Wie kann man die Bedeutung eines Gemäldes ändern?

herr und dame beim wein - (Kunst, Bedeutung, Ideen)

4 Antworten

Greife die Mäßigung, die temperantia, als Aussage auf und verkehre sie in ihr drastisches Gegenteil:

Maßlosigkeit, Zügellosigkeit.

Fülle den ganzen Tisch mit Gläsern und Krügen, auch zerbrochene am Boden, stelle mehrere Männer im Hintergrund als Zuschauer auf, dann bist du beim problematschen  "Komasaufen".

Oiiiii, das ist aber eine Aufgabe ..... 

Ich würde aus der Tischdecke( Blumenmuster) und dem bleiverglasten Fenster je einen Ausschnitt machen und diese Ausschnitte selber zeichnen. Das wäre, da ich so was nicht gut kann schon sehr " verfremdet"

Was die " Aussage des Bildes verändern" angeht - da bin ich überfragt ..... wie ist das gemeint? Das Du zB eine normale Weinprobe reininterpretierst ? Oder das die Frau einen Schwöchanfall hatte ( schwanger ist??). und der Mann ihr ein Glas Wasser reicht .... (?) 

Aber das hat dann aber nix damit zu tun, dass du 2 Ausschnitte selbst malen sollst??

Wer stellt solche Aufgaben?????

Ich bin froh, dass ich nicht mehr zur Schule gehe. <grins> 

Bei einem Ausschnitt mit dem Mann alleine bekommt das Bild die Aussage eines Weintrinkers, aber nicht unbedingt eines Alkoholikers, denn die Blätter auf dem ansonsten aufgeräumten Tisch und das Saiteninstrument auf dem Stuhl lassen eher Rückschlüsse auf die Arbeit vielleicht eines Komponisten zu... .

Stuhl und Tisch alleine hätten die Aussage "Stilleben mit Musikinstrument".

Die Frau in Nahaufnahme alleine ebenfalls eine Frau mit einem Glas, ohne dass man den Inhalt kennt, muss also kein Wein sein.

Das Fenster alleine könnte eher Teil einer bildlichen Dokumentation kirchlicher Motive sein...

  1. Zuerst muss man die Aussage des Bildes identifizieren,
  2. dann die Umstände im Bild, welche diese Aussage stützen bzw. beim Betrachter hervorrufen.
  3. Als letztes bleibt zu tun, die Umstände im Bild so zu ändern, dass diese Aussage nicht mehr stützen und beim Betrachter nicht mehr hervorrufen.

Hier haben wir die Aussage: anbahnende Liebschaft, Frau verdeckt sich und trinkt etwas, Mann steht hingegen offen da, will ihr Alkohol anbieten, trinkt aber selbst nichts, betrachtet sie (sie hingegen guckt scheu weg).

Umstände: Frau verdeckt sich, Mann ist offen; Frau trinkt, Mann trinkt nicht; Frau hat keinen Krug, Mann hat einen. Frau sitzt (passiv), Mann steht und guckt (aktiv).

Änderung der Umstände: Mann hat nicht nur Krug, sondern auch Glas und trinkt selbst. Mit dem Glas und dem Krug verdeckt er sich vor der Frau (Mann hat Glas und Krug vor dem Gesicht). Er will also nichts von ihr. Er dreht sich weg und will einfach nur Alkohol. Die hat kein Glas, greift nach dem Krug, weil sie ebenfalls unbedingt Alkohol will.

Im Prinzip würde schon reichen, dass der Mann das Glas hat und nicht auf die Frau sieht. Dafür könnte man das Glas wegschneiden und die Frau umplatzieren, so dass der Mann woanders hinschaut. Den Krug kann man auch der Frau geben, quasi sie nimmt ihm den Krug weg.