Berufschancen nach Ausbildung Industriekaufmann zu eintönig?
Ich befinde mich jetzt in den letzten 8 Monaten meiner Ausbildung zum Industriekaufmann. Diese hat bei mir in der zurückliegenden Ausbildungszeit eher zu psychischen Problemen, als zu Spaß geführt.
Ich habe bereits einige Bewerbungen für ein duales Studium zum Diplom-Rechtspfleger (FH) in einigen Bundesländern in Deutschland verfasst. Da ich noch keine Zusage erhalten habe, da wir uns noch zu früh im Bewerbungsverfahren befinden, kann ich natürlich meinen Ausbildungsbetrieb noch nicht definitiv absagen.
Jetzt bekomme ich wahrscheinlich eine Stelle als Controller angeboten. Diese Stelle soll sehr gut bezahlt sein. Nur leider ist das Controlling so ganz und garnicht das, was ich machen möchte. Ich muss in den Gesprächen hierfür einfach nur pokern und lügen, da ich mich finanziell auch irgendwie absichern muss. Irgendwie muss man ja schließlich seine laufenden Kosten finanzieren. Controlling ist mir viel zu weit weg von den operativen Prozessen. Kein Kontakt zu Kunden und man ist eigentlich nur der Zahlendepp. Ich hasse es, den ganzen Tag nur in irgendwelche Excel-Tabellen zu starren und Kennzahlen auszuwerten und zu tracken. Ich werde diese Stelle sobald ich eine andere Zusage habe sicherlich als erstes ausschlagen..
Was mich interessiert sind die rechtlichen Inhalte. Aber gibt es eigentlich überhaupt einen Bereich nach der Ausbildung zum Industriekaufmann, der überwiegend juristisch geprägt ist? Ich sehe schon, ich habe damals einfach die falsche Ausbildung gewählt.. meine Interessen haben sich zu weit weg von den kaufmännischen Inhalten entwickelt. In der Personalabteilung, wo vielleicht diverse juristische Schnittpunkte wären, wird bei uns keiner übernommen..
Naja, mein Abgang aus der Industrie in die Justiz scheint schon mehr oder weniger sicher zu sein. Oder weiß hier jdm wo ich viele juristische Berührungspunkte habe? Mir ist es auch sehr sehr wichtig, dass ich direkt nach der Ausbildung studiere. Des Weiteren brauche ich regelmäßigen Kontakt mit Kunden und nicht nur mit Kollegen.
5 Antworten
Moin, hier auch ein Azubi als Industriekaufmann. Werde diesen Monat fertig.
Kann Dich sehr gut nachvollziehen, mir gehts ähnlich. Wenn ich nicht so schweinefaul wäre, hätte ich wohl Jura studiert, da mich dieser Bereich auch sehr stark interessiert.
In meinem Ausbildungsbetrieb haben wir im Einkauf nach Vergaberecht gearbeitet. Das war der einzige Bereich wo ich nennenswerte Schnittpunkte zu juristischer Arbeit hatte.
Wenn Du ohnehin studieren möchtest, wäre dann Wirtschaftsjurist nicht eine gute Kombination deiner jetzigen Ausbildung mit deinen Wünschen?
Schöne Grüße
Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Mein jetziger AG würde das nicht so richtig unterstützen.. die wollen wenn eher ein Studium in BWL oder Accounting /Controlling sehen. Dafür bin ich nicht geschaffen. Duales Studium Wirtschaftsrecht gibt es als solches kaum. Was es natürlich gibt ist der Bachelor of Laws bei den Finanzämtern, der Kommunen und den Diplom-Rechtspfleger
In erster Linie gehst du in deinem Beruf arbeiten, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn du daran auch noch Spass hast, ist das bereits ein Bonus.
Du wirst schnell merken, dass es sehr viel Routine gibt, die sich täglich wiederholt
Hast du den Einstellungstest zum gehobenen Dienst gemacht? Wenn ja, werden dir entsprechende Angebote automatisch zugeschickt. Je nach dem wie du beim Test eben abgeschnitten hast und welchen Rang du belegst.
Der steht noch an... aber ich muss mich jetzt schon überall bewerben.. und mein ausbildungsunternehmen ist halt auch mit der übernahme usw. eigentlich viel viel zu früh dran
Nein. Du musst dich nirgends bewerben.
Du machst den Einstellungstest, gibst dein Wunschstudium an und wirst nach deiner Qualifikation entsprechend ausgewählt und dir werden deinem Testergebniss entsprechende Stellen angeboten.
Hast du die Fachhochschulreife?
Unterschätze den Einstellungstest für den gehobenen Dienst nicht. Zudem ist gerade rechtspfleger bei den Bewerbern sehr gefragt.
Was deinen jetzigen AG angeht. Nimm das Angebot an. Du musst dich doch für nichts rechtfertigen. In der Zwischenzeit kannst du dich nach einer geeigneten Stelle umsehen. Wenn du was gefunden hast, kündige.
Das mit dem Bewerben kommt auf das Bundesland an. Das ist verschieden. In Bayern trifft das zu, in Hessen z.B. nicht... Ich habe schon vor einigen die Fachhochschulreife erfolgreich gemacht ja. Ich werde schauen was sich ergibt und mich natürlich auf den Einstellungstest vorbereiten.
Ich bekomme eventuell die Möglichkeit, im Einzelhandel die Zeit zwischen Ausbildung und Studium zu überbrücken. Da könnte man halt mit offenen Karten spielen, die Arbeit macht Spaß, natürlich verdient man da weniger. Aber ich denke der Wohlfühlfaktor wäre höher. Ich habe bereits Erfahrung im Lebensmitteleinzelhandel.
Was machst du, wenn du nicht als rechtspfleger angenommen wirst?
Du bist schon sehr versteift.
Warum hast du dich nicht nach der schule schon darum beworben?
Da gebe ich eine ganze einfache und unmissverständliche Antwort: Weil ich den Beruf anders eingeschätzt habe und weil sich meine Interessen im Laufe der letzten 3 Jahre einfach geändert haben. Wenn ich nicht angenommen werde dann werde ich sicherlich entweder dort oder im Einzelhandel übergangsmäßig einen Job annehmen müssen um mich dann wieder auf den Rechtspfleger zu bewerben.
Du hast jetzt schon Probleme in der Ausbildung, willst rechtspfleger werden weil dich das erfüllt aber denkst, dass du den Einzelhandel packst?
Na dann viel Glück.
Ich glaube nicht, dass du es je zum rechtspfleger schaffst oder das Studium hierzu durchstehst. Kundenkontakt hast du weder während des Studiums noch danach im Job.
Ich habe gar keine Probleme in der Ausbildung ich lach mich schlapp... ich habe nur 1er im zeugniss mein guter, auch ein 1er Abi gemacht.Man hat natürlich Kontakt mit Bürgern... Das sind in diesem Fall die Kunden. Man führt Zwangsversteigerungen durch nimmt Klagen in der Rechtsantragsstelle auf usw.
Ein nicht erfüllender Beruf in der Ausbildung heißt nicht, dass man gleich Probleme in der Ausbildung hat. Ich bin dort nämlich mit den Noten Jahrgangsbester...
Oh wow. Du vergisst bei all dem allerdings, dass nicht du entscheidest, wo und wie du eingesetzt wirst. Der Bereich rechtspflege ist vielfältig und dass man mit Mandanten zu tun hat ist nur in wenigen Fällen so.
Schweb weiter auf deinem Level.
Das ist natürlich so, dass der Mandantenkontakt nicht immer so stark ausgeprägt ist. Aber ausgeprägter als beim Beruf eines Controllers allemal! Aber mit juristischen Inhalten hat man immer zu tun- und das ist ja der Grund wieso ich mich dafür bewerbe... Mit auf dem Level schweben hat das eigentlich nichts zu tun
Kannst du nicht die Stelle erstmal annehmen und wenn du eine Zusage für das duale Studium bekommst, wechseln?
Doch das kann ich natürlich. Aber die planen dann natürlich auch längerfristig mit einem und ich muss jetzt schon lügen, dass sich die Balken biegen. Das ist ein Rumgelüge und Gepokere, das ist ein Paradoxon für sich so Gespräche zu führen.
Rechtspfleger ist glaube ich übrigens ziemlich interessant, aber es geht in die ziemlich entgegengesetzte Richtung zu dem, was du davor in der Ausbildung gemacht hast
Ja ich glaube auch, dass es sehr interessant ist. Mich haben juristische Inhalte schon immer sehr interessiert.
Mir fällt da gleich vieles auf. Du denkst über Dinge nach, die noch gar nicht spruchreif sind, oder hat man dir die Stelle im Controlling bereits konkret angeboten? Außerdem hast du viele Vorurteile gegenüber dieser Position, die übrigens deinem Sicherheitsbedürfnis nicht nur als Position entsprechen würde, sondern in ihrer Aufgabe an sich!
Woran machst du es denn fest, dass so eine Stelle meinem Sicherheitsbedürfnis entspricht? Ich glaube viel sicherer als ein Beamtenjob ist kein anderer! In der freien Wirtschaft ist vieles sehr schnelllebig
Ich bin raus, deine Wahrnehmung ist mir zu verdreht.
Mir deine leider auch.. ich wurde im letzten Jahr 3 mal umstrukturiert in der Ausbildung. Weiß also von was ich rede ;)
Du willst alles unter Kontrolle behalten! Was liegt da näher als Controlling?
Soll das ein Wortwitz sein oder ein Stilmittel? Nur weil ich eine Kontrolle über meine Lebenssicherheit haben möchte, heißt das doch nicht, dass mein Job etwas mit Kontrolle zu tun haben muss. Ich glaube du hast das irgendwie missverstanden. Mich interessieren eben eher die juristischen Inhalte und Kontakt mit Menschen ist mir sehr wichtig. Wo hat man das in der Industrie? Meines Wissens nach nur im Vertrieb oder Personal
Von was redest du?
Mein Sohn macht ebenfalls eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Kontakte zu Kunden hat er haufenweise. Das ist sein Job.
Und juristische Komponente gibt es auch genügend die h die entsprechenden Zulassungsbescheinigungen und Anträge.
Juristen wollen auch alles unter Kontrolle behalten :)
Du hast ganz andere Probleme, von denen du mit deinen Job-Problemen ablenkst.
Ich habe aber nun bis jetzt gar keinen Kontakten zu Kunden gehabt :) Ich habe sehr viel Zeit der Ausbildung mit Rumsitzen verbracht.
Und ja die Ausbildung hat bei mir zu psychischen Problemen geführt aber dazu stehe ich....Die Ursache hierfür ist aber der falsche Job :) Aber ich will nicht davon ablenken, sondern aktiv etwas dagegen machen und einen besser passenden Job wählen
Nein. Die Ursachen liegen im Innen und werden einem im Außen gespiegelt. Aber mach nur ... du wirst deinen Weg finden :)
Unsere Meinungen gehen hier doch ziemlich stark außeinander, dem kann ich nicht zustimmen. Die falsche Ausbildung kann auch definitiv krank machen. Das ist ja nichts Verwerfliches, es gibt nun mal verschiedene Meinungen...
Hat man dir die Stelle konkret angeboten? Ich glaube nicht. Vielleicht konstruierst du hier einen Film, der vor allem deinem Ego gut tut? Und damit die Selbsttäuschung nicht platzt, überlegst du dir auch gleich, warum du sie nicht annehmen kannst. Also nur mal so als Idee :) Ich erwarte keine Antwort.
Un zudem ist er der Meinung, dass die Justiz nur auf ihn gewartet hat. Dass er sich da Mal nicht täuscht.
Die Anforderungen zum rechtspfleger sind hoch. Das Studium hierzu auch.
So a schmarn menschens Kinder... Ich habe geschrieben, dass ich diese Stelle sehr wahrscheinlich angeboten bekomme, da hierzu schon Gespräche geführt werden. Ich habe nirgendswo geschrieben, dass ich ein konkretes Angebot habe. Richtig lesen kann viel helfen
Die Juristerei ist ein verdammt hartes Brot!
Und was soll sein Ausweichmanöver in den Einzelhandel?
Nein bin ich nicht...Ich habe sehr sehr gute Noten, sowohl in in der Fachhochschulreife als auch in der Ausbildung.. Diese Zeugnisse sprechen absolut für sich. Ich kann mich doch bewerben und einfach mein bestes dort geben. Ich bin nicht der Meinung, dass die Justiz auf mich wartet ganz sicher nicht.
Da sprechen deine Fragen aber ganz was anderes.
Wie gesagt: ich glaube nicht daran weil du offenbar über den Bereich und Studium keine Ahnung hast.
Niemand zweifelt hier an deiner fachlichen/sachlichen Kompetenz! Aber mit Hochmut kommt man nicht so besonders weit und nichts anderes wollen wir dir hier vermitteln. Bleib realistisch in deiner Betrachtungsweise und hinterfrage dich auch selbst kritisch. Ist das Ego zu groß, gaukelt es einem schnell Möglichkeiten vor, die nur in Enttäuschung münden können. Das heißt natürlich nicht, dass du nicht an deine Fähigkeiten glauben sollst! Wie gesagt, EQ ist sehr wichtig und vielleicht suchst du dir dafür Unterstützung? Ich glaube, das habe ich dir schonmal geraten :)
Doch ich habe mich schon informiert. Das muss man gemacht haben, bevor man eine Bewerbung verschickt hat. Du hast als Rechtspfleger mit Geschichten von Menschen zu tun, denn hinter jeder Akte steht die Geschichte eines Menschen. Ich bin mir ganz sicher, dass der Kontakt mit Menschen als Rechtspfleger intensiver ist wie beispielsweise beim Beruf eines Controllers. Zwangsversteigerungen, Annehmen von Anträgen in der Rechtsantragsstelle, Testamente aufnehmen und Eintragungen im HR aufnehmen bei einer Firmengründung
Vor ein paar Jahren habe ich bei Gericht geklagt und hatte mit einem Rechtspfleger zu tun. Ich glaube es dauerte gerade mal 5 Minuten. Der war im mittleren Alter und nur gelangweilt. Und anmaßend, denn er meinte, schon vorher urteilen zu können und wollte mich beeinflussen, nicht zu klagen. Ich habe vollumfänglich Recht bekommen! Ich glaube, du interpretierst zu viel in diesen Job hinein!
Auch das ist möglich. Das wird man erst hinterher wissen. Es ist schwer im Voraus immer alles ganz exakt zu wissen. Kommt aber sicherlich auch darauf an, wo man dann eingesetzt ist.
Danke für deine Antwort, aber das kann ich nicht unterschreiben. Ich bin noch viel zu jung und ich stelle das sichere Gehalt und die Routine ganz klar hinter dem Spaß an der Arbeit an. Tut mir leid, ich teile deine Meinung nicht.