CO2-Einsparung durch 1 Tonne Holz im Vergleich zu Öl?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Na ist doch eigentlich logisch:

  • Wenn man das CO2 als erneuerbar ansieht (was hier aber gar NICHT der Effekt ist...)
  • Und beim Heizen mit Holz nur das CO2 freigesetzt wird, was beim Wachsen kurze Zeit zuvor eingelagert wurde
  • Ist das CO2 aus Holz also neutral
  • Das heißt in der "Klimarechnung" +/-0
  • Damit wird jetzt aber Heizöl oder Gas substituiert
  • Du musst als den Heizwert deines Holzes ermitteln
  • Unterschiedlich je nach Holzart
  • Dann die Öl- oder Gasmenge (Liter, kg, m³) mit dem selben Heizwert dazu berechnen
  • DARAUS (nicht aus dem Holz) ergibt sich der Kohlenstoff (86% der Menge wie du schreibst)
  • Und das nimmste mal 11/3 (Gewichtsfaktor CO2 zu C)
  • Voila

... Kritiker mögen anmerken das Motorsäge und Heizöl und bla und blub...

Dann halt noch 5% runter... ;o)

Da spart man überhaupt nichts, wenn die Holzpellets mit einem dicken Frachtschiff aus China importiert werden. Im Gegenteil, da erhöht man den CO2-Ausstoß.

https://www.holzkurier.com/energie/2020/03/pelletsmaerkte_weltweit.html

Aber selbst bei inländischem Holz muss man zum einen den CO2-Aufwand für die Holzernte und den ganzen Weg zum Verbraucher gegenrechnen und zum anderen natürlich auch das ganze CO2, das der Baum nicht mehr aus der Luft entfernen kann, nachdem er gefällt wurde.

Mal ganz abgesehen davon, dass Holzöfen der eigentliche Hauptgrund für die Feinstaub-Problematik sind und nicht der Straßenverkehr. Aber das nur nebenbei.

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_84671908/kachelmanns-donnerwetter-feinstaub-aus-holzoefen-die-gemuetlichen-dementoren.html

atoemlein 
Fragesteller
 12.06.2023, 11:56

Das ist mir alles klar und ist nicht die Frage. Sorry, nicht hilfreich.

(Bei der Gewinnung der andern Rohstoffe interessiert sich auch nie jemand für die graue Energie.)

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J0T4T4  12.06.2023, 12:18
@atoemlein

Jap, du hast deinen Bilanzrahmen klar definiert. Es bringt da nichts, sich jetzt bei dem einen die Herkunft anzuschauen und komplett zu ignorieren, woher eigentlich das Öl kommt. Fun Fact: Vermutlich nicht aus Deutschland.

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Es ist mir schon klar, dass aus dem Holz mehrCO2 entweicht, aber das ist ja nicht fossiles, sondern "erneuerbares" CO2, das die Pflanze zuvor aus der Luft geholt hat).

Das macht keinen Unterschied. CO2 ist nicht erneuerbar. Ein Baum holt das CO2 aus der Luft. Soweit richtig. Aber Holz-Fans vergessen (oder unterschlagen?!?) dabei gerne mal, dass der Baum über einen Zeitraum von teils mehreren hundert Jahren CO2 aus der Luft holt, dass man innerhalb weniger Stunden gebündelt wieder freigibt.

Wenn Du jeden Tag 15g Holz verbrennst, mag es klimaneutral sein.

myotis  12.06.2023, 09:45

So ein - mit Verlaub - Schmarrn ;o)

Dieser Ansatz würde ja nur stimmen wenn man nur EINEN Baum betrachtet und nutzt...

...Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft - ja genau, daher kommt der Begriff Nachhaltigkeit überhaupt! - besagt jedoch dass im selben Zeitraum maximal nur gleichviel genutzt wird wie zuwächst...

Vereinfachtes Beispiel:

  • Ein Baum (oder im Flächenmodell Hektar Wald) wird genutzt und entsprechend nachgepflanzt...
  • Jedes Jahr wieder...
  • Sagen wir 100 mal...
  • Dann hast du insgesamt 100 (Alt-) Bäume - bzw. entsprechend viel Verjüngung (oder im Flächenmodell 100 ha Wald)
  • Du nutzt in jedem Jahr das was in einer Einheit (Baum oder Hektar) in 100 Jahren zugewachsen ist...
  • Es wächst aber auf allen 100 Einheiten jedes Jahr zu!
  • Das Gleichgewicht lautet also: Nutzung (1 Einheit x 100 Jahre) = Zuwachs (100 Einheiten x 1 Jahr)
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atoemlein 
Fragesteller
 12.06.2023, 10:06

Danke, das war aber nicht die Frage.
Den Streit kenne ich. Wie kommt man auf 15g Holz pro Tag? Die Pflanzen absorbieren Megatonnen von C täglich... global - natürlich reicht es nicht für die ganze Menschheit, um Holz als Energieträger zu haben...
Und bei Filetstück oder bei der Frucht beklagt auch keiner, dass ich sie in wenigen Minuten esse, aber sie Monate oder Jahre brauchen, um "nachzuwachsen"...
Oder der Sauerstoff, den ich pro Atemzug "verbrauche"...

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SadDad  12.06.2023, 10:52
@atoemlein
Wie kommt man auf 15g Holz pro Tag?

Durch eine einfache Extrapolation.

Die Pflanzen absorbieren Megatonnen von C täglich

Ich habe aber nicht von "die Pflanzen", sondern von "EINEM Baum" gesprochen.

Und bei Filetstück oder bei der Frucht beklagt auch keiner, dass ich sie in wenigen Minuten esse, aber sie Monate oder Jahre brauchen, um "nachzuwachsen"...

Kannst Du mir bitte eine Brücke bauen damit ich vom Thema Holz und CO2 auf Obst komme!?

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atoemlein 
Fragesteller
 12.06.2023, 10:59
@SadDad

Ich allen würde ja nicht einen ganzen Baum pro Tag verheizen.

Brücke: Wegen deiner Nachwachs-Philosophie (wonach ich nur 15g Holz verbrauchen darf, weil nur 15g Holz nachwachsen, bzw. das CO2 über Jahre bis Jahrzehnte aus der Luft geholt wurde, und in kurzer Zeit freigegeben wird) .
Diesen Vergleich könnte man eben auch bei Nahrungsmitteln machen.

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myotis  12.06.2023, 11:08
@SadDad

Der Fehler ist ja eben "nur einen Baum" zu betrachten, wenn/weil im selben Jahr ja viele andere weiterwachsen und in dem Jahr eben nicht geerntet werden...

...wolltest du das mit fossilen Rohstoffen analog machen, dann dürftest du DORT nur ein paar Gramm am Tag nutzen weil selbst bei der utopischen Vorstellung dass man auch heute noch Biomasse verbuddeln würde (oder welche verschüttet werden würde) über den ungleich längeren Produktionszeitraum keinen größeren "erneuerbaren" (über den Zeitraum gleichmäßig verteilten) Nutzungsanteil hatte...

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atoemlein 
Fragesteller
 12.06.2023, 15:46
@myotis

deshalb schaut man es eben regional an (holznutzung nur dann legitim, wenn gleich viel nachwächst).
nur wenn gleich viel nachwächst wie verrottet plus verbrannt wird, ist es neutral. sonst eben nicht.
mir ist schon klar, dass global die bilanz mit der waldvernichtung katastrophal schlecht ist. diese hat aber andere ursachen als die Nutzung als Energieholz.

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myotis  13.06.2023, 06:14
@atoemlein

Genau.

(Mein Einwand bezog sich auch auf die Antwort des @traurigenVaters...)

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