Bereite ich Vorlesungen falsch nach?
Hi, ich bin im ersten Semester und studiere Maschinenbau. Obwohl ich höchst motiviert bin und wir noch in der gemütlichen Vorlesungszeit sind, investiere ich jetzt schon sehr viel Zeit, um für trockene Module, wo man Zusammemhänge verstehen muss, Zusammenfassungen zu schreiben. Und irgendwie glaube ich, dass ich das nicht richtig mache.
Meine Freunde, die etwas anderes studieren und im dritten Semestern sind, behaupten, dass sie eine Zusammenfassung in innerhalb von 2-4 Stunden schreiben zur Vorbereitung auf die Vorlesungen. Manchmal auch über 100 Seiten, was dann etwas länger dauert. Das haben sie mir als Tipp für den Start mitgegeben, da man dann in der Vorlesung Notizen dazu schreiben kann. Sie meinen das sei perfekt, um damit für die Klausur zu lernen.
Das Problem ist, dass ich allein pro Vorlesung, wo wir gerne 20-50 Seiten durchprügeln, etwa 2-3 Stunden brauche, um es ordentlich nachzubereizen bzw. zusammenzufassen. Es bleibt am Ende des Tages keine Zeit mehr, um z.B. in Mathe etwas zu machen, wo ich jetzt so langsam anfange auf der Strecke zu bleiben. Meine Kommilitonen sind da etwas entspannter, denn sie halten es bisher nicht für nötig, Zusammenfassungen zu schreiben.
Inzwischen hinterfrage den Sinn der Zusammenfassungen, da man ja alles sowieso in Büchern, Folien und im Internet parat hat. Stattdessen denke ich darüber nach, sofort mit dem aktiven Lernen anzufangen; Karteikarten, Verständnisaufgaben und Mind-Maps, ... etc. Es bliebe mir dann auch mehr Zeit, um mich um Mathe zu kümmern.
Ich bin deswegen etwas aufgeschmissen und auf Nachfrage reagierte meine Freundin genervt, dass ich schlecht im Zeitmanagement bin, was die Hauptursache ist. Das ganze ernährt meine Imposter Syndrome, weil ich nicht den Eindruck habe, dass ich das so schaffe.
Langer Text, aber ich freue mich auf Ratschläge :)
3 Antworten
Ich denke das ist sehr individuell und du musst für dich herausfinden, was dir am meisten hilft.
Wenn du mit Mindmaps und Karteikarten lernst, kannst du ja wirklich direkt diese erstellen.
Ich persönlich lerne am besten mit sehr kurzen Notizen aus der Vorlesung (nur Dinge, die mir komplett neu sind und die es nicht in einer schönen Übersicht gibt) und vorallem Übungsaufgaben und Altklausuren.
Übungsaufgaben und Altklausuren sind das beste womit man arbeiten kann, finde ich :)
Bearbeite die Übungsaufgaben, löse Altklausuren und lasse die (stumpfen) Zusammenfassungen sein. Die sind nur ein Zeitfresser und bringen sehr wenig. Es ist viel sinnvoller, das Wissen gedanklich oder graphisch zu verknüpfen, wie bspw. über Mindmaps.
Und für die meisten Klausuren im Maschinenbaustudium musst du rechnen können, also übe vor allem das.
Als kleiner Tipp, wenn du dir mal eine digitale Wissensdatenbank anlegen möchtest, kannst du dich mal an Obsidian probieren.
Ich studiere zwar etwas ganz anderes als du aber mache mir auch nicht für alle meine Module und Vorlesungen Zusammenfassungen. Ich denke es kommt sehr stark auf die Vorlesungen selbst an. Manchmal werden die so gut zusammengefasst, wo ich dann einfach die PowerPoint nehme oder das Script der VL und diese intensiv wiederhole. Bei Vorlesungen, wo die Folien sehr unübersichtlich sind oder ich das Thema nicht hundertprozentig nachvollziehen konnte habe ich immer alles so zusammengefasst, dass es für mich selbst Sinn macht und ich das ganze übe und wiederhole. Ich habe im ersten Semester auch jede einzelne Vorlesung zusammengefasst und das hat mir sehr viel Zeit geraubt. Im zweiten Semster habe ich es genauso gemacht wie vorhin beschrieben. Meine Noten waren dann tatsächlich viel besser als im ersten.
Hoffe ich konnte dir etwas helfen :)