Darauf, dass man sich bekannt macht, sowohl bei der Zielgruppe der Wähler, als auch innerhalb der Partei. Man braucht ein Talent für Reden. Denn früher oder später wird man genau das machen müssen: Gute Reden halten. Sich verständlich für die Zielgruppe ausdrücken und seine Meinung rüberbringen.

Je nach Partei kann das unterschiedlich sein. Bei der AfD braucht man wenig Verständnis vom Inhalt, da es ohnehin niemanden dort interessiert. Man muss nur gut "populistisch" reden können, um es mal höflich auszudrücken.

bei der SPD sind die Strukturen darauf ausgelegt, dass man sich auch in Sacharbeit intensiv einbringt. Alleine schon, weil die Vernetzung genau in dieser Sacharbeit stattfindet. Man sollte sich also ein zwei Themen rauspicken und genau dort intensiv mitarbeiten und anpacken. Dann wird man auch von den Genossen daneben getragen und geachtet.


MaxMusterman249  11.02.2024, 12:10
Je nach Partei kann das unterschiedlich sein. Bei der AfD braucht man wenig Verständnis vom Inhalt, da es ohnehin niemanden dort interessiert. Man muss nur gut "populistisch" reden können, um es mal höflich auszudrücken.

Irgendwie musste sowas ja von dir kommen. Sag mir, woher willst du das wissen oder muss das so sein in deinem Weltbild?

Die Passage über die SPD danach ist umso lustiger in dem Kontext. Vergleiche mal die Lebensläufe von Kühnert und Esken mit denen von Weidel und Chrupalla.

Oder ist das etwas ganz anderes?

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xubjan  11.02.2024, 12:15
@MaxMusterman249

Seit wann sagen "Lebensläufe" etwas über Kompetenz in der Politik aus?

Unternehmensberater kann sich heutzutage ja jeder nennen. Lauterbach hat beispielsweise auch erfolgreich Unternehmen gegründet. Und nun?

Wenn man sich anschaut, wie wenig Ahnung beispielsweise Chrupallah von all den Themen hat, in denen er mitreden will, we er von Lanz vorgeführt wird beim "Brexit", dann merkt man, dass Sachkompetenz bei der AfD exakt 0 interessiert, um auf Posten zu kommen.

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Panamacity3  11.02.2024, 12:39
@xubjan

Ja klar, wer sollte auch die Expertise eines Kinderbuchautors in Sachen Wirtschaft anzweifeln.../s

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xubjan  11.02.2024, 12:54
@Panamacity3

Ich zweifele jedenfalls die Expertise desjenigen an, der eine Verschwörung verbreitet, dass jeder renommierte Ökonom absichtlich lügt, nur damit "der Brexit keine Nachahmer findet".

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Also es herrscht sicher kein Fachkräftemangel in der Politik und schon gar nicht ganz oben.

Ganz unten in den Gemeindevertretungen und co da ja.

Was brauch man? Eine gute Rhetorik, Ehrgeiz, Fleiß und Empathie.

Ich habe schon mit vielen Politikern zusammen gearbeitet. Auf Bundesebene und auf Landesebende.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – SPD Mitglied und Arbeiter der Fraktion

Der Weg in die Politik ist vom Ding her wenig spektakulär und hat sehr viel mit Selbstaufgabe zu tun; man muss nicht mal besonders gebildet oder sonst wie auf Zack sein, sich aber gut verkaufen können und in der Lage sein, sich und seinen Charakter komplett aufzugeben. Ob das erstrebenswert ist, sei dahingestellt.

Die Kurzform des Wegs geht so: Man schließt sich einer Partei an, muss sich anbiedern, den "Großen"/Alten nach dem Mund reden und Netzwerke knüpfen - viel mehr ist nicht dahinter. Man fängt im Wohnort bzw. Ortsverband der Partei an, bahnt sich seinen Weg durch die Gremien, das fängt meist als Beisitzer oder Kassenprüfer etc. im Ortsverband an und führt über einen Posten als Delegierter zum Kreisparteitag immer weiter: man nickt mit dem Kopf, biedert sich überall an, tritt ordentlich nach unten - immer auf die Kleinen und immer feste drauf, bis kein Blut mehr fließt - und dann geht es schon irgendwie weiter nach oben.

Ich hätte selbst vor Jahren ein ganz Großer in der CDU werden können, habe das aber nach kurzem Überlegen direkt abgelehnt und diesen Entschluss bis heute nicht bereut, ganz im Gegenteil.

Übrigens: Die Ortsverbände haben wie die Vereine alle Not, ihre Posten besetzen zu können und nehmen fast jeden, wenn es darum geht die Posten zu besetzen, außer jemanden mit schlechtem Leumund wie einem stadtbekannten Säufer oder so was in der Art ... du weißt sicher, was ich meine.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Unholdi 
Fragesteller
 11.02.2024, 12:17

Wie kommst Du tu der These, das man für die Politik etwas aufgeben muss, satt sich selbst zu verwirklichen??

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rotesand  11.02.2024, 12:20
@Unholdi

Weil ich es genau so erlebt habe.

Es mag sein, dass es anderswo besser läuft, aber im Grunde genommen besteht Politik aus Seilschachten, Geschacher, Anbiedern und Nach-dem-Mund-reden.

In meiner Heimat hieß es in der CDU, dass jemand, der sich unbeliebt machen will, was für die Rubrik "Wünsche und Anträge" für den Kreisparteitag oder die Jahreshauptversammlung hat und/oder eigene Dinge machen möchte.

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Tja, Kühnert als Callcenteragent war prädestiniert für ein politisches Amt, ebenso wie z.B. die Elternbeirätin Esken. Von der ausbildungslosen Lang, die noch nicht einmal in ihrem Wahlkreis gewählt wurde, ganz zu schweigen.