Bus/Bahn oder Auto günstiger?
Was ist besser oder günstiger, ein jährliches Ticket für Bus und Bahn bei guter Infrastruktur oder ein Auto? Habt ihr da Erfahrung? Ich überlege nämlich, wie ich später, wenn ich ausgezogen bin, so viel Geld wie möglich sparen kann. Vielen Dank im Voraus! :-)
6 Antworten
Das Auto ist , wenn man öfter Überland muss, deutlich günstiger. Nur mal ein Beispiel : Wenn ich von meiner Heimatstadt zu meinem Arbeitsplatz muss, kostet das Zugticket 200€ im Monat. Das sind 30 km hin und zurück. 60 Km am Tag. 60km × 5 Tage sind 300 km die Woche, 1200km den Monat. Das Entspricht bei meinem Auto 1,5 Tankfüllungen, also knapp 120€. Ja zu einen Auto kommen noch andere Gebühren wie Steuer und Wartung, allerdings sind diese geringer als die 80€ Ersparnis im Monat. Desweiteren spare ich mir jeglichen Stress mit der Bahn bezüglich verspätungen, Fahrplan usw.
Also ob ein Auto günstiger ist als der ÖPNV, hängt stark von der Situation ab.
Das Auto ist , wenn man öfter Überland muss, deutlich günstiger.
In deiner Rechnung fehlen die Anschaffungskosten bzw. der Werterlust.
Damit ist das Auto fast immer teurer.
Was für ein Auto soll das sein, wie sehen die Kosten an Deinem Ort dafür aus, was kostet ein Jahresticket, wird ein Jahresticket (wie bei mir) durch den Arbeitgeber gefördert, welche Entfernungen sind regelmäßig und welche gelegentlich und welche selten zurück zu legen, sind das Rad-Entfernungen oder gar Fuß-Entfernungen, …?
Fragen über Fragen! Ohne diese Vorabanalyse ist die Frage nicht abschließend zu beantworten.
Ein paar Ansätze wären:
Kostenrechnung Auto:
- Steuer (günstiges Auto, günstige Agglomeration): 120 €/a
- Regelmäßige Wartung, Reifenwechsel, TÜV, Nachkauf von Betreibsmittel wie Reifen, Zusätze, … (ja, das kann mensch auch teilweise selbst machen, aber dann hat mensch ja auch selbst gearbeitet und ein Lohn sollte gegengerechnet werden!): 1200 €/a
- Haftpflichtversicherung ist Pflicht: … (weiß ich gerade nicht oder habe ich die oben schon mit drin?)
- Und um genau zu sein: Abschreibung des Autos, also etwa einen Wagen für 20'000 neu erstehen und dann zehn Jahre fahren, wären bei linearer Abschreibung 2'000 €/a …
- Hinzu kommen die zu fahrenden Kilometer mit Benzinkosten … (3 ct/km?)
Kostenrechnung ÖPNV:
- Monatspreis (günstige Agglomeration, City-Abdeckung ohne Aussenbereiche, Deckung des Arbeitsweges): bspw. 60 €/Monat = 720 €/a
- Gelegenheitsfahrten im Verkehrsverbund: bspw. 120 €/a
- Besuch der Eltern, zweimal im Jahr in einer anderen Stadt: bspw: 240 €/a (2 Hin-/Rückfahrten und Preise für Anfahrten/ggf. Taxi)
- Hinzu kommt noch Schuhabnutzung oder so … (0,5 ct/km?)
In diesem Ansatz wäre ÖPNV günstiger, andere, erforderliche Fahrleistungen ergeben andere Gewichte.
Was beim Auto gerne vergessen wird: Haftpflicht, Werkstattkosten (TÜV, …), Reifen kaufen, Stellplatz (Garage) … Außerdem immer der Ärger mit Parkplatzsuche.
Was schwer zu berechnen ist: Spaß am Autofahren! Bessere Kardio-Werte für regelmäßige ÖPNV-Nutzer/innen! Fahrzeit Auto als "Lenkzeit" = Arbeit oder Fahrzeit Zug als "Lernzeit" = auch Arbeit oder Fahrzeit Zug als "Freizeit"? usw. usf.
Damit werfe ich eine Menge Überlegungen in den Ring ohne letztendlich eine Entscheidung für Dich herbeiführen zu können. Zum Schluss möchte ich noch den Tipp geben, lass Dich mal von den Mobilitätsberatern Deines Verkehrsverbundes beraten.
Wow, dass ist mit Abstand dir ausführlichste Antwort, vielen Dank!!
Bei fast jeder Kostenrechnung schneiden Busse und Bahn deutlich besser ab.
Aber, wenn man das Auto "eh" hat, also die Kosten für Anschaffung, Reparatur/Wartung, Steuer, Versicherung nicht mitzählt, sondern nur die Differenzkosten pro Kilometer, da scheinen dann Autos nicht mehr ganz so schlecht zu sein.
Allerdings ein kleiner Roller (möglichst mit E-Antrieb) ist dann immer noch eine Klasse günstiger.
Das musst du von deinen konkreten Gegebenheiten abhängig machen.
Für einige Zwecke ist die Kombination von Klapprad und Bahn sehr preiswert und schnell.
Das es weder DEN Ticketpreis gibt, noch DIE Kosten für DAS Auto, ist die Frage so allgemein, wie du sie gestellt hast, nicht zu beantworten.