Beim Bewerbubgsgespräch für die FH Hochdeutsch oder Dialekt?
Servus!
In 4 Stunden steht ein digitales Videobewerbungsgespräch für die Fachhochschule in Hagenberg in Oberösterreich an. (Studiengang Software Engineering). Vorbereitet bin ich eigentlich ganz gut, eine Kleinigkeit, die mir aber noch den Kopf zerbricht ist, ob das Gespräch nun im Dialekt oder in Hochdeutsch stattfinden soll. In Oberösterreich spricht man überall im Dialekt, egal ob mit dem Chef oder mit der Mutter. Ein Bewerbungsgespräch ist aber, so wie ich es mir vorstelle, eine sehr formale Angelegenheit, bei der Hochdeutsch Sinn machen kann.
Grundsätzlich könnte ich, sofern das Gegenüber anfängt zu reden, genau die selbe Sprachform verwenden. Was jedoch, wenn das ganze nicht so klar ist? Ich weiß nicht, mit welcher Methode ich am sichersten bin, da ich noch nie ein Bewerbungsgespräch hatte. Wenn Hochdeutsch erwartet wird und ich im Dialekt rede, komm ich rüber wie ein informaler Mensch, dem es hier um sichtlich nichts geht. Wenn Dialekt erwartet wird, und ich Hochdeutsch rede, komm ich rüber wie ein Schnösel und mach dadurch einen komischen Eindruck.
Vielleicht mach ich mir hier zu viele Gedanken, will aber beim ersten Mal auch nichts falsch machen.
LG,
Alex
7 Antworten
Ich glaube nicht, dass da irgendwas "erwartet" wird.
Sprich ganz normal, wie sonst auch.
Sollte dein Gegenüber jemand sein, der Dialekt nicht versteht, wird er dir das schon mitteilen. Oder du wirst es merken, weil er ständig nachfragen muss, was du gesagt hast. ;)
Präsentiere dich, so wie du bist. Das kommt immer am besten an.
Es wird erwartet, dass du dich verständlich ausdrücken kannst. Wenn dein Gegenüber Dialekt spricht, kannst du das übernehmen. Beginne mit Hochdeutsch, denn an einer FH bewerben sich Menschen von überall her, z.T. auch aus dem Ausland. Wenn du z.B. aus Hamburg kommen würdest, wäre Hochdeutsch auch die richtige Strategie.
In Oberösterreich spricht man überall im Dialekt, egal ob mit dem Chef oder mit der Mutter.
Das sind nun gerade zwei Beispiele, in denen man als Oberösterreicher mit anderen Oberösterreichern spricht, denn Chefs und Mütter haben im Allgemeinen einen lokalen Bezug. Bei Unis und FHs ist das Einzugsgebiet aber viel größer. Die Fähigkeit dich auch Hochdeutsch ausdrücken zu können sind deshalb von Belang. Bewirbst du dich als Student oder Dozent? Gerade in letzterem Fall wären gute Englischkenntnisse auch hilfreich.
Du könntest die Begrüßung so gestalten, wie du dich am besten fühlst. Gerade wenn du von Dialekt in der Begrüßung flüssig auf Hochdeutsch wechseln kannst, kann das einen souveränen Eindruck erzeugen.
In offiziellen Gesprächen wird zwar eigentlich hochdeutsch gesprochen, nutze hier aber den Vorteil und checke, wie die das Gespräch eröffnen - ist das Dialekt, kannst Du so antworten, ist das hochdeutsch, solltest auch Du hochdeutsch reden. Je nach Gesprächsverlauf kannst Du aber erkennen lassen, dass Du den Dialekt beherrscht, das kann durchaus positiv sein (und womöglich ändert sich die Sprache dann auch spontan).
Ich kenn es aus Deutschland so, dass auf Hochschulebene eigentlich grundsätzlich Hochdeutsch genutzt wird oder maximal eine gewisse regionale Färbung zu hören ist.
Zwei Möglichkeiten: entweder Du wartest wirklich auf die ersten Sätze der anderen Seite und nutzt dann die entsprechende Variante.
Oder Du fragst ganz offen, ob es Präferenzen gibt. Ist auch ein Zeichen, dass Du Dir Gedanken über das Gegenüber machst (Kundenorientierung! :D) und flexibel bist.
Danke! Dachte eher, das macht einen schlechten Eindruck, nachzufragen, vor allem wenn das die erste Frage direkt ist, bevors überhaupt losgeht.
Die ersten Sätze kommen eh normalerweise vom Gastgeber. Da wird ja schon was gesagt, bevor es richtig losgeht und Du bekommst recht schnell ne Einschätzung. Das wichtigste ist einfach, dass Du zeigst, dass Du flexibel bist und Dich auf das Gegenüber einstellen kannst. Ich komme aus Südwestdeutschland - an der Uni wäre ich mit meinem Dialekt als Bauerntrampel verlacht worden, während ich daheim schräg angeschaut werde, wenn ich Hochdeutsche spreche. Die situative Wechselfähigkeit ist entscheidend. Das Bewerbungsgespräch wird nicht daran scheitern, wenn Du die ersten Sätze in der "falschen" Variante sagst.
vllt kann es ja noch einer aus erfahrung beantworten, aber ich würde sonst einfach nachfragen?
Macht das nicht auch nen scglechten Eindruck wenn die erste Frage ist, ob ich Hochdeutsch oder Dialekt reden soll? 😬
also ich würde es einfach so nebenbei machen, so halt hallo, dann fängst du an irgendwie 3 wörter zu sagen oder so also sowas wie "danke für den termin" und so und dann einfach so in der art "ach so eigentlich hochdeutsch oder einfach mit dialekt?", halt so ungefähr haha
also generell denke ich nicht, dass das irgendwer negativ werten würde, du machst dir gedanken, aber ich bin kein recruiter haha
Bewerbung als Student! Und danke für die ausführliche Antwort!