Bin ich psychisch krank? Warum stört mich das nicht?
Folgendes: Ich habe gerade mitbekommen dass mein Opa gestern im Krankenhaus gestorben ist. ABER ich weine nicht und trauere auch kaum darüber.
Ich hatte in letzter Zeit nicht die beste Beziehung zu meinen Großvater. Wir haben nicht gestritten, sprachen nett zu einander, aber wir haben seit ein paar Jahren nichts richtiges zusammen gemacht. Wir waren ehr neutral, kann man sagen.
Als ich gehört habe, dass er tot ist, war ich schon geschockt, weil es für mich hieß, dass ich ihn nie wieder sehe, aber sonst nichts.
Ich glaube an Wiedergeburt, sollte ich dazu sagen, also mache ich mir keine Sorgen was mit meinem Opa passiert, weil ich weiß dass er nur ein neues Leben führen wird, aber trotzdem, sollte ich nicht wenigstens etwas weinen? Ich fühle mich schlecht deshalb.
Ich dankbar für jede ernste Antwort, in der man nicht meinen Glauben oder meine Rechtschreibung beleidigt.
9 Antworten
Nein, du bist nicht psychisch krank.
auch wenn du jetzt nicht traurig bist, wird das mit der Zeit kommen..
man muss auch nicht weinen wenn man traurig ist, jeder geht damit anders um
Naja, da du ja gesagt hast, dass du gläubig bist, kann es sein, dass du im Moment einfach weißt, dass dein Großvater wiedergeboren wird. Manchmal ist es so, dass man eine Zeitlang nichts fühlt. Ist mir auch so gegangen, als mein Großvater starb. Bei manchen Menschen tritt die Trauer erst danach voll ein. Bei mir war es so, dass ich nie eine richtige Trauerphase hatte. Ich werde einfach zwischendurch immer wieder mal traurig, weil ich ihn vermisse, aber das geht nach einer Stunde vorbei.
Mir geht es ganz genauso. Ich glaube, du bist nicht psychisch krank sondern gehst anders damit um. Letztendlich ist jeder nur traurig, weil er den Menschen nie wieder sehen wird...
vielleicht hast du dir aber auch nur eine schutzmauer gebaut, damit die depressiven Gefühle nicht an dich ran kommen.
Hallo DrJoey
Lass dir nicht von gesellschaftlichen Normen vorschreiben wann du dich schlecht fühlen sollst.. Du hast deinen Glauben der wie du sagst auch sehr gefestigt ist und dieser beinhaltet nunmal ein anderer Umgang mit dem tot als man es sich hierzulande vorstellt..
Es gibt Orte auf der Welt da feiert man in aller Freude wenn ein Angehöriger stirbt
Das kann jz auch erstmal nur eine Schockbedingte Verdrängung sein - lass die Gefühle zu falls sie aufkommen aber mach dir kein Kopf um ein "unnormales empfinden" das gibt es nur wenn es eine Vorschrift gäbe wie man sich zu fühlen hat - das widerspricht dem Individuum im Menschen
Nur wer glaubt das danach überhaupt nichts mehr kommt muss entgültig Abschied nehmen und hat dadurch einen ernsthaften Grund zum Leid denn der verliert für immer - für alle anderen ist das ein Abschied auf Zeit wie auf Arbeit gehn und später nach Hause kommen nur für länger.. klar, kann traurig sein - ist aber kein Weltuntergang
Lg,
Lacrimis
Das ist gar nicht so selten, dass jemand nicht weint. Das kommt immer darauf an, wie man mit Gefühlen umgehen kann - zeigen kann oder ob man in der Kindheit immer tapfer sein sollte und nicht weinen durfte oder man stand sich nicht so nahe. Jeder trauert auf seine eigene Art und auch anders lange. Manche sind in relativ kurzer Zeit durch, manche kommen aus dem Verlust nie wieder raus. Manchmal kommt das Weinen oder der Schmerz erst nach der Beerdigung, vorher ist man einfach noch mit deren Organisation und Ämtergängen beschäftigt. Auf jeder Fall wünsche ich dir mein Beileid.