Bücher selber Schreiben?

8 Antworten

Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen grundsätzlich für einen neuen Autor höchstens rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein reiner Hobby-Autor ist, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung. Weiterhin ist klar, dass alle geschäftlichen Aspekte über deine Eltern abzuwickeln sind, solange du noch minderjährig bist; sie sollten daher also mit deinem kreativen Hobby einverstanden sein.

- Aber warum sollten sie das auch nicht ? -

Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Die Allerschwierigste: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Piraten-Roman an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu (also niemals das vollständige Manuskript ! Der Tipp "schick dein Manuskript an einen Verlag" wäre direkt der erste Anfängerfehler!) Bedeutet: Rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten, nicht zwingend der Buchbeginn. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in den "Rundordner" .

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du (oder deine Eltern) im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten - und gehen daher eher etwas "genervt" an neue Projekte). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist:

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier.

Good Luck!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor

Der Verlag will erstmal kein Manuskript, sondern meistens ein Exposé. Heutzutage muss man dinge eher Digital einreichen und nicht mehr drucken.

Schreibe erstmal dein Buch fertig und mach dir über den Verlag erst danach sorgen, sonst wirst du keine Lust mehr aufs schrieben haben. Die wenigsten Autoren finden einen Verlag. Die wenigsten werden erfolgreich.

Bleib lieber auf Wattpad und TikTok. Bau dir eine Community auf und mit der werden dich Verlage auch Sympathischer finden. Oder nehme an schreib Wettbewerben teil.

Die länge des Buches spielt erstmal keine Rolle. Die Geschichte muss so lang sein, wie es die Geschichte braucht.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe in meiner Freizeit gerne

Investiere 10 Euro und hole Dir vom heise-Verlag das Heft, das Software dafür testet. Es mag in einem der letzten 5 Ausgaben erschienen sein (eine Ausgabe alle 14 Tage).

Es gibt Software, die hier Hilfen anbietet: Etwa sich die Daten der Figuren zu notieren (wo jemand im vierten Kapitel studiert hat, ist für den Autor im sechsten Kapitel uU vergessen) oder die Kapitel zu verwalten.

https://www.heise.de/tests/Schreibprogramme-fuer-Autoren-und-Vielschreiber-Fuenf-Tools-im-Vergleich-8975664.html

Das wäre einmal der "Plan für das eigene Buch".

ein Verlag wird dir was husten. Die bekommen pro Jahr 2000 unverlangte Manuskripte und sind nicht dazu da, mit dir zusammenzuarbeiten. Dafür musst du dir einen Agenten suchen, aber erst einmal etwas können und haben.

Es gibt z.B. Ausschreibungen für Wettbewerbe, wo man sich erste Sporen verdienen kann. Aber ich rate dringend dazu, das Handwerk erst einmal zu erlernen, so lange du noch solche Fragen stellen musst. Hat man nichts zu sagen, soll man es lassen. Es gibt bereits viele Bücher.

Schau mal z.B. Ratgeber vom autorenverlag an, wie z.B. "4 Seiten für eine Halleluja". Da werden deine Fragen beantwortet. Du brauchst nicht alles ausdrucken, was sollen die damit?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat
"What If" harry Potter edition und ich hätte so gute Ideen für ein eigenes Buch

Falls deine Ideen sich auf Harry Potter erstrecken möchte ich dich höflichst darauf hinweisen, dass Harry Potter ein markenrechtlich geschützter Name ist und du dich hiermit strafbar machen würdest, egal ob du das Ganze richtig publizierst oder "nur" auf Wattpad teilst.

https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/registerHABM?AKZ=000935593

ich weiß auch nicht wie es geht damit es veröffentlicht werden kann

Ein Verlag will kein komplettes Buch haben, sondern ein Exposé, d. h. einen Textauszug, Lebenslauf und eine Beschreibung der (geplanten) Publikation. Aber gleich vorab: Als unbekannte Person hast du in der aktuellen Zeit faktisch keine Chancen einen Verlag zu finden, der Markt ist schlicht zu groß. Von 1.000 Einsendungen wird vielleicht eine überhaupt komplett gelesen.

Die Alternative ist die Veröffentlichung im Selbstverlag (mit Kosten verbunden) oder bei einem PoD-Dienstleister. Ein Lektorat ist bei letzterem i. d. R. nicht enthalten, das solltest du ebenfalls berücksichtigen. Außerdem musst du natürlich geschäftsfähig sein – ob das auf dich zutrifft wage ich gemessen an deinem Wortschatz aus dieser Frage zu bezweifeln.

LG