Autofahren troz Medis?

3 Antworten

Tilidin:

Tilidin kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen und damit die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Insbesondere bei Behandlungsbeginn, einer Dosiserhöhung, Präparatewechsel oder in Kombination mit Alkohol bzw. Beruhigungsmitteln ist mit einer verstärkten Beeinträchtigung zu rechnen. Ein generelles Fahrverbot ist bei stabiler Therapie nicht zwingend erforderlich.

https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Tilidin_18896#Verkehrst%C3%BCchtigkeit

Pregabalin:

Pregabalin kann zu Schläfrigkeit und Benommenheit führen, weshalb während der Therapie auf die Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen verzichtet werden sollte.

https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Pregabalin_48440#Verkehrst%C3%BCchtigkeit

Letzteres geht also nicht beim Auto fahren (was ziemlich scheiße ist); Straßenverkehr beinhaltet meines Wissens eigentlich auch Fußgänger/ etc. 🤔. Gibt es ein ähnliches Präparat, das nicht Müdigkeit als Nebenwirkung verursacht, das du nehmen könntest (es gibt mehrere ähnliche Präparate)? Ansonsten geht glaub ich nur, jemanden zu finden, der dich fährt (evtl auch über Eingliederungshilfe) oder Öffis (klappt bestimmt 😉). Wenn du noch ein bisschen laufen kannst und in ein paar Kilometern das meiste erreichen kannst, wäre vielleicht ein E-mobil (+Rollator) eine Idee, da könnte es sein, dass die Regeln weniger streng sind.

Hallo,

ein Attest bringt dir da nichts. Unter Einfluss von ärztlich verschriebenem Cannabis darfst du ja auch nicht Auto fahren.

Grundsätzlich musst du das Fahrzeug stehenlassen, sobald ein Medikament deine Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt. Wenn du dich bei klarem Verstand selbst als fahrtüchtig einschätzt und nichts passiert, ist alles gut. Bist du jedoch in einen Unfall verwickelt und stehst dabei unter Wirkung von Medikamenten, in deren Packungsbeilage auf Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit hingewiesen wird, hast du möglicherweise Schwierigkeiten nachzuweisen, dass dies keinen Einfluss hatte. Wahrscheinlich ist dann ein ärztliches Gutachten nötig.

Ich empfehle, dass Thema auch mal mit den behandelnden Ärzten zu besprechen und nach einer Einschätzung von ihrer Seite zu fragen. Sehen sie bei den Medikamenten, die du schon länger einnimmst, kein Risiko mehr, kannst du meines Erachtens fahren. Das "Beweisrisiko" bei einem Unfall besteht natürlich weiterhin.

Auf dem Beipackzettel steht alles. Es gibt kein Attest was dir das Fahren erlaubt falls verboten. Der Arzt hat dich aufgeklärt. Dein Körper hat sich daran gewöhnt. Trotzdem sind deine Tätigkeiten eingeschränkt. Falls es zum Unfall kommt, wird dir das zur Last gelegt. Musst du zum Arzt, stellt dir der Arzt eine Transportbescheinigung aus. Ansonsten hast du bestimmt eine Pflegestufe. Die Leute lassen dich nicht verhungern.