Begeht so nicht fast jeder die Lästerung des Heiligen Geistes?

6 Antworten

Hallo, nein, Angst vor Krankheit ist definitiv nicht die Lästerung des Heiligen Geistes. Auch nicht Zweifel an Jesu Wunder, oder deren Zurechnung zum Teufel. Wikipedia beschreibt die katholische Auffassung korrekt. Aber ich vermute, du hast das falsch verstanden. Heil ist das ewige Seelenheil, nicht die körperliche Gesundheit. Gnade ist rein geistlich, und besteht nicht in der Vergebung der Sünden, zumindest nicht ausschließlich. Diese Sünde begehrt zb jemand, der meint keine Erlösung zu brauchen. Der meint, keine Sünden zu begehen, und daher meint keine Vergebung zu brauchen. Das hat absolut und rein gar nichts zu tun mit körperlichen Krankheiten und der Angst davor. Das ist vollkommen absurd, so abwegig, daß ich selber da nie drauf gekommen wäre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
Stimmt das überhaupt, was in dem Link gesagt wird

Dort wird gesagt „Die Sünde wider den Heiligen Geist (griech. τοῦ Πνεύματος βλασφημία tou Pneumatos blasphēmialat. blasphemia Spiritus„Lästerung des Geistes“) ist nach christlichem Verständnis eine Sünde, bei der ein offenkundiges Wirken des Heiligen Geistesdem Bösen bzw. dem Teufel zugerechnet wird.“

Das stimmt.

Ich bin Hypochonder und hab selber sehr viel Angst vor Krankheiten. Laut einem vorherigen Kommentar unter einer anderen Frage, ist das auch die Lästerung des Heiligen Geistes

Wenn Du den obigen Text aus dem Link anschaust, ist das ganz offensichtlich Blödsinn.

Also begeht man diese Sünde jetzt nur, indem man Jesus Wunder dem Teufel zuschreibt

Ja.

Und seit Kreuzigung und Auferstehung wird diese Sünde auch vergeben.

Nicht zwangsläufig. Versuch der Erklärung:

Diese Art Sünde hängt mit dem zusammen, was wir in Hebräer 10:26 lesen: „Wenn wir willentlich Sünde verüben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig.“ Bei dieser Art Sünde besteht also eine Absicht oder Vorsätzlichkeit. Man ist abgestumpft und sündigt, wobei man sich völlig darüber im klaren ist, daß man der Wirksamkeit des Geistes Gottes und Seinen gerechten Gesetzen direkt zuwiderhandelt. Außerdem sind wir alle sündig und benötigen das Loskaufsopfer Christi, um Vergebung zu erlangen. Aber es „bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig“ für jemanden, der das weiß und „der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut“, das dieser vergoß, „als von gewöhnlichem Wert geachtet“ hat. Der Betreffende hat „den Geist der unverdienten Güte durch Verachtung gröblich verletzt“. (Hebr. 10:29) Er wird nie bereuen und demütig Gottes Vergebung für seine Sünde und für die Verwerfung des Lösegeldes Christi suchen. Er findet keine Reue.

Ill

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 56 Jahre Bibelstudium und permanente Weiterbildung
telemann2000  23.04.2023, 18:20

Da Jesus heute nicht mehr auf der Erde ist, gibt es auch keine Sünde gegen den Heiligen Geist mehr. Die Menschen die Jesus damit meinte, leugneten allesamt die Auswirkungen des Heiligen Geistes. Da sich heute der Heilige Geist nicht mehr durch Jesus Christus manifestiert wie er es tat als er auf der Erde war, kann man heute nicht mehr gegen den Heiligen Geist sündigen.....

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Wie sollte man diese Sünde denn in der heutigen Zeit begehen?

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden (vgl. 1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

Erstmal: wer oder was ist der Hl. Geist? Es ist die enorme Kraft Gottes und mit der hat Gott die Welt erschaffen, hat ihn Jesus nach seiner Taufe gegeben, er konnte mit dieser Kraft Gottes Wunder wirken. Und er konnte diesen Geist auch an seine Jünger weitergeben.

Heute haben die Wundergaben aufgehört, aber wir können Gott in schwierigen Situationen um die ,,Kraft, die über die normale hinausgeht" bitten.

Wenn wir nun meinen, gegen den Hl. Geist gesündigt zu haben, vielleicht, dass wir Jesu Wundertaten ins Lächerliche ziehen, dann können wir aufrichtig Gott um Vergebung bitten, dann ist diese Sünde verziehen. Aber unserer Bitte muß ehrliches Bedauern vorausgehen.

telemann2000  23.04.2023, 18:20

Da Jesus heute nicht mehr auf der Erde ist, gibt es auch keine Sünde gegen den Heiligen Geist mehr. Die Menschen die Jesus damit meinte, leugneten allesamt die Auswirkungen des Heiligen Geistes. Da sich heute der Heilige Geist nicht mehr durch Jesus Christus manifestiert wie er es tat als er auf der Erde war, kann man heute nicht mehr gegen den Heiligen Geist sündigen.....

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