Balken wie verschrauben?
Ich möchte den Dachstuhl in unserem Haus ausbauen. Ich habe einen langen, stabilen Balken auf jeder Seite (30x12x400 cm) und darunter Balken (14x10x280 cm) alle ca. 40 cm, die den Fußboden tragen sollen. Leider kann ich die Balken nicht oben drauf legen (zu wenig Platz wegen Deckenhöhe), sondern muss sie von unten verschrauben.
Kann ich dafür 30 cm lange Tellerkopfschrauben mit Unterlegscheiben nehmen? Oder sollte ich lieber wie in der Skizze unten eine Metallplatte nehmen, 2 (oder 4) Löcher links und rechts bohren und dann ca. 50 cm lange Gewindestangen und Muttern verwenden, die direkt neben den kleinen Balken sind und durch den darüber liegenden langen Balken gehen?
5 Antworten
Was soll das denn mit der Metallplatte werden? Eine feste Verbindung zwischen den Balken wird das nicht werden. Das Dehnungsverhalten von Metall und Holz ist doch total unterschiedlich. Wenn das Holz Feuchte abgibt dann sind die Balken doch lose? Ich verstehe auch gar nicht wie man mit 50cm langen Gewindestangen 280cm lange Balken befestigen will? Am Besten man nimmt den Querbalken und die Füße mit der gleichen Stärke. Dann kann man das mit Platten ziemlich einfach seitlich befestigen. Ansonsten nimmt man halt Winkelverbinder. Es gibt auch U-Verbinder, die man zuerst auf die unteren Balken schraubt und dann an der Querträger.
Nein, da nimmt man richtige Schwerlastwinkel. So wie die oder noch etwas größer auf beiden Seiten und es bewegt sich nichts mehr. https://www.bauhaus.info/schwerlastwinkel/stabilit-schwerlast-winkelverbinder/p/10676771?srsltid=AfmBOopAsE56AQfJJB0EHc7y3_N1FaUod7LtSaiMmmXLkRbYPW-a1kfgAEs&gQT=1
Dann liegen die Balken aber immer noch nirgendwo richtig auf. Nur auf den Schrauben und Nägeln, nicht auf irgendeiner Fläche. Und überhaupt sind die Winkel nur für die andere Richtung gedacht, also die Balken sollen auf dem Winkel aufliegen. In meinem Falll würde der sich durchbiegen, weil die Schraube ganz am Ende ist.
Jetzt verstehe ich erst was du machen willst. Die Querbalken sind unter dem Längsbalken. Dann nimmt man eigentlich Balkenschuhe um die fest zu machen. Pff, keine Ahnung wo man genau die Dinger bekommt die du brauchst.
So etwas vielleicht: https://www.bti.de/shop-de/p/99239335-holzverbinder-gh-kombi-balkenschuh-typ-05-25-extra-stark-gh-.html?article_id=9081461
Dann hängt es immer noch nicht richtig dran (nur 10 von 30 cm), zudem ragen die Balkenschuhe in den Wohnraum rein, der mit 2,40m Breite sowieso schon ziemlich klein ist. Um die volle Tragkraft des Längsbalkens auszunutzen, sollte es ja eigentlich oben aufliegen.
Ich überlege, ob man einfach eine M16 Gewindeschraube durch beide Balken steckt mit Unterlegscheiben, die wären ja auch 5 cm im Durchmesser. Ich hab das alles für deutlich mehr als 400 kg/m2 Verkehrslast bemessen, aber selbst mit 5 cm breiten Balken (so breit ist die Auflagefläche) reicht das aus für 400 kg. Ich weiß nur nicht, wie gut das hält, weil die Schraube und Unterlegscheibe im Prinzip einseitig belastet wird. Sollte aber eigentlich fest genug sein?
Naja, dann würde ich unter dem Längsbalken besser über die ganze Länge noch einen Balken von den Querbalken mit Schrauben befestigen und dann daran mit den Balkenschuhen wiederum die Querbalken befestigen. Dann verteilt sich die last besser als mit einer Schraube pro Querbalken.
Ne, das ändert vermutlich nicht viel, außer dass ich noch zusätzliche Balkenschuhe brauche. Und die ragen wie gesagt in den Wohnbereich, der wäre dann so 6 cm kleiner, was bei 2,40m nicht unerheblich ist.
Also du könntest dann mehr Gewindeschrauben nehmen, aber du kannst auch so zwei pro Balken reinmachen theoretisch. Aber eine hält mehrere Tonnen und ich brauche nur so 300 kg ca.
Da liegst du etwas daneben. Eine Schraube kann zwar sogar sehr viele Tonnen tragen, aber die Auflagefläche der Schraube selbst mit einer Unterlagscheibe kann das nicht. Die Druckfestigkeit von Fichte ist nur so 30N/qmm. Das ist die schwächste Stelle. Auf die muss du schauen. Die wird sich schon mit weniger Last Setzen (das bedeutet sie gibt nach oder schrumpft) und dann wird der Balken nicht mehr so fest sitzen. Also brauchst du da beidseitig eine größere, stabile Platte um die Last besser zu verteilen.🙋♂️
Es ist Kiefer und bei der Auflagefläche der Unterlegscheibe ist das eine Belastbarkeit von fast 9000 kg.
Schau mal hier rein:
https://www.empula-shop.de/collections/befestigungstechnik-balkenverbinder-pfostenanker-eckverbinder-winkelverbinder
Vielleicht findest Du da ein paar Ideen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die solche und ähnliche Verbinder anbieten. Es ist übrigens gar nicht so einfach, mit einer normalen Amateur-Bohrmaschine duch einen Balken ein Loch mit ausreichend großem Durchmesser zu bohren. Und jede Bohrung schwächt den Balken.
Leider kann ich da keinen passenden Balkenverbinder finden.
Es ist übrigens gar nicht so einfach, mit einer normalen Amateur-Bohrmaschine duch einen Balken ein Loch mit ausreichend großem Durchmesser zu bohren.
Hab eine Profi-Bohrmaschine, das geht schon. Wie man aber exakt gerade bohrt, muss ich noch herausfinden...
Und jede Bohrung schwächt den Balken.
Der ist ausreichend dimensioniert, auch 10 cm Breite würden reichen, also wenn ich da in den 12 cm breiten Balken ein 1,2 cm Loch bohre, bleiben noch knapp 11 cm übrig und somit ausreichend.
Sparrenverbinder
annageln bzw anschrauben mit passenden Verbinder.
Damit vermeidet man dass oben Schrauben Muttern rausstehen




Dafür müssten die Balken auf der selben Höhe sein, sind sie aber nicht. Die Querbalken sind unterhalb von dem anderen Balken.
Das Problem dabei ist aber - und wie mir gerade klar geworden ist auch bei den Tellerkopfschrauben -, dass das nur am unteren Teil vom Balken hängt. Das müsste aber oben befestigt sein (wie auf dem letzten Bild in deiner Antwort), sonst bringt mir ein 30 cm Balken nicht viel, weil Holz quer zur Faser nicht so viel Belastung aushält. Das wäre quasi, als hätte ich nur einen ca. 15 cm dicken Holzbalken und das ist zu wenig.
Aufgrund der offenbar sehr großen zusätzlich geplanten Last, solltest du unbedingt erst einen Statiker zu Rate ziehen, ansonsten kann es schnell unschöne Folgen haben, wenn nicht sogar im Worst Case zum Dacheinsturz führen.
Und vergiss zudem nicht, dass dein Umbau evtl.einen Bauantrag notwendig macht, wenn du nicht riskieren willst, dass du irgendwann plötzlich ein dickes Bußgeld zahlen und den Umbau wieder rückgängig machen musst.
Also laut Landesbauordnung MV ist der Dachstuhlausbau aktuell ohne Bauantrag erlaubt. So soll mehr Wohnraum geschaffen werden. Aber bis ich damit fertig bin, kann sich das auch wieder ändern.
Für den Dachboden habe ich zusätzliche Stützen eingeplant, die Statik vom Dach ändert sich dadurch nicht bzw. eher wird das noch verstärkt. Aktuell steht das über Stützen auf den selben Balken, die auch den Boden vom 1. OG tragen. Und einer davon hat unten eine Einkerbung, als wäre da mal eine Stütze gewesen. Nicht gerade beruhigend...
Also bleibt dein Dach von außen unverändert und es gibt höchstens neue Dachflächenfenster, aber keine Erweiterung, keine neue Gauben, keine neuen Dachterrassen oder dergleichen? Dann könntest du in puncto Baugenehmigung recht haben - je nach Lage und restlicher Nutzung des Gebäudes.
In puncto Statik bleibe ich jedoch bei der Ansicht, dass Du zumindest mal jemanden mit bautechnischen Kenntnissen auch Richtung Statik dein Gebäude zeigen und um Rat fragen solltest. Ein Bauschaden nach einem grob fahrlässigen Ausbau kann seeeeehr teuer werden und jede Versicherung wird ihr Geld kalt lächelnd für sich behalten.
Es muss ja nicht gleich einstürzen, aber mit der Zeit können z.B. auch durch eine falsch eingeschätzte (Über-)Belastung Risse in den Wänden entstehen und zu massiven Feuchtigkeitsschäden und noch etlichen anderen Schäden in vielen anderen Bereichen führen (Dachstuhl, Zwischendecken etc etc etc) Tust du dir selbst keinen Gefallen mit.
Also bleibt dein Dach von außen unverändert und es gibt höchstens neue Dachflächenfenster, aber keine Erweiterung, keine neue Gauben, keine neuen Dachterrassen oder dergleichen? Dann könntest du in puncto Baugenehmigung recht haben - je nach Lage und restlicher Nutzung des Gebäudes.
Ja, nur neue Fenster, ggf. andere Fenster im Giebel (da oben sind schon 2, aber zu klein und zu weit oben), da müssen wir aber mal schauen wegen der Genehmigung und das kann ich eh nicht selber machen.
Es muss ja nicht gleich einstürzen, aber mit der Zeit können z.B. auch durch eine falsch eingeschätzte (Über-)Belastung Risse in den Wänden entstehen
Ach na ja, Risse in den Wänden haben wir jetzt schon, also schlimmer kann es nicht werden 😅
Im EG sind ein paar und im OG sind zwischen fast allen Spanplatten Risse.
Und das ist nicht der einzige Pfusch:
Der Boden im OG knarzt extrem, die Spanplatten (nicht OSB) sind zu dünn für die Belastung (25mm Dicke für 85 cm Abstand) und sind auch nicht verleimt.
Bei der Wärmedämmung fehlt die Dampfbremse komplett und sie ist auch nicht zwischen die Balken geklemmt, sondern man hat überall Spalte, wo die warme Luft schön nach draußen dringen kann.
Die Elektroinstallation im OG ist ähnlich gut, teilweise waren die Kabel gar nicht fest in den Klemmen oder 4 Adern in einer Art Lüsterklemme, Lichtschalter mit einem Kabel verbunden, die stellen dann eine Verbindung zwischen blauer und brauner Ader her, um das Licht anzuschalten (ist oben in einer Verteilerdose entsprechend verdrahtet, blau an braun, alles super also, null Verwechslungsgefahr). Das halbe OG hängt an einem Sicherungskasten mit 5 Sicherungen, der wiederum an einer einzigen Sicherung am Hauptsicherungskasten hängt.
In puncto Statik bleibe ich jedoch bei der Ansicht, dass Du zumindest mal jemanden mit bautechnischen Kenntnissen auch Richtung Statik dein Gebäude zeigen und um Rat fragen solltest.
Ich hab einen Nachbarn gefragt, der Bauingenieur ist. Der sollte das ja wissen. Nur mit der Befestigung muss ich noch schauen. Ich schätze mal, dass ich einfach eine Gewindestange durch beide Balken schraube und dann eine dicke Mutter bzw. zwei Muttern und Unterlegscheiben verwende. Dazu kann ich ihn ja auch nochmal fragen.
Du solltest dringend erst mal an der Verbesserung deines Bestands arbeiten und nicht noch durch den neuen Ausbau alles verschlimmern. Ich merke, Du unterschätzt die zu erwartenden (Langzeit-)Folgen leider erschreckend sehr, bereits von dem, was dir jetzt schon als Mangel bekannt ist.
Es mag ja sein, dass der Dachausbau notwendig ist, aber ich wette, wenn du nicht erst am Bestand was verbessert und in puncto Statik auf Nummer sicher gehst, wirst du noch mit etlichen Folgeschäden rechnen müssen. Du tust dir selbst keinen Gefallen damit. Das kann dir später ein dickes Loch in dein Portemonnaie reißen.
Von daher sei vorsichtig, auch wenn du sparen musst.
Na ja, ich mache ja alles zusammen. Ich muss die ganzen Wände im OG herausreißen, um den Boden neu zu machen, und dafür dann auch die Decke im OG, die da drauf liegt. Und dann kann ich auch gleich den Dachstuhl ausbauen.
Die Decke muss eh raus, weil da auch Risse sind. Da waren Gipskartonplatten an der Decke, die direkt an die Spanplatten darüber geschraubt waren, ohne irgendeine Metallkonstruktion oder so. Natürlich gibt das Risse, wenn sich das Holz ausdehnt und zusammenzieht. Oh man ey.
Das OG hat mein Vater damals vor knapp 30 Jahren ausgebaut (nur die Balken waren da) und überall gepfuscht, dann hat er vor 20 Jahren mein Zimmer neu ausgebaut inklusive Boden und wieder gefuscht (diesmal Holzdielen als Boden, aber wieder zu dünn). Jetzt muss ich es ausbaden. Und zusätzlich muss ich mich noch mit meiner Mutter darüber streiten, weil uns beiden jetzt das Haus gehört. Echt super.
Oha, das wird noch ordentlich Zeit, Geld und Kraft fressen!!! Na dann drücke ich dir mal alle Daumen und Zehen, die ich habe, dass es alles möglichst problemlos klappt und weder deine Kraft, noch deine Nerven an ihre Grenzen gelangen! 😊👍👍👍
Frage das deinen Statiker. Der wird für den Bauantrag auch gebraucht werden.
Ich brauche keinen Bauantrag, der Dachgeschossausbau zu Wohnzwecken ist aktuell genehmigungsfrei in MV, soweit ich das beurteilen kann.
Und ein Statiker ist ziemlich teuer, das Geld haben wir aktuell nicht. Ich wollte auch eigentlich nur den Pfusch im OG ausbessern, aber dafür musste ich da auch die Decke rausreißen und dann kann ich auch gleich ein paar Balken reinbauen für die Decke und oben Bodenplatten reinlegen.
Das wird schon halten, man kann das aber auch immer noch später von einem Statiker berechnen lassen. Aber damit das nachher auch kein Problem ist und ich es nicht falsch mache, frage ich vorher hier. So eine Antwort hilft mir also nicht weiter.
Wenn man sich etwas auskennt, dann hilft die Antwort schon weiter.
Mag sein, dass der DG-Ausbau genehmigungsfrei ist. Allerdings heißt das nicht, dass man durch den Ausbau nicht in eine andere Gebäudeklasse rutscht und somit erhebliche Brandschutzanforderungen erfüllen muss. Im Schadenfall zahlt hier keiner! Aber vermutlich hilft sogar diese Antwort noch nicht mal weiter... Viel Glück!
Mit den Metallplatten hätte ich eine Auflagefläche für die unteren Balken.
Die 280 cm langen Balken sind quer zu dem Trägerbalken oben, also gehen auf dem Bild nach hinten in den Bildschirm hinein.
Tragen die das Gewicht denn? Die müsste man ja in den oberen Balken reinschrauben von unten, dann hängt das nur an einer Schraube oder ggf. 2 pro Seite. So wie der hier, nur genau auf dem Kopf.