Betreutes Wohnen als 17 jährige?
Hey, Guten Morgen erstmal.
Wie in meiner Frage schon gesagt, bin ich 17 Jahre alt und hätte „Interesse“ daran, in ein betreutes Wohnen aufgenommen zu werden, oder wie auch immer man das bezeichnet.
Ich lebe zur Zeit bei meinem Vater, seiner Freundin und ihrem Sohn und es gibt schon seit dem Ende des letzten Jahres einige Probleme, welche die Beziehung und den Umgang miteinander auf verschiedene Art und Weise belasten.
Es gibt des Öfteren Streit wegen dem Zustand der Wohnung: wir sind vor 4 Monaten umgezogen und der Großteil des Hausflurs ist zugestellt, die Küche ist so gut wie nicht betretbar. Auch Dinge, die ich ausgeliehen habe, wie zum Beispiel meinen Koffer, den ich mir finanziert habe, wurden absichtlich beschädigt.
Ein weiterer Aspekt ist, dass ich mich ab dem 1. Oktober, das heißt also ab heute, selbst finanzieren soll. Das heißt in dem Falle, dass ich mir Kleidung, Hygiene Artikel, Privates, aber auch das monatlich benötigte Essen und Trinken selbst beschaffen soll, und dies von 250€. Zu den Mahlzeiten zählen tägliche, das heißt Frühstück, Mittagessen und Abendessen.
Desweiteren belasten die Umstände in gewissen Auszügen meine Psyche. Ich fühle mich täglich schlechter, psychisch sowie allerdings auch physisch, bei dem Gedanken, dass ich so lebe. Ich habe mich mit mehreren Menschen in meinem Umfeld unterhalten, und sie finden, ich sollte zum Jugendamt gehen, falls sich die Situation verschlechtert.
Meine Frage ist: wie seht ihr das? Ist das alles noch legitim oder sollte Ich mich tatsächlich beim Jugendamt informieren? Und wie würde das in einem betreuten Wohnen ablaufen? Müsste ich vorerst noch einmal in eine Wohngruppe oder wie würde das gehen?
Danke für jede hilfreiche Antwort :)
5 Antworten
Ich kenne nur betreutes wohnen für psychisch kranke. Wie man da rein kommt auf normalen Wege kann ich leider nicht sagen, weil das bei mir nicht normal ablief. Das müsste aber das Jugendamt wissen, was wie gemacht werden muss. Ich musste aber auch alles selber finanzieren, als wohnt man in einer 1 zi Wohnung oder WG, nur das man Betreuer hat und Regeln, da eben mehrere psychisch kranke da wohnen und es irgendwie funktionieren muss. Die haben alle ihre Probleme und Macken, du kannst dich täglich über den Haushalt ärgern aber man kann von einem kranken Menschen nicht erwarten das er/sie so denkt wie du. Das muss man halt immer bedenken, sonst wirst du da auch Probleme bekommen.
So einfach zieht man nicht ins "betreute Wohnen" um, vorher wird das Jugendamt versuchen andere Lösungen zu finden
Dein Vater ist Dir gegenüber unterhaltspflichtig bis zum Ende der ersten Ausbildung, dass musst Du nötigenfalls (mit Hilfe des Jugendamts) einklagen
kannst Du nicht zu Deiner Mutter "umsiedeln"?
Du müsstest auf jeden Fall das Jugendamt informieren, ohne bekommst Du keinen Platz im betreuten Wohnen. Lass Dich da also beraten. Es reicht aber i.d.R. nicht, wenn es MAL Streit gibt, oder man sich generell unwohl fühlt.
Und Deine Eltern/Dein Vater sind Dir gegenüber unterhaltspflichtig, bis Du 25 bist, solange Du keine richtige Arbeit hast. Entweder bieten sie Dir Kost und Logis, oder zahlen Wohnung und Unterhalt, so weit sie können. Auch für das betreute Wohnen müssten sie Unterhalt zahlen.
Das kannst du leider alles nur beim Jugendamt erfahren. In der Regel ist es jedoch das letzte Mittel, das Kind/ den Jugendlichen aus der Familie zu nehmen und zuvor werden (je nach Schweregrad) auch noch andere Dinge (z. B. ambulante Hilfen) versucht.
Du solltest wirklich alles schildern, was dich in deiner Entwicklung beeinträchtigt. Wenn dir Gewalt in deiner Familie widerfährt, ist auch das relevant. Nach Möglichkeit könnte es auch wichtig sein, Beweise zu sammeln.
Wenn du es gar nicht mehr aushalten kannst, könntest du auch um eine Inobhutnahme bitten. Dann müssten sie dich erstmal aus der Familie nehmen, aber dann kommst du in die nächste Schutzstelle, wo ein Platz frei ist.
Ob du in eine Wohngruppe oder direkt in das betreute Wohnen dürftest, kann dir leider auch keiner aus der Ferne sagen. Das betreute Wohnen ist der letzte Schritt vor dem Auszug in den eigenen Wohnraum. Für Jugendliche in Wohngruppen ist es ein Privileg, dorthin wechseln zu dürfen.
Es gibt auch Wohngruppen für Jugendliche in deinem Alter, das sind dann in der Regel Verselbstständigungsgruppen. Dort sollst du so gut wie möglich auf das Leben vorbereitet werden.
Es könnte auch sein, dass du zum Übergang in eine WG kommst und dann ins betreute Wohnen wechseln darfst, falls dort alles funktioniert.
Doch all das musst du wie gesagt erfragen. Du kannst natürlich auch deine persönlichen Wünsche äußern. Die Frage ist nur, ob sie berücksichtigt werden können.
Du kannst schon zum Jugendamt, aber erhoffe dir nicht zu viel. Betreutes Wohnen ist für absolute Notfälle und die Plätze rar. Zudem müsstest du mit 18 schon direkt wieder raus
Nicht mehr zwangsläufig. Inzwischen sind die Regelungen nicht mehr ganz so streng und es ist möglich, bis 21 zu bleiben. Dazu müssen aber wiederum besondere Gründe gegeben sein.