Cremé die Augen zum tränen bringt? Theater
Moin Moin Leute :)
Ich suche ne Creme die die Augen zum tränen bringt, wenn man sie sich beispielsweiße unter die Augen schmiert. Sollte nicht allzu teuer sein, für jeden zugänglich (im Drogeriemarkt etc, nicht in einem Chemielabor) und auch nicht giftig, ich hatte nicht vor blind zu werden :)
Am besten das stärkste Geschütz das ihr vorschlagen könnt. Umso mehr Tränen, umso besser. Keine Angst ich will es für mich selbst verwenden :D
MfG
5 Antworten
Was für ein naiver Blödsinn. Wann willst Du mit dem "Augen-Tränen" dann wieder aufhören? Drei Bühnenbilder später - oder beim Schlussapplaus?? Dir ist klar, dass jeder Stoff, der Augen zum Tränen bringt, die Augen stark reizt - im ungesunden Sinn? Eine "Creme" für Schauspieler gibt es nicht - weil sie das auf vernünftige Weise lernen.
Schauspielen ist nicht "Wasser in den Augen haben". Nasse Augen sind noch lange kein Weinen - um Weinen darzustellen, braucht es ganz andere "Action".
Was Du brauchst, ist kein Tränenstift - sondern eine realistische Einstellung zu den Grenzen Deiner persönlichen Leistung. Glaub mir: Künstliche Kullertränchen (die man mit Glück lediglich auf 3-4 Plätzen direkt vor Dir und nur in der ersten Reihe überhaupt sehen würde) machen Deine "schauspielerische" Leistung kein Stück besser, im Gegenteil. Wenn nur eine einzige Person im Publikum den Einsatz solcher Hilfsmittel zu sehen bekäme (z.B. das Publikum, das in den ersten Reihen ganz aussen sitzt), würde die Heul-Szene spontan zur Lachnummer.
"Weinen" zu spielen ist keine einfache Sache. Nicht darum, weil man zusehen muss, woher man eventuelle Tränen bekommt, sondern aus diesem Grund: Weil die Abläufe vom ersten gespielten Impuls bis hin zum Ausbruch des Weinens eine Darstellung überaus komplizierter und differenzierter emotionaler Ausdrücke und Mimik bedeutet. Dies (bis hin zur veränderten Stimme und Körperhaltung) überzeugend darzustellen, ist das eigentliche Problem. Künstlich herbeigeführte Tränen ersetzten diese Leistung absolut nicht. Überzeugte Traurigkeit - in Kombination mit irgend einer Art von "Weinen" - wird vor allen Dingen über Mimik, Stimme, Körperhaltung vermittelt. Ob dabei nebenher auch ein nasses Gesicht gezeigt wird, ist für das Endergebnis (eine überzeugende Wirkung) völlig nebensächlich - insbesondere dann, wenn es das Bühnenspiel betrifft.
Nur im Film können "Tränen" eine Rolle spielen, wenn der Regisseur sich hier eine Nahaufnahme mit Tränen wünscht - hier kann durch geschickte Schnitte z.B. Zeit gewonnen werden, die Sache "vorzubereiten". Für das Spiel auf der Bühne ist solche Action aber nicht vorgesehen, da sich hier gerade in solchen Szenen zumeist gar nicht die Möglichkeit ergibt, unmittelbar vor dem Weinen den Schauspieler zu "präparieren" - und weil hier ja auch gar keine Kamera dem Publikum eine Nahaufnahme des weinenden Gesichts zeigen wird, wie es als Mittel im Film eingesezt würde!
Nebenbei: Nichts beim Theater macht einen alberneren Eindruck als ein Laiendarsteller, der bezüglich Mimik und co. ein eher "bescheidenes" Weinen spielt und dabei aber im Gesicht aussieht, als sei er unter einem Rasensprenger hindurchgelaufen. Mein Tip: Arbeite intensiv vor allem an Deiner Stimme - und verberge Dein Gesicht in manchen Momenten kurz in den Händen. Diese Momente werden bewirken, dass das Publikum dann eigene Fantasiebilder von Deinem Gesicht erzeugt, die womöglich zusammen mit Deiner allgemeinen Darstellung insgesamt doch einen anständigen Eindruck von "Weinen" hervorrufen werden. Die Stimme trägt beim Weinen sehr zum überzeugenden Eindruck bei - mit einer klaren, offenen und "nicht-angeschlagenen" Stimme bekommt man eine Szene mit Weinen niemals hin - da nützten auch keine dicksten Krokodilstränen.
Noch ein Tip: "Weinen" in jeder Art und Weise kann so absolut unterschiedliche Ausdrucksformen annehmen - und "Tränen" sind hier absolut nicht das markanteste und wichtigste Merkmal, denn dabei geht es vor allem um Mimik, Körperhaltung, Stimme. Wenn Tränen schwierig sind, dann "finde" einen komplexen Gefühlsausbruch, der die gewünschten Empfindungen vermittelt, und lass die Tränen ganz weg. Wenn Du dazu auch Text hast, dann arbeite in diesem Moment insbesondere über Mimik, Stimme und Text - und vergiß die Tränen!
Es gibt verzweifelte (Bühnen-) Gefühlsausbrüche ohne Tränen, bei deren Anblick aber selbst im Publikum die Tränen kullern. Es gibt da so viele emotionale Nuancen, die dargestellt werden könnten: Panik, Verzweiflung, Schock, Erschütterung, Verunsicherung... Ich kenne die persönliche Situation Deiner Rolle in diesem Moment nicht - Finde für Deine Rolle und Szene das richtige und geeignete "Gefühls-Panorama"!
Um solche Gefühlsausbrüche dann auch spielen zu können, braucht es allerdings einen guten Zugang zu Deiner emotionalen Seite - der bei Dir eher nicht so ausgeprägt ist, wie Du schreibst. Diese emotionale "Lücke" aber mit Wasser im Gesicht füllen zu wollen, ist ein Fehler. Das kann nach hinten losgehen, weil es umso alberner wirkt, wenn auch die Emotionen schon nicht so sehr ausgedrückt werden können - und das können sie tatsächlich nicht, wenn Du Dich mit Deinen eigenen negativen Emotions-Erlebnis-Welten nicht unbedingt intensiv auskennst, da Du sie selten (und eher nicht in die Tiefe gehend und bewusst) lebst. Wie gesagt, Tränenstifte und andere fragwürdige Mittel machen dann die Sache nicht "trauriger", sondern lustiger. ;o)
Ach rosehip, gib Dir doch nicht soviel Mühe, man sieht richtig Dein Herzblut fließen. Aber das sind leider Perlen vor die S****** ;-( "Problem: Ich bin eben kein guter und auch kein professioneller. Einfach ein Junge, der bei seinem Schultheater eine halbwegs gute Leistung bringen will." Da helfen die Götter selbst vergeblich ;-) und auch keine Ratschläge. Außer die Zwiebel und in Zukunft einen großen Bogen ums Theater machen ;-) mit kollegialem Gruß
Du hast ja Recht! ;o) Aber es gibt so furchtbar viele dumme Klischee-Vorstellungen von Schauspiel und Theater - und täglich lesen hier Hunderte von jungen Leuten diesen Mist. Ich schreibe nicht nur für diese eine Person - sondern immer auch für ein Stück Aufklärung und "Korrektur" der bizarren Vorstellungen über Schauspiel, Schauspieler, Film und Theater. Nach Themen wie "Weinen" wird hier öfters gefragt....
Ok, Junge: Nimm die Zwiebeln. Ich empfehle Schalotten, direkt in die Augen gerieben, die sind die schärfsten. ;o)
Find ich übrigens ziemlich nett, so hart über jemanden herzuziehen, der seine Aufgabe gut machen will. Respekt wirklich, respekt. Da fühlt sich wohl jemand ganz ganz toll
Und so über die schauspielericshe Leistung zu urteilen ohne sie gesehen zu haben, WOW! Da müssen wirklich Experten am Werke sein. Wäre es nicht möglich, dass die eigentliche Leistung ganz aktzeptabel ist, aber für den "Künstler" an sich nicht ausreichend genug?
Insbesondere bezüglich der Darstellung starker Emotionen (auf welchem Level auch immer) gilt: Je besser der Zugang zur eigenen erlebten Gefühlswelt, desto eher ist ein überzeugendes Spiel möglich - ohne gehts jedoch nicht. Wie Du selbst hier stehst, beschreibst Du ganz klar - oder? Daraus leiten wir unser "Urteil" ab - wir vermuten nicht.
Ich hatte mir viel Zeit genommen, Dir brauchbare Tips und Hilfen zu geben, da Du selbst schriebst, Du würdest ein möglichst beeindruckendes Ergebnis anstreben... Nun waren die nicht ok für Dich, Zwiebeln sind es aber auch nicht... dann womöglich doch ein Akzeptieren der persönlichen Grenzen - wie ich Dir ebenfalls schrieb?
Hier antworten Schauspieler auf Deine Fragen. Wenn diese keine Hilfe für Dich darstellen können, wende Dich besser an Deine Lehrerin. Auch sie wird ihre Meinung zur Zwiebel-Idee haben. Sie hat die Verantworung für euch, während ihr probt und während der Aufführung ebenfalls. Der Einsatz irgend welcher Augenschleimhaut-reizender Stoffe wird daher im Schulrahmen nicht erlaubt sein.
Eigentlich ging meine Aussage auch nur teilweiße an dich, vielmehr an schillibilli. Ich sehe, dass du dir Mühe mit der Antwort gegeben hast und dafür bin ich dir auch dankbar. Ich denke du hast recht, was die persönlichen Grenzen betrifft, nur ärgert mich meine Unfähigkeit einfach ziemlich.
Hey, Du bist doch noch so jung! :o) Schauspielen hat auch nicht wenig mit Verarbeitung und Reflektion von Lebenserfahrungen zu tun - und mit der Art und Weise, wie man auf die Dinge blickt, die einem im Leben begegnen. Solche Dinge müssen reifen!
Du kannst da eine Menge tun, auch ganz privat, damit es mit der Zeit eine andere Qualität bekommt! Deine Beobachtungsgabe und Wahrnehmung sind das erste Basiswerkzeug, mit dem Du hier weiterkommst, wenn Du diese schärfst und gezielt trainierst. Die Umsetzung im Spiel ist dann zwar noch einmal ein anderes Thema, aber der Weg führt immer über Deine Wahrnehmung, und die kannst Du trainieren. Dazu gehört aber eben auch, intensiv auf innere Vorgänge / Gefühle zu achten und sie überhaupt zu (er)leben.
Ich verstehe aber, was chillibilli meint - es geht nicht darum, Dich fertig zu machen und Dir den Mut und die Motivation und Freude zu nehmen, sondern darum, dass jedes Spiel tatsächlich bereits da in die falsche Richtung geht, wo nicht vorhandene innere Auseinandersetzung ersetzt werden soll durch äußere "Hilfs- und Effektmittel" - und jemand wohl weniger Einfühlung in die Erfordernisse der Rolle, aber umso mehr Ehrgeiz, aus dem Stand heraus "GUT" sein zu wollen, mitbringt.
In Schauspielschulen wird jemand dann sofort ausgebremst, bzw. er wird erst gar keinen Platz bekommen, weil er nicht begriffen hat, dass alles Spiel allein aus ihm selbst kommen muss. Weil es nicht angehen kann, erfolgreich sein zu wollen, ohne auch denn Weg bis in die innersten emotionalen "Keller" und über jede emotionale und körperliche Grenze zu gehen.
Dies alles "streift" natürlich eine Schulaufführung thematisch nicht einmal am Rande, aber: Du hattest den Anspruch, wirklich "gut" zu sein. Da fehlen noch wichtige Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen gutem Spiel und dem Bewusstsein der innersten Emotionen, es fehlen Einsichten und die Bereitschaft, sich an der Rolle wirklich von innen nach aussen zu krempeln. Ich denke, darum meinte Chilli, es wäre sinnlos, hier auf die Schnelle helfen und raten zu wollen. Nimms nicht übel, lerne daraus, es gibt keinen anderen Weg zum Spiel als über Dich selbst! :o) Toi toi toi für eure Aufführung!
@ ifk95 entweder Du bist begabt oder nicht. Du schreibst Du bist es nicht. Also was ist an dem Rat mit den Zwiebeln so schlimm. Wir können Dich hier nicht durch Gesundbeterei und Handauflegen zum Schauspieler machen. "Ich bin eben kein guter, der bei seinem Schultheater eine halbwegs gute Leistung bringen will." dem ist nichts hinzuzufügen, auch kein Beleidigtsein ;-)
Nagellackentferner...:D
ja....um Gotteswillen mach es nicht das war ein Scherzchen das ich mir erlaubt habe
Um jetzt mal eine vernünftige Antwort zu geben:
Schauspieler haben keine Augen-Cremès (oder mir sind zumindest keine bekannt). Darsteller üben das Weinen. Hier ein paar gute Tipps fürs Weinen:
- Sich vorstellen zu Weinen
- Den einen hilft es, sich etwas echt trauriges vorzustellen.
- Sich vorstellen, zu frieren (hilft mir am Besten)
Das ganze ist meist eine Übungssache. Wenn Du das nächste mal (im echten Leben) weinen musst, schau in einen Spiegel und merke Dir, was Du da gemacht hast. Ich weiss, dass das sehr komisch klingt, aber mir hat eine Theaterpädagogin diesen Tipp gegeben und ich finde den sehr gut ;)
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Wenn Du noch fragen dazu hast, kannst Du mir einfach schreiben! :-)
Einfachste Methode, die gute alte Zwiebel. Ausgedrückten Saft irgendwo verstecken, aber mit Schauspielerei hat das nichts zu tun. Wenn Begabung sich nicht Bahn bricht, hilft halt nur Technik ;-)
Schauspieler benutzen Tränen sticks die die Augen mit Menthol zum weinen bringen :)
Es gibt etwas, dass nennt sich Tränenstift. Es sieht aus, wie ein Lippenstift, nur dass du dir diesen unter die Augen schmierst. Ausprobiert habe ich ihn selbst noch nicht, aber ich werde ihn mir demnächst besorgen ;)
Eigentlich hast du Recht, ein guter Schauspieler kann auch ohne weinen. Problem: Ich bin eben kein guter und auch kein professioneller. Einfach ein Junge, der bei seinem Schultheater eine halbwegs gute Leistung bringen will. Das zu lernen wird wohl nicht mehr klappen, aber ich hab beispielsweiße etwas von Tränenstiften gelesen, weil es auch einige Hollywoodschauspieler gibt, dies nicht schaffen, auf natürlichem wege zu weinen.