Christ und queer?
Hey, also ich bin 15 Jahre alt und katholisch.
Ich hatte kĂŒrzlich ein GesprĂ€ch mit meiner Freundin (freikirchlich Christ) darĂŒber, ob es von Gott aus "okay" ist, homosexuell oder bi zu sein.
Ich bin der Meinung dass schon, schlieĂlich liebt Gott alle Menschen, egal wie sie sind, und auĂerdem ist homosexualitĂ€t total normal (und sogar angeboren). Es gab also schon immer homosexuelle Menschen (sogar Tiere).
Meine Freundin ist allerdings der Meinung, Gott habe die Menschen erschaffen um Nachkommen zu bekommen, was ja nur hetero-Paare können, weshalb bi oder homo sein nicht "normal" ist und Gott es eigendlich auch nicht so will.
Was haltet ihr davon?
10 Antworten
Ich bin auch Christ und Queerđ€©
Ich glaube nicht in allen Teilen an die Bibel, vorallem weil sie von Hand verfasst worden war. Ich glaube Gott hat nichts gegen diese Menschen, vorallem heutzutage, wo die Populationrate schon so hoch ist, das wir nicht unbedingt Kinder brauchen um nicht auszusterben und auch Mittel haben, Kinder aufzunehmen oder zu implantieren oder sođ„°
Na ja... dieser Gott hat dann ja aus gutem Grund auch die Homosexuellen geschaffen und in der ganzen Natur mit Funktionen ausgestattet. Insofern kann das nicht sein, was deine Freundin sagt. Allerdings ist das auch sowieso diese sehr fundamentalistische Richtung, die sie da vertritt.
Was haltet ihr davon?
Das Konzept sexuelle Orientierung gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert, das Wort HomosexualitÀt erst seit 1868. Was man heute unter HomosexualitÀt versteht, war damals unbekannt.
Es gab nur gleichgeschlechtliche Handlungen und die fielen unter Sodomie: Masturbation, Bestiality, Oralsex, Analsex, Blowjob, ... also jede sexuelle Handlung, die nicht ein Kind zeugen kann.
Die Trennung zwischen »homosexuell sein« und »homosexuelle Handlung« ist moderne Zeitgeist-Theologie. Davon wusste fast 2000 Jahre lang kein Kirchenvater und Theologe was.
Im ersten Römerbrief glaubt Paulus, dass gleichgeschlechtliche Handlung durch Gott ausgelöst wird: als eine Konsequenz von Unglauben. Was natĂŒrlich Unsinn ist.
24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren.
https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer1%2C24
Die Bibel erlaubt explizit Sklaverei. Das heutige Christentum verurteilt trotzdem Sklaverei. Christliche Moral ist anpassungsfÀhig.
In diesem Video von Worthaus wird von einem Theologen die geschichtliche Entwicklung von LGB in den evangelischen Kirchen erklÀrt:
https://www.youtube.com/watch?v=pCja1JcEMms
HomosexualitÀt in der Bibel:
Ich bin der Meinung dass schon, schlieĂlich liebt Gott alle Menschen, egal wie sie sind,
NatĂŒrlich liebt Gott alle Menschen das heiĂt aber nicht das es deswegen völlig okay ist SĂŒnden zu begehen nur weil Gott uns liebt.
ob es von Gott aus "okay" ist, homosexuell oder bi zu sein.
Das Ausleben von HomosexualitÀt ist nicht okay.
FĂŒr Gott ist die SĂŒnde nicht okay und das gilt fĂŒr alle SĂŒnden.
Geschlechtsverkehr ist nur innerhalb der Ehe zwischen Mann und Frau gestattet.
HomosexualitĂ€t ist wie alle andere sexuelle Praktiken auĂerhalb der Ehe zwischen Mann und Frau verboten.
In der Bibel steht durchweg, dass homosexuelle AktivitĂ€t SĂŒnde ist:
3.Mose 18:22
Du darfst nicht bei einem Manne liegen, wie man beim Weibe liegt; solches ist eine Greueltat.
1 Korinther 6,9
Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? TĂ€uscht euch nicht! Weder UnzĂŒchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Homosexuelle.
3.Moses 20,13
Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als wĂŒrde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Greuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen
Römer 1,27-29
Darum hat sie Gott dahingegeben in schĂ€ndliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natĂŒrlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatĂŒrlichen;
desgleichen haben auch die MĂ€nner den natĂŒrlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben MĂ€nner mit MĂ€nnern Schande ĂŒber sich gebracht und den Lohn fĂŒr ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen.
Ernsthaft Leviticus?
Im Buch Leviticus teilt JHWH seinem Volk auch mit, wo es seine Sklaven wie Vieh kaufen und fĂŒr immer arbeiten lassen kann:
Was hat das jetzt mit dem anderen zutun?
Macht das HomosexualitĂ€t jetzt weniger sĂŒndhaft?
Die Gesetze im Alten Testament, einschlieĂlich Leviticus, spiegeln die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der damaligen Zeit wider. Sklaverei war in vielen antiken Kulturen verbreitet, und die biblischen Texte können als Regelungen verstanden werden, die darauf abzielen, die Behandlung von Sklaven zu humanisieren, anstatt die Praxis selbst zu verurteilen.
zu humanisieren,
Laut Bibel waren Sklaven wie Vieh und Geld.
Darum durfte man einen Sklaven straffrei zu Tode prĂŒgeln, wenn dieser nicht sofort stirbt.
Stirbt ein Sklave unter der Misshandlung seines Herrn nicht sofort, sondern erst nach ein oder zwei Tagen, bleibt der Herr straffrei. Die BegrĂŒndung sagt alles ĂŒber die dahinter stehende Sicht:
BegrĂŒndung:
âdenn es geht um sein eigenes Geldâ (Ex 21,20f).
https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/sklaverei-at
Im Römischen Reich war ein Sklave eine Sache:
Der Sklave ist in Rom seinem rechtlichen Status nach eine Sache, nicht eine Person.
https://www.grin.com/document/105480
Jesus und alle Autoren des Neuen Testaments lebten im Römischen Reich. Paulus war sogar Römischer BĂŒrger: NIEMAND hat Sklaverei verurteilt.
Paulus schreibt, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:
1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelÀstert werde.
2 Welche aber glĂ€ubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie BrĂŒder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie glĂ€ubig und geliebt sind und sich bemĂŒhen, Gutes zu tun.
Na ja... HomosexualitĂ€t ist genauso viel oder wenig sĂŒndhaft wie HeterosexualitĂ€t auch. Es hat nichts mit einer SĂŒnde zu tun und dieser Gott hat halt auch Homosexuelle geschaffen und mit Funktionen ausgestattet, wenn es ihn gibt. Da musst du dich schon bei ihm beklagen, wenn er dir nicht gut dazu herhalten kann, deine Abneigung gegen seine Schöpfung zu rechtfertigen.
Und siehst du... da legst du jetzt wieder alles ganz weit aus, anderes nimmst du wörtlich und wie wir sehen, schreibst du die Bibel auch teilweise ganz neu. Du legst dir alles gerade so aus, wie du es brauchst. Das hat dann aber nichts mehr mit dem Christentum zu tun. Also wenn, dann nimm alles wörtlich. Nicht nur die Sachen rauspicken, die dir gefallen und alles andere unter den Tisch fallen lassen. ;)
Bei der HomosexualitĂ€t wird eines nicht beachtet: Als Eva die verbotene Frucht aĂ und auch Adam davon gab, wurde die Menschheit mit der ErbsĂŒnde bestraft. Die HomosexualitĂ€t ist der ErbsĂŒnde zuzuordnen. So wie wir alle mit der ErbsĂŒnde geboren werden, so werden auch einige mit der HomosexualitĂ€t "betraft", ohne dafĂŒr was zu können. Es ist ja keine vermeidbare SĂŒnde, sondern diese Leute werden so geboren. Dadurch wird das in der Bibel nicht extra erwĂ€hnt. FĂŒr den Charakter, den man hat, kann man ja auch nichts. ZusammenreiĂen wĂ€re die einzige Möglichkeit, das Zusammenleben mit Anderen ertrĂ€glich zu machen.
ZunÀchst mal auf deine teils umgeschriebenen und falsch wiedergegebenen Zitate bezogen. In Mose steht auch wörtlich:
Und ĂŒbrigens, in Mose steht auch:
Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn zĂŒchtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ăltesten der Stadt fĂŒhren und zu dem Tor des Ortes und zu den Ăltesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold. So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, ..."
(5. Mose 21,18-21)
"Und Mose wurde zornig ĂŒber die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute ĂŒber tausend und ĂŒber hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?"
(4. Mose 31,14-15)
"So tötet nun alles, was mĂ€nnlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle MĂ€dchen, die unberĂŒhrt sind, die lasst fĂŒr euch leben."
(4. Mose 31,17-18)
"Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei, so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausfĂŒhren und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er seines NĂ€chsten Braut geschĂ€ndet hat; ..."
(5. Mose 22,23-24)
Also wÀre es auch nicht okay, Frau- oder Kindsein zu leben. Nimmst du diese Zitate auch so wörtlich?
"NatĂŒrlich liebt Gott alle Menschen das heiĂt aber nicht das es deswegen völlig okay ist SĂŒnden zu begehen nur weil Gott uns liebt."
Dazu mĂŒssten sexuelle Orientierungen erstmal SĂŒnden sein. Und selbstverstĂ€ndlich ist das Ausleben von HomosexualitĂ€t aus christlicher Sicht okay. Dieser Gott hat ja dann nicht umsonst 10 % der Lebewesen auf das gleiche Geschlecht veranlagt.
Und dann schreibst du eine ganz neue Bibel in deinem Versuch, deine Homophobie mit der Bibel zu rechtfertigen.
"Du darfst nicht bei einem Manne liegen, wie man beim Weibe liegt; solches ist eine Greueltat."
Steht nur leider gar nicht so drin.
"Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? TĂ€uscht euch nicht! Weder UnzĂŒchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Homosexuelle."
Auch hier bitte nicht lĂŒgen. Da steht ebenfalls das Wort "Homosexuelle" nicht drin und das kann auch nicht so ĂŒbersetzt werden. Zumal es das Wort damals noch gar nicht gab.
"Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als wĂŒrde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Greuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen"
Auch das steht nicht so drin. Eher: "wie (sonst) bei Frauen"
"Darum hat sie Gott dahingegeben in schĂ€ndliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natĂŒrlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatĂŒrlichen;
desgleichen haben auch die MĂ€nner den natĂŒrlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben MĂ€nner mit MĂ€nnern Schande ĂŒber sich gebracht und den Lohn fĂŒr ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen."
Na, immerhin hast du da ehrlich zitiert und das nicht umgeschrieben. Aber auch da geht es nicht um Homosexuelle, denn HomosexualitĂ€t ist nicht widernatĂŒrlich und Homosexuelle haben den natĂŒrlichen Verkehr ja auch nicht mit dem anderen Geschlecht und auch nicht verlassen. Sie wurden von Natur aus auf das eigene Geschlecht veranlagt.
Hat halt nur alles nichts mit christlichem Glauben zu tun.
Du könntest genauso gut zu einem Veganer gehen und ihn fragen, was Veganer ĂŒber Obi-BaumĂ€rkte denken. Das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun. Es ist fĂŒr den Veganismus egal.
Ich erklĂ€re dir jetzt mal in aller KĂŒrze den christlichen Glauben.
Gott sagt, dass ALLE Menschen verloren sind und Feindlich gegenĂŒber Gott stehen. Gott selbst nennt sie sogar Tote und jeder muss erst gerettet werden um wirklich am Leben zu sein.
Im Alten Testament versucht Gott immer wieder bei den Menschen zu sein. Er schickt Zelte und in einem ist Er unter den Menschen; Er schickt einen Tempel als die Juden anfangen StÀdte zu bauen und ist so unter ihnen. Aber Gott wollte schon immer ganz woanders sein. NÀmlich IM Körper jedes Menschen.
Also schickte Er Jesus um dieses Ziel zu erreichen. Jesus ging ans Kreuz von Golgatha, starb und stand von den Toten auf. Somit öffnete Er eine TĂŒr fĂŒr jeden Menschen, der ein neues Herz und den Geist Gottes haben möchte.
Nun ist der Mensch, der das angenommen hat, gerettet. Der Geist lebt in der Praxis deutlich spĂŒrbar in einem und so kommt es nun zu einem weiteren Wunder. Gott grĂŒndet Gemeinden. Gemeinden haben vor allem EIN Ziel. Sie sollen Jesus Ă€hnlich werden. Sie sollen solange dafĂŒr beten, fasten bis sie endlich so sind wie Jesus, somit werden durch das Erscheinen von lauter Jesusen ĂŒberall Menschen bekannt, mit der ĂŒbernatĂŒrlichen Liebe Gottes.
Du sollst also nicht mehr Hanna, Bernd oder Otto sein sondern erfahren wie es ist Jesus in dir leben zu haben. Und dann tut Jesus in den Menschen Wunder nach auĂen, zeigt ihnen göttliche Liebe und rettet und heilt Menschen und den Lohn fĂŒr all diese Taten bekommst du, der du deinen Körper fĂŒr Jesus bereit gestellt hat. So gibt es zum Beispiel Kronen im Himmel als Belohnung.
Darum geht es im christlichen Glauben wirklich - und nicht um Politik und das ganze völlig sinnfreie Geschnatter von 99,99999999999999999 Prozent aller Menschen.
Ernsthaft Leviticus?
Im Buch Leviticus teilt JHWH seinem Volk auch mit, wo es seine Sklaven wie Vieh kaufen und fĂŒr immer arbeiten lassen kann:
https://www.bibleserver.com/LUT/3.Mose25%2C44
In Römer 1,29 hetzt Paulus gegen UnglÀubige und Homosexuelle:
https://www.bibleserver.com/ZB/R%C3%B6mer1%2C25
Was fehlt in dieser langen Liste der Verfehlungen? Sklaverei.
Interessante Moral, die die Bibel hat.