Bestes Buch: 2. Weltkrieg?

4 Antworten

  • Die Bücherdiebin von Markus Zusak

Selbst der Tod hat ein Herz …

1939, Nazideutschland. Liesel lebt bei Pflegeeltern in der Himmelstraße in Molching. Sie sieht die Juden nach Dachau ziehen. Sie erlebt die Bombennächte über München. Und überlebt: weil der Tod sie in sein Herz geschlossen hat. Sie – und die Menschen aus der Himmelstraße.

Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf – für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an – in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet.

Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns …

Es gibt von dem amerikanischen Autor Herman Wouk einen dreibändigen Roman (zunächst Feuersturm, dann Weltsturm,) der am Beispiel einer fiktiven Familiengeschichte so ziemlich alle Aspekte des Zweiten Weltkriegs behandelt. Gibt es auch als DVD Serie. Dort bekommt man Einsichten in Zusammenhänge, die sonst kaum irgendwo erwähnt werden. Zum Beispiel wird deutlich, wie sich gebildete Juden in Europa nicht vorstellen konnten, dass Deutsche mal einen solchen Zivilisationsbruch begehen würden. Oder man versteht die Zusammenhänge zwischen dem Kriegseintritt der USA und dem Übergang vom Einzelterror zum massenhaften Völkermord an den Juden in den Konzentrationslagern. Gerade wenn man so etwas - ganz gleich wo in der Welt - in Zukunft verhindern will, ist ein solches vertieftes Verständnis der Ursachen und Hintergründe wichtig.

gutifragerno  21.04.2023, 11:14

Noch ein Nachtrag: In den Romanen werden nicht nur die Nazi-Verbrechen deutlich, es wird auch deutlich, wie subtil Terror eingesetzt wurde gegen Deutsche, die versuchten, sich einen Rest an Menschlichkeit zu bewahren. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gibt es eine Szene, in der Eichmann in der deutschen Botschaft in Rom auftaucht und auf raffinierte, heimtückische Art und Weise einen Mitarbeiter dort dazu bringt, auch die italienischen Juden in die Konzentrationslager zu bringen - gegen den Willen der italienischen Regierung.

Von daher eine erstaunlich vielfältige, differenzierte Sicht auf den II. Weltkrieg - der nicht nur zum Holocaust geführt hat, sondern auch zu ungeheuren Opfern im weltanschaulichen Vernichtungskrieg gegen die Bevölkerungen Osteuropas.

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Was ich empfehlen könnte:

Hans Hellmut Kirst, "Die Wölfe", Roman

Es geht dabei nicht um den 2. Weltkrieg, sondern um die Zeit davor, als die Nazis die Macht übernommen hatten. Geschildert werden die Vorgänge in einem masurischen Dorf (Ostpreußen), in dem die Nazis und ihre Gegner aufeinandertreffen. Der Roman ist ausgesprochen amüsant und leicht zu lesen. Nach Auskunft meines Vaters gibt er auch recht gut Auskunft über die allgemeiunen Lebvensverhältnisse in Ostpreußen der Vorkriegszeit.

Hans Hellmut Kirst, "08/15", Roman (in 3 Teilen)

Kirst schildert darin das Leben und Leiden der Wehrmachtsoldaten während des Zweiten Weltkrieges. Wie alle Romane von Kirst ist auch dieser sehr fesselnd und leicht lesbar geschrieben.

Lothar Günter Buchheim, "Das Boot", Roman

Aus Wikipedia: "Das Boot ist der Titel eines Romans von Lothar-Günther Buchheim, der die persönlichen Erlebnisse des Autors als Kriegsberichterstatter auf verschiedenen U-Booten literarisch verarbeitet; er beruht auf den damals von Buchheim gemachten Notizen. Insbesondere behandelt das Buch Ereignisse, die sich im Wesentlichen auf den Unternehmungen der Boote U 96 und U 309 abspielten. Das Buch erschien 1973 im Verlag Piper und wurde in Millionenauflage gedruckt sowie in 18 Sprachen übersetzt. Der Roman erregte durch seine schonungslose, mitunter vulgäre Sprache und realistische, detaillierte Schilderung viel Aufmerksamkeit."

Mein Vater, selber Uboot-Fahrer im 2. WK meinte, die Schilderungen in dem Roman seien ausgesprochen realistisch.

Kauf dir die teuren Zeitungen im Kiosk. Ich find persönlich diese Magazine am besten.