Denkt ihr dass die Verbrennung des Korans zur Meinungsfreiheit zählt?
Wegen den momentanen Demonstration und so
Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen
24 Antworten
Meiner Meinung nach sollte die Meinungsfreiheit keine Grenzen kennen. Allerdings schließt die Meinungsfreiheit für mich nur das haben und äußeren einer Meinung ein.
Würde beispielsweise jemand sagen, der Koran gehöre verbrannt, wäre das in meinen Augen von der Meinungsfreiheit gedeckt. Den Koran dann tatsächlich zu verbrennen ist aber keine Meinung mehr, sondern eine Handlung. Deshalb ist das für mich eine ganz andere Diskussion.
Vielleicht als Analogie: Ich finde, die Meinungsfreiheit sollte es zulassen, dass ich sagen darf, ich fände, man sollte den Laden xyz ausrauben. Diesen Laden dann aber tatsächlich auszurauben überschreitet die Meinungsfreiheit für mich dann aber doch sehr.
Kurzgefasst, in meinen Augen ist das Verbrennen des Korans keine Meinung, sondern eine Handlung und hat damit nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Ob es deshalb nun verboten sein sollte, ist für mich eine andere Diskussion. Es sollte dann aber definitiv einheitlich mit dem Verbrennen einer Bibel oder der Tora geregelt sein.
Interessant, also man darf was sagen, was man selbst gar nicht ernst nimmt.
Ja. In meinen Augen sollte es dahingehend keinerlei Einschränkungen geben.
Und wenn einen dann doch jemand ernst nimmt, ist es auch wieder nicht recht?
Solange dabei nicht gegen Gesetze verstoßen wird, ist das sehr recht. Eine freie Meinungsäußerung rechtfertigt aber eben keine illegale Handlung.
"Legal" oder "Illegal" ist aber auch nicht immer ein gutes Kriterium. Die schwedische Regierung hatte das Verbrennen des Korans ja durchaus gebilligt. Und die Nazis hatten damals die Verfolgung der Juden gebilligt.
Die schwedische Regierung hatte das Verbrennen des Korans ja durchaus gebilligt.
Gebilligt ja, aber mit einer schwachsinnigen Begründung. Du hast schon insofern recht, dass sich die gesetzgebende Instanz an höheren Kriterien als der Legalität zu orientieren hat. Für den einfach Bürger sollte eine Handlung jedoch immer in Ordnung sein, wenn diese legal ist.
Und die Nazis hatten damals die Verfolgung der Juden gebilligt.
Dann schau dir mal an, was zuvor passiert ist. Damit die Nazis überhaupt erst zum Holocaust in der Lage waren, wurden zuvor unzählige Gesetze gebrochen. Hätten sich die Nazis an alle Gesetze gehalten, hätte es weder einen Krieg noch einen Genozid gegeben. Nachdem ein Gesetzesverstoß begangen wurde, muss zunächst sichergestellt werden, dass die Ordnung und ggf. die Gerechtigkeit wiederhergestellt wird. Natürlich war es falsch, die Juden zu verfolgen. Die Schuld trägt aber hier insbesondere derjenige, der dieses Vorgehen legalisiert hat und nicht der einfache Bürger.
Ich finde, dass Meinungsfreiheit - soweit sie so öffentlich zelebriert werden soll - nicht dazu benutzt werden darf, andere Religionen zu verunglimpfen.
Man kann Religionen kritisieren - aber nicht auf diese Art und Weise.
Allerdings finde ich auch die Reaktion darauf - die Erstürmung der Botschaft - unangemessen.
Ja natürlich.
Ist eventuell vielleicht sogar notwendig, wenn man sich das Verhalten dieser religösen Fanatiker anschaut.
Nein, auf keinen Fall! Nur eine verrohte Gesellschaft hat keinen Respekt dafür, was anderen heilig ist.
Bücherverbrennung in Deutschland hat nur den Spruch von Heinrich Heine wahr werden lassen:
„Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
"ich fände, man sollte den Laden xyz ausrauben. Diesen Laden dann aber tatsächlich auszurauben überschreitet die Meinungsfreiheit für mich dann aber doch sehr."
Interessant, also man darf was sagen, was man selbst gar nicht ernst nimmt. Und wenn einen dann doch jemand ernst nimmt, ist es auch wieder nicht recht?