Christliche Ikonografie / Theografie - Gottesdarstellung immer männlich, maskulin, nie weiblich oder feminin - Gott war männlich, der Herr, Gottvater, ...?

6 Antworten

Bibel:

Die Schrift beinhaltet ungefähr 170 Verweise auf Gott, in denen er „Vater“ genannt wird. Zwangsläufig kann niemand Vater sein, der kein Mann ist. Falls Gott gewählt hätte, sich in weiblicher Form zu offenbaren, so würde das Wort „Mutter“ anstatt „Vater“ vorkommen. Im Alten und im Neuen Testament werden bei den Verweisen auf Gott immer nur männliche Pronomen angewendet.
Jesus Christus nannte Gott mehrmals „Vater“ und benutzte männliche Pronomen in anderen Fällen, wenn er von Gott sprach. Allein in den Evangelien benutzt Jesus den Begriff „Vater“ ungefähr 160 Mal mit direktem Bezug auf Gott. Die Aussage von Jesus in Johannes 10,30 ist von besonderem Interesse: „Ich und der Vater sind eins.“ Offensichtlich kam Jesus Christus in der Form eines menschlichen Mannes, um am Kreuz als Bezahlung für die Sünden der Welt zu sterben. Genauso wie Gott, der Vater, offenbarte sich Jesus der Menschheit in männlicher Form. Die Schrift verzeichnet zahlreiche weitere Begebenheiten, bei denen Christus männliche Substantive und Pronomen benutzt, wenn er auf Gott verweist.
https://www.gotquestions.org/Deutsch/Gott-mannlich-weiblich.html
Gibt es auch weibliche Gottdarstellungen ?

Es gibt sie, aber selten. Vor ein paar Jahren erregte diese Jahreslosung für Aufregung bei konservativen Christen: "Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten." Jes 66,13

Da die Ruach (Kraft / Geist / Atem) Gottes im Hebräischen ein weibliches Wort ist, gibt es auch manchmal Abbildungen der Heiligen Geistin, wie zB hier (inkl. Vulva).

Oder 99 % nur männlich, vergreißte, weiße Allväter ?

In Gesellschaften und Kulturen in denen die Mächtigen immer meist ältere Männer waren (und sind), ist auch nachvollziehbar dass sie diese Bilder auch auf ihre Gottesvorstellungen übertrugen. Um das Patriarchat zu überwinden muss man auch diese Vorstellungen überwinden, finde ich. Ein gelungenes Beispiel dafür finde ich in der Verfilmung von "Die Hütte", auch wenn ich den Rest des Films eher schwach fand.

Da der Mann immer das Sagen hatte, wird natürlich Gott auch männlich dargestellt.

Als männlich wird Gott nicht deshalb dargestellt, weil er das männliche Geschlecht hätte, wie Allah nach dem Koran, der, um einen Sohn zu haben, eine Frau benötigen würde, sondern weil Gott ewig die zweite göttliche Person "zeugt" und daher "Vater" genannt wird, einzig wegen der "Zeugung" der zweiten göttlichen Person und wegen seiner "väterlichen" Fürsorge für die Menschen, die Jesus nach Mt 5,43 so beschreibt:

"Er lässt seine Sonne scheinen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte."

Nach Gen 1,27 hat Gott aber nicht nur diese "väterlichen" (männlichen) Aspekte, sondern auch "mütterliche" (weibliche), wie das beispielsweise in Psalm 91,4 zum Ausdruck gebracht wird mit dem Bild eines Vogel-Weibchens:

"Mit seinen Fittichen schirmt er dich, unter seinen Flügeln findest du Zuflucht, Schild und Schutz ist seine Treue. Du brauchst nicht zu bangen vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tage schwirrt, vor der Pest, die im Dunkel schleicht, vor der Seuche, die wütet am Mittag."

Dieser weibliche, mütterliche Aspekt der ersten göttlichen Person strahlt durch die zweite göttliche Person hindurch aus, als diese nach Mt 23,37 traurigen Herzens sagte:

"Jerusalem, Jerusalem, das du die Propheten mordest und die steinigst, die zu dir gesandt sind, wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küklein unter ihre Flügel sammelt, und ihr habt nicht gewollt!"

ALLE Darstellungen von Gott sind nicht nur lästerlich sondern auch dumm, denn Gott ist Geist - und kein Mensch! Und dass er als männlich angesprochen wird, ist dem Umstand geschuldet, dass alle Autorität in der Bibel männlich ist, obwohl das nichts mit Geschlechtlichkeit zu tun hat.