Das Buch Hiob - Prosa oder wahre Geschichte?

13 Antworten

Die Hiob-Schrift ist aufgebaut wie ein Theaterstück. Wenn Du genau liest und einmal mit den Stücken großer Dichter vergleichst, merkst Du das auch. Die Darsteller und ihre Rollen werden vorgeführt, es folgen die Akte in mehreren Aufzügen und am Schluß folgt die Auflösung wie auf einer offenen Bühne - Vorhang. 

Logischerweise ist das kein Polizeibericht aus der göttlichen Behörde. Es ist eine Lehrschrift, die bestimmte Aussagen und Argumente vorstellt und gegeneinander antreten läßt. Welche und wie die Sache am Ende ausgeht, liest Du ja selbst. Gruß, q.

Hallo ManfredFS,

zu Deiner Frage hier ein kleiner Auszug aus dem Buch "Die Ganze Schrift ist inspiriert" - ein Nachschlagewerk:

*** si S. 95 Abs. 3 18. Bibelbuch — Hiob ***
Daß das Buch Hiob authentisch und von Gott inspiriert ist, wird auch dadurch bewiesen, daß es die alten Hebräer stets in ihren Bibelkanon mit einbezogen, was insofern bemerkenswert ist, als Hiob selbst kein Israelit war. Neben den Bezugnahmen von Hesekiel und Jakobus wird das Buch vom Apostel Paulus zitiert (Hiob 5:13; 1. Kor. 3:19). Ein überzeugender Beweis für die Inspiration des Buches ist die erstaunliche Übereinstimmung mit erwiesenen wissenschaftlichen Tatsachen. Wie sollte bekannt sein, daß Jehova „die Erde auf[hängt] an nichts“, wenn man im Altertum doch die seltsamsten Vorstellungen darüber hatte, wie die Erde gestützt wird? (Hiob 26:7). Eine der Ansichten aus alter Zeit besagte, die Erde werde von Elefanten getragen, die auf einer riesigen Meeresschildkröte ständen. Warum kommt im Buch Hiob solcher Unsinn nicht vor? Weil Jehova, der Schöpfer, durch Inspiration die Wahrheit mitteilte. Die vielen weiteren Beschreibungen der Erde und ihrer Wunder, der wilden Tiere und der Vögel in ihrer natürlichen Umgebung sind so genau, daß nur Jehova Gott das Buch Hiob verfaßt und inspiriert haben konnte.

*** si S. 95 Abs. 4 18. Bibelbuch — Hiob ***
Wenn man Hiobs langes Leben berücksichtigt, wird in dem Buch offensichtlich eine Zeitspanne zwischen 1657 v. u. Z. und 1473 v. u. Z., Moses’ Todesjahr, behandelt; es wurde von Moses irgendwann nach Hiobs Tod, während die Israeliten in der Wildnis waren, vollendet (Hiob 1:8; 42:16, 17).

Hier ein Text dazu: Hätte ein Mensch vor rund 3500 Jahren folgendes aussagen können:

Hiob 26:7 Er spannt den Norden aus über dem leeren Raum, Hängt die Erde auf an nichts;

"FREI SCHWEBEND!"

Nunja: 

2. Timotheus 3:16 Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in [der] Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.

Titus 1:2 . . .aufgrund einer Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügen kann, vor langwährenden Zeiten . . .

Es ist ein Tatsachenbericht.

Beste Grüße

JensPeter

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensives Bibelstudium ab 1992, gebe kostenlose Bibelkurse

Das Buch Hiob ist ein Lehrstück darüber, was "hinter den Kulissen" abgeht.

Gott ist zwar Chef und auch der Satan muss sich seine Aktionen genehmigen lassen. Aber Gott lässt Satan sehr weitgehend freie Hand.

Gott ist nicht wirklich daran interessiert, uns ein angenehmes Leben hier auf der Erde zu ermöglichen.

Wir Menschen sind nur arme kleine Würstchen, die von vielerlei Umständen abhängig sind, auf die sie null Einfluss haben. Wie wollen wir da dem allmächtigen Gott Vorgaben machen? Wir sind schon sehr überheblich und bekommen das in Hiob 38 klar gesagt. Das hören wir nicht gerne - auch wenn es wahr ist.

Ein Gottesbild, das sich nicht mit dem Buch Hiob deckt, ist falsch, auch wenn es noch so schön und angenehm ist.

Dennoch gelten die Zusagen der Bibel. Dabei geht es aber um persönliche Beziehungen, um seelische Befindlichkeiten - nicht um Gesundheit, Wohlstand, Macht, langes Leben.

Also der Reihe nach:

Ja, ich halte das Hiobbuch für sehr gute Prosa, in der darüber nachgedacht wird, warum auch sehr fromme und gute Menschen dermaßen Leid erfahren müssen, wie es auf der Welt immer wieder vorkommt.
Und die Antwort wäre: Nein, das Leid ist nicht zwingend als Strafe zu verstehen.

Ja, wir Menschen können nicht von uns aus zu Gott kommen. Aber Gott kommt schon immer zu uns Menschen. Nicht erst seit Christus, sondern immer schon. In Christus wurde das noch einmal besonders deutlich. Aber es ist keine neue Eigenschaft von Gott, sondern eine, die von Anfang an da war.

Aber in der Tat: Ich kann (und will) mir einen solchen Handel zwischen Gott und Satan nicht vorstellen.

Aber es ist eine wunderbare Rahmenhandlung, mit der fromme und erfolgreiche Menschen, denen es gut geht, zum Nachdenken gebracht werden, ob sie nicht unzulässig auf Menschen herab schauen, denen es weniger gut geht. Wie oft hört man: Selber schuld?

Wie oft reklamiert man Gott wie selbstverständlich für sich und alles Gute, das man erlebt?

Und wie wenig denkt man daran, dass es ganz und gar nicht selbstverständlich, sondern völlig unverdient ist - und auch ganz anders sein könnte?

Luther hat sich übrigens gegen den Gedanken ausgesprochen, dass wir einen freien Willen haben. Und ich glaube in der Tat, dass unser Wille oft viel weniger frei bin, als wir es uns gewöhnlich einreden. Was uns dennoch nicht die Verantwortung nimmt für das, was wir tun und lassen.

Ich denke schon, dass das Buch Hiob eine wahre Geschichte ist.

Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Leiter der ersten Gemeinde in Jerusalem und Autor des Jakobus-Briefes, schreibt dazu: "Siehe, wir preisen die glückselig, welche standhaft ausharren! Von Hiobs standhaftem Ausharren habt ihr gehört, und ihr habt das Ende gesehen, das der Herr für ihn bereitet hat; denn der Herr ist voll Mitleid und Erbarmen" (Jakobus 5,11). 

Sehr interessant ist auch, dass im Buch Hiob steht: "Er spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts" (Hiob 26,7).  Die Erde schwimmt also weder auf einem Urozean, wie antike Mythen lehren, noch steht sie auf einer festen Unterlage. Sondern sie schwebt frei in einem sie umgebenden Hochvakuum. Woher konnte der Autor des Hiob-Buches zur damaligen Zeit ein solches Wissen haben?