Darf meine muslimische Kollegin mit mir (m) alleine im Auto unterwegs sein?
Die Situation ist so, dass meine 19-jährige muslimische Arbeitskollegin diese Woche zwei Tage mit mir unterwegs hätte sein sollen, um unsere Kunden kennenzulernen, wobei der Chef grinsend zu ihr meinte: " Ihr Kopftuch dürfen sie aufbehalten, bei unseren Kunden gibt es auch einige Frauen mit Kopftuch"
Leider konnte ich mit ihr nicht mehr darüber sprechen.
Eigentlich glaube ich soviel vom Islam zu wissen, dass sie es NICHT darf, aus mindestens zwei Gründen:
1.) bin ich männlich 2.) würden wir täglich deutlich über 100 km von ihrem Wohnort/Arbeitsplatz einfernt sein
Allerdings wollte ich diese Bedenken meinem Chef nicht sagen, sondern einfach abwarten, was sie tut.
Prompt ließ sie sich diese Woche krankschreiben... ( könnte aber auch Zufall sein...)
Ok, sie wird nicht drum rumkommen, dass sie bald wieder aufgefordert wird, mit mir mit zu fahren, aber ich fürchte, es könnte gegen ihre religiöse Überzeugung sein.
Evtl. gibt es eine fatwa, die für berufliche Erfordernisse eine Ausnahmeregel vorsieht ??
Es wäre hiflreich, wenn wenigstens ich ihr etwas vorlegen könnte, das ihr dann weiterhilft....
Also, falls Jemand etwas weiß, bitte mir mitteilen. Danke !
21 Antworten
Streng genommen, darf diese Kollegin nach dem Islam nicht mit dir allein diese Geschäftsreise machen. Sie verstößt dabei von dem Moment an, wo sie mit dir den Wagen besteigt, gegen die Regel, dass eine geschlechtsreife Frau nicht ohne "Mahram" (eine männliche Anstandsperson der Familie) mit einem fremden Mann allein zusammen sein darf. - Schließlich könntest du über sie herfallen und ihr die Unschuld rauben, besonders, da du ja vielleicht auch noch ein "Ungläubiger" aus Sicht des Islam bist.
Wenn sie sich also mit ihrer Krankmeldung diesem Verstoß entzogen hat, so wäre dies ein Grund für den Arbeitgeber, ihr eine schriftliche Abmahnung zu erteilen. - Bei Wiederholung und das wird sich ja bald herausstellen, wenn ihr erneut auf Tour gehen sollt, die 2. Abmahnung und schließlich die verdiente Kündigung! Es gibt nach deutschem Arbeitsrecht für sie keinen Grund sich durch Betrug ihren Aufgaben zu entziehen, nur um religiöse Regeln einzuhalten. Die Religion hat, wenn sie die Arbeit behindert, schön zuhause zu bleiben.
Die einzige "Fatwa", welche ich für diesen Fall kenne, wäre die weltliche zivilisatorische Vernunft walten zu lassen. Alternativ kann sie sonst nur ihren Job wechseln.
Der Kommentar bezieht sich nicht auf Deinen - er steht da nur unglücklicherweise. Ich finde es immer albern, wenn Jemand wie dieser homme mit den Schriften einer Richtung, die er missbilligt, deren Angehörigen erklären will, was sie "eigentlich" tun müssten. Aber jeder hat ja so seine Hobbies.
@Ichverehredich
Ich kann dich beruhigen. Ich bin kein "strenger Imam". Ich schreibe nur, wie es nach meiner Kenntnis im Islam gesehen wird.
Wäre ich ein Imam, wäre meine Antwort vermutlich ganz anders ausgefallen. :-)
Und wenn du an meiner Antwort etwas zu beanstanden hast, solltest du nicht "stänkern", sondern lieber verbessern! - Auch mein Dank wäre dir dabei sicher.
Ich sag dann Bescheid, wenn ich den brauche. Ist aber eher unwahrscheinlich.
@IchVerehreDich - nicht
Welchen Grund hast du eigentlich hier Zwietracht streuen zu wollen? Wenn du etwas an Antworten auszusetzen hast, dann kritisiere mit Argumenten! - Offenbar fehlen dir diese aber.
Und du hast wohl auch keine anderen Hobbys außer hier dich rumzutummeln. Denn deine Kommentare kann man nicht ernst nehmen.
Deine Kollegin darf nach dem Islam prinzipiell alles, was ihr nicht schadet und womit sie sich wohlfühlt. Wenn sie nicht alleine mit dir in einem Auto sitzen möchte, hat das weniger mit ihrer Religion als mit ihrer persönlichen Entscheidung zutun. Wenn sie es wirklich nicht möchte, wirst du sie auch nicht mit Fatwas überzeugen können, denn auch die Gelehrten haben unterschiedliche Meinungen. Statt religiös zu argumentieren solltest du ihr vielleicht einfach zeigen, dass sie sich mit dir wohlfühlen kann, denn wenn sie nicht mit dir alleine sein möchte, wird sie sich allein darum kümmern.
Ich finde ehrlich gesagt, dein "Beistand" wäre viel mehr an der Stelle angebracht gewesen, als euer Chef ihr sagte, sie "dürfe" das Kopftuch aufbehalten.
Also mich geht ihr Kopftuch mit Sicherheit nichts an, und auch nicht, ob der Chef meint, sie dürfe es anlassen, oder müsse es abnehmen.
Mir wäre es lediglich darum gegangen, ihr einen religiösen Hintergrund sagen zu können, damit sie ohne schlechtes Gewissen mitfahren kann.
Aber, ich denke am Besten halte ich mich da raus, wer weiß, was einem sonst noch alles unterstellt wird.
Das Einzige, was ich tun würde, wenn sie es wünscht, wäre dem Chef zu erklären, dass sie religiöse Gründe dafür hat.
Vermutlich will sie sich an das halten:
Ein Mann darf nicht mit einer Frau alleine sein, außer es ist ein Mahram (eine zur Heirat verwehrte Person) bei ihnen.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim)
Ja die von die genannten 2 Gründe treffen zu, aber eine Krankmeldung ist (wenn es aus diesem Grund ist) auch nicht richtig, da es eine Lüge ist... Sie hätte eigentlich mit ihrem Chef sprechen müssen, hat sich wahrscheinlich (wenn die krankmeldung tatsächlich deshalb ist) dazu nicht getraut...
Ja, nächste Woche werde ich mehr wissen.
Sie tut mir jedenfalls leid, falls sie sich unter Druck gesetzt fühlt.
OK. Du fragst nach den religiösen Vorschriften des Islam?
Im ersten Moment hatte ich den Eindruck Du fragtest nach einem relevanten Gesetz hierzu. (Gibt es in D natürlich nicht, in Saudi-Arabien aber sehr wohl)
Eine dieser Tage sehr populäre Lesart des Koran ist folgende:
Eine Moslima (bzw allgemein: Frau) sollte zwischen sich und allen mit ihr nicht verwanten Männer einen Abstand von mindestens einer Armeslänge schaffen und sich verhüllen.
Eine Autofahrt mit einem fremden Mann schließt das nicht notwendig aus, wenn sie zB ein Taxi ruft oder Bus fährt und der Fahrer halt männlich ist.
Eine Arbeit, bei der Frauen so dicht mit Männer zusammenarbeiten ist hingegen schon an sich absolut UN-MÖG-LICH. (also ist eure Autofahrt geschenkt)
In der Tat werden moderene Moslems dies anders leben, genauso wie zB moderne Christen fast überall tollerant gegnüber Homosexuellen geworden sind.
Aber streng genommen würde jeder Christ zu den Steinen greifen müssen - jedenfalls nach der Bibel. (Was auch ein Grund ist, wieso ich intollerant und streng atheistisch bin.)
Du hast eine Kollegin die wie Du berufstätig ist, die ist muslimischen Glaubens .. und Du machst ein Problem daraus das die mal krank ist ..das ist lächerlich..
es gibt viele getaute Christen , die bewußt nie arbeiten weil in Richtung Assi erzogen worden sind .., die haste nicht mal /nie zur Kollegin, weil die Arbeitsscheu sind :(
schicke der erkrankten Kollegin doch einen netten Blumenstrauß, frage sie ob sie Deine Hilfe braucht ..
mit lieben Gruß ;)himako
...kann ich nicht, weil nur die Personalabteilung weiss, wo sie wohnt.
Und wenn ichs wüßte... ich weiß nicht, ob das angebracht wäre.. evtl. ist sie ja verlobt....
Wie geschickt Du Dich mal wieder auf viele "getaute" Christen einschießt, nur sind sie hier nicht für das beschriebene Problem verantwortlich zu machen
Deine Wut auf "arbeitsscheue Christen" ist nicht angebracht und daher völlig überflüssig.
So hatte ich es vermutet. Das arme Ding tut mir halt leid, weil sie immer pünktlichst und anständig ihre Ausbildung, ihre Arbeit etc.. erledigt hat, quasi ein "Vorbildazubi" war.
Ich werde es versuchen, dem Chef zu erklären, sofern sie es wünscht, mich ansonsten raushalten.
Keinesfalls will ich, dass der Chef durch mich auf den Gedanken kommt, sie hätte sich vorsätzlich krankschreiben lassen.
Das ist dann ihr Aufgabe, wie sie ihre Religion und ihre Arbeit unter einen Hut bekommt.