Darf man mit einem Listenhund aus dem Tierheim ohne Sachkundeausweis o.ä. spazieren gehen (Mannheim)?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sofern es die Listenhundregelung in deinem Bundesland gibt ja.
Gerade Tierheim und Tierschutz sind was die Auflagen angeht sehr streng.
Wir hätten unsere Hündin (Kleinspitz) nicht ohne die Genehmigung von unserem Vermieter bekommen, denn auch für die Hundehaltung in Mietwohnungen muss man die Genemigung vom Vermieter vorzeigen, vorher wird da auch kein Hund vermittelt, entsprechend der Listenhund regelung brauchst du da auch entsprechende Nachweise, die genauen Anforderungen kann dir das entsprechende Tierheim/Tierschutz nennen, generell gilt aber folgendes, dabei ist an zumerken dass bestimmte Dinge vor- aber auch nach dem Kauf zu machen sind, so ist ein Hundeführerschein ja erst machbar wenn man den Hund hat. Auch brauchst du, wenn die Listenhundregelung gültig ist in deinem Bundesland eine Haltungserlaubnis von deiner jeweiligen Gemeinde, bevor du überhaupt richtung Tierheim gehen kannst.

https://www.edogs.de/magazin/listenhunde-in-deutschland/

  • Der Halter muss volljährig sein
  • Polizeiliches Führungszeugnis des Halters muss vorliegen
  • Hundeführerschein
  • Versicherungspflicht (Hundehaftpflichtversicherung, wie die von der Uelzener Hundeversicherung)
  • Erhöhte Hundesteuer
  • Verbot für ausgewählte öffentliche Plätze und Einrichtungen
  • Der Hund muss in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen
  • Leinenpflicht
  • Der Hund muss einen Wesenstest absolvieren
  • Kastrations- und Sterilisationspflicht
  • Wie genau die Prüfung für den Sachkundenachweis aussieht, unterscheidet sich in den einzelnen Bundesländern. Teilweise reicht ein theoretischer Test mit Multiple-Choice-Fragen aus, meist gehört aber auch eine praktische Prüfung dazu.

Bedenke dass Hunde aus dem Tierheim eine Vorgeschichte haben, gerade Listenhunde werden z.B. sehr oft nur Ländlich vermittelt, in Kinderlose Zuhause, ohne andere Tiere im Haus und haben teilweise auch einige Auffälligkeiten durch ihr vorheriges Leben.
Alle Hunde die als Listenhunde gewertet werden, sind generell Tolle Rassen, aber diese Rassen sind sehr anspruchsvoll und absolut nichts für Unerfahrene oder Unsichere Halter. Es sind sehr oft Arbeitsfreudige Rassen die man nicht mit dem Gassigang beschäftigen kann, diese Hunde haben sehr gute vorraussetzungen für diverse Gebrauchs-Hunde Ausbildungen und andere Arbeiten und müssen entsprechend auch gehalten werden. Das sind keine Gassi-Geh und Kuschelkumpel, und das vergessen diverse Halter mal.
Die Halter sind oft überfordert mit dem Hund weil sie sich selbst überschätzt, oder den Hund unterschätzt haben und dann gibt es Probleme.
Die Probleme sorgen dann für einen frustrierten, oder anderweitig problematischem Hund, der sich entsprechend der fehlerhaften Haltung verhält und dann von der Behörde beschlagnahmt wird und im Tierheim oder Tierschutz landet.
Genehmigung und sämmtliche Auflagen am besten bei der Gemeinde in deinem zugeschriebenem Wohnort machen, um Probleme zu vermeiden, d.h. auch Sachkundenachweis, Genehmigung usw. in dem Bundesland in dem du Lebst machen, dieser gilt eigentlich Deutschlandweit, wenn ich das richtig im Kopf habe. Bedenke auch dass die Hundesteuer deutlich teurer ist, als die von durchschnittlichen Hunden.
Ein Hund kostet hier bei uns in Hamburg im Jahr um die 90 Euro, ein Listenhund liegt bei 600, je nach Bundesland kann es sogar teurer werden. In Bayern ist es etwas von der Gemeinde abhängig und kann sogar bis zu 1000 Euro im Jahr kosten.
Der Sachkundenachweis müsste aber dann bei deiner zuständigen Behörde dann dauerhaft vorhanden sein, wenn du ihn einmal nachgewiesen hast.

Wichtig ist aber wirklich dass du Ahnung von diesen Tieren hast, ich muss dann aber auch direkt reingrätschen und mich einwenig aus dem Fenster lehnen, aber mit keinen 18 wirst du sehr wahrscheinlich noch nicht so viel Hundeerfahrung haben, dass du mit einem Listi anfangen solltest.
Ein Hund in der Familie, Gassigehen zum Geltverdienen usw. zählt nicht, auch wenn das viele denken, denn ein eigener Hund, ohne die Hilfe von Familie zu halten ist ein ganz anderes Kaliber, das merkt man erst wenn man einen hatte für den man auch ganz alleine gesorgt hat und gerade die Tiere aus dem Tierheim sind aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht ohne. Man sollte schon selbst einige Hunde gehabt haben und auch schon mit anspruchsvolleren Rassen erfahrungen haben wie z.B. Schäferhunde um sich dann an einen Listi zu wenden, denn wer z.B. nur Mops und Bulldogge hatte, kann mit so einem Hund dann doch sehr überfordert sein.

johanna202 
Fragesteller
 18.03.2024, 20:27

Vielen dank für die ausführliche Antwort. Da ich bereits einen Hund habe, habe ich nicht vor mir einen anzuschaffen. Ich werde aber EVTL. nicht in meinem Heimatort studieren (Hund bleibt bei Eltern), weswegen ich gerne NUR mit den Hunden spazieren gehen möchte. Dabei ist es mir egal, ob es ein Listenhund ist oder nicht, ich möchte jedem die Möglichkeit geben mal etwas anderes zu sehen als die vier Wände im Tierheim. Mir ist nur aufgefallen, dass in diesem Tierheim überwiegend Listenhunde sind, deswegen die Frage. :)

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DayBreaker231  18.03.2024, 20:51
@johanna202

In so einem Fall wäre es einfacher wenn du dich dann als Freiwillige Kraft im Tierheim oder Tierschutz anmeldest, wenn du Interesse daran hast, dort wirst du entsprechend eingelernt und kannst dann nach etwas Theorie die Hunde für 1-2h pro Gang ausführen, meist fängt man aber natürlich nicht mit Listenhunden an, sondern mit den 'einfacheren' Hunden, aber mit der Zeit kann man dann auch durchaus mit den Listenhunden rausgehen, wenn das Tierheim es gestattet, hierzu muss man aber auch Volljährig sein und es ist je nachdem nicht immer machbar. Aber du lernst die verschiedenesten Hunderassen und Wesen kennen und wirst von erfahrenem Personal begleitet.

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johanna202 
Fragesteller
 18.03.2024, 21:07
@DayBreaker231

Muss ich dann auch deren „Käfig“ säubern und so?
Mir geht es primär um das Laufen, da das meine Leidenschaft ist. Und wenn ich schon die Möglichkeit hab, kann ich ja eine arme Seele mitnehmen. Außerdem ist das Laufen mit Hund sowieso schöner ;)

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DayBreaker231  18.03.2024, 21:12
@johanna202

Kommt darauf auf den Tierschutz/das Tierheim an.
Unser Tierschutz bietet Freiwilligenarbeit für bestimmte Bereiche an, für die man sich auch bewerben kann, so ist das Reinigen und Ausführen nicht zusammen, hier muss man also nicht die Unterkunft reinigen, wenn man Gassigeher ist, aber ich weiß nicht ob das Überall so geregelt ist.

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