Dürfen Lehrer mir verbieten, beim Schnee rauszugehen?
Heute schneit es und wir wollen alle in der Pause raus. Die Lehrer laufen aber draussen rum und sagen, dass wir reingehen sollen. Dürfen sie das?
Warum reagieren alle so, als hätte ich eine unmögliche Frage gestellt?? Sorry das ich nicht alles weiss.
11 Antworten
Als Lehrer finde ich das nicht sinnvoll. In einer Pause im Schnee lernen die Jugendlichen eindeutig mehr als in den meisten Schulstunden. Natürlich müssen da gewisse Regeln gelten. Z. B. muss es eine Sicherheitszone geben für Schüler, die nicht mit Schneebällen beworfen werden wollen. Und wenn diese Regeln missachtet werden, ist es sinnvoll, für die Täter ein Pausenverbot einzuführen. Aber allen die Pause verbieten, scheint mir absurd.
Auch, dass es danach schwieriger wird, den Eingang wieder trocken zu kriegen, sollte kein Argument sein. Dann muss man eben einige Bodenlappen hinlegen oder einen Schüler beauftragen, danach wieder zu trocknen. Auch da kann man einiges lernen.
Nicht bei jedem Wetter. In Finnland müssen die Schüler bis Minus 15° raus. Wenn es kälter ist, müssen sie nicht mehr. Das finde ich eine gute Regel. Ausserdem können bei mir verletzte Schüler drin bleiben, also z. B., wenn jemand ein Gipsbein hat. Sie dürfen dann noch jemanden auswählen, der mit ihnen drin bleibt.
Ich würde das müssen weg lassen und fertig. Warum muss man unbedingt jemanden zwingen raus zu gehen ?
Warum muss man unbedingt jemanden zwingen raus zu gehen?
Weil die Erfahrung ganz klar zeigt, dass sich die Jugendlichen danach besser fühlen und sich besser konzentrieren können.
Trotzdem will nicht jeder immer raus.reicht doch schon, wenn man gezwungen wird zur Schule zu gehen
Ok. Wenn man schon gezwungen wird, in die Schule zu gehen, dann soll es wenigstens nichts nützen.
Ich finde auch Kinder sollten entscheiden können, ob sie nach draußen gehen wollen oder nicht.
Man kann sie auch entscheiden lassen, ob sie Opas Schiessgewehr in die Schule mitnehmen oder nicht. Gesunde Kinder gehören ins Freie in der Pause, sie sollten auch hier nicht nach ihrer Meinung gefragt werden. Wenn das eine Selbstverständlichkeit ist, kommt auch kein Kind auf die Idee, Sonderwünsche zu haben. Ein Kind könnte sich etwa dann ja auch weigern, den Buchstaben "G" zu verwenden.
Immer wieder toll, wenn Erwachsene Kindern keine Meinung lassen. Wie würdest du es finden, wenn du nichts zu entscheiden hättest und jede Pause draußen verbringen müsstest?
Ich lasse die Kinder viel mehr mitentscheiden als die meisten anderen Eltern. Z. B. habe ich meinen Stiefsohn gefragt, ob ich seine Mutter heiraten darf. Ich habe den Wohnort nach seinen Bedürfnissen gewählt. Aber Kinder gehören ab und zu an die frische Luft. Erwachsene auch. Aber da kann ich nicht immer mitreden.
Ich wäre in meiner Schulzeit gerne nach jeder Unterrichtsstunde 10 Minuten lange draussen gewesen, wie es etwa in Finnland üblich ist.
Es gibt ja beispielsweise auch die Regenpause, bei der alle drinnen bleiben sollen. Insofern spricht meines Erachtens auch nichts gegen eine Schneepause, um zu vermeiden, dass sich irgendwer verletzt oder der ganze Schneematsch reingetragen wird.
Ja, zur Unfallverhütung. Die Schule hat Hausrecht und eine Schutzpflicht.
Das müsste erst noch nachgewiesen werden, dass der Schaden bei den Schülern nicht grösser ist, wenn man ihnen die Erfahrung verwehrt, im Schnee zu sein.
Volljährigen schülern könnte das wohl nicht verwehrt werden, die sind für sich selbst verantwortlich und müssen nicht beaufsichtigt werden.
Beaufsichtigt werden müssen sie schon. Wenn da Schnee liegt, gibt das eine Schlacht. Das ist die unangenehmste Zeit, Pausenaufsicht zu haben. Aber es ist eben doch wichtig, dass die Schüler diese Erfahrung machen können. Ebenso wichtig ist, die Schüler zu schützen, die nicht in die Schlacht herein gezogen werden wollen.
Es könnte ein problem der verantwortung minderjähriger sein: Wenn die einen unfall haben, sind die erziehungsberechtigten bzw. aufsichtspersonen verantwortlich.
Wenn draußen jemand ausrutscht, ins krankenhaus kommt und die krankenkasse sucht nach schuldigen, auf die sie die kosten abwälzen kann, ist die schule dran, wenn der schulhof nicht geräumt war.
Dabei hielte ich es für sinnvoll, wenn schüler frühzeitig lernen, wie sie sich auf verschneiten plätzen unfallfrei bewegen. Ich bin kein freund der "vollkaskomentalität", in der für jedes risiko ein anderer schuldiger gefunden wird, hauptsache niemand ist für sein tun nicht selbst verantwortlich. Das führt zu solchen einschränkungen.
Also drängeln sich die schüler in der pause im haus und können den schnee erst am nachmittag genießen, wenn die schule nicht mehr für sie verantwortlich ist.
Ja, so etwas darf die Schulleitung witterungsbedingt anordnen, wie bei uns gestern bei Glatteis.
Also würdest du es normal finden, wenn Schüler bei jedem Wetter raus dürfen?