Ausbildung verkürzen, Firma erlaubt nicht?
Hallo. Ich habe mein Abitur und mache aktuell eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement und bin seit August im 2. Ausbildungsjahr. Die Aussicht auf Verkürzung wurde mir nicht enthalten. Habe jedoch nach mehrmaligem Nachfragen erfahren, dass die Aussicht auf Verkürzung einem nur präsentiert wird, es aber dann nie geschieht. Vertraglich wurde auch nichts diesbezüglich vereinbart. Ich bin leider auch nicht mehr der Jüngste, dass es mir zeittechnisch nichts ausmacht.
Kann mir hier jmd sagen, wie ich dagegen vorgehen kann? Optimal eine neue Firma suchen und bewerben? Ist es denn möglich, dass eine Firma einen Azubi übernehmen kann und man so verkürzen kann?
PS: Falls das wichtig ist: Bin in einem Handwerksbetrieb, Vergütung ist sehr gering, mit Kollegen versteh ich mich gut, aber Verkürzung immer ein Streitpunkt
Danke fürs Lesen
7 Antworten
Du könntest jetzt eh nur 6 Monate verkürzen. Kommt es wirklich darauf an🤔?!
Zieh durch und wechsel dann den Betrieb.
dann wende ich an die handwerkskammer dort gibt es ein azubiberater.
es gibt meist auch im handwerk sowas wie
https://www.dhbw-stuttgart.de/studium/bachelor-studienangebot/wirtschaft/bwl-handwerk/
Die Aussicht auf Verkürzung wurde mir nicht enthalten. Habe jedoch nach mehrmaligem Nachfragen erfahren, dass die Aussicht auf Verkürzung einem nur präsentiert wird, es aber dann nie geschieht.
Weil es auf die Voraussetzungen ankommt. Nicht jede*e Auszubildende kann einfach mal so die Ausbildung verkürzen.
Du bzw. der Ausbildungsbetrieb kann eine Verkürzung beantragen, wenn gewisse Voraussetzungen vorhanden sind:
- du bringst Vorkenntnisse mit und kennst z.B. den Inhalt des 1. Ausbildungsjahres schon -> Antrag auf Verkürzung muss VOR Ausbildungsbeginn, mindestens aber im 1. Ausbildungsjahr, gestellt werden
- Wenn du einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hast, kannst du einen Antrag auf Verkürzung stellen. !Aber Achtung!: Es kommt drauf an, welchen Abschluss dein Arbeitgeber voraussetzt -> Antrag auf Verkürzung muss VOR Ausbildungsbeginn, mindestens aber im 1. Ausbildungsjahr, gestellt werden
- vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung, wenn du bei der Zwischenprüfung sehr gut abschneidest. -> Antrag auf Verkürzung wird nach sehr erfolgreicher Zwischenprüfung gestellt (Beachte: Ausbildungsbetrieb kann den Antrag frühestens 6 Monate vor der Abschlussprüfung stellen, also ein halbes Jahr vor Ausbildungsende)
Ob das letztlich aber wirklich möglich ist, ist immer eine Einzelfall-Entscheidung, die die IHK oder die Handwerkskammer trifft. Und logischerweise muss auch deine Firma zustimmen, da sie mir dir zusammen den Antrag erstellen muss.
Kann mir hier jmd sagen, wie ich dagegen vorgehen kann?
Daher kannst du nur lieb fragen, ob sie es machen - wenn denn einer der 3 Voraussetzungspunkte von dir erfüllt sind und du im erlaubten Zeitraum bist (vor Ausbildungsbeginn, im 1. Jahr oder 6 Monate vor den Abschlussprüfungen).
Ist es denn möglich, dass eine Firma einen Azubi übernehmen kann und man so verkürzen kann?
Nicht zwangsläufig. Wenn du deine Ausbildungsstelle wechselst, dann gelten trotzdem die oben genannten Voraussetzungen für eine Verkürzung. Außerdem ist ein Wechsel - ist er nicht sowieso vorgesehen - nicht so einfach, wie du es dir wahrscheinlich vorstellst.
Huhu,
Um deine Ausbildung zu verkürzen, musst dein Betrieb zustimmen. Ohne eine Zustimmung kannst du bei der IHK leider keinen Antrag einreichen. Bei mir war es damals so gewesen, dass ich nur um ein halbes Jahr verkürzen durfte, wenn die Zwischenprüfung mit einer 2 also sprich 81 Punkte, und gut bis sehr gute Noten auf dem Zeugnis habe. Und natürlich auch die Zustimmung meines Vorgesetzten. Vielleicht hat dein Betrieb auch einige Voraussetzungen.
Kann mir hier jmd sagen, wie ich dagegen vorgehen kann?
Arbeitgeber lieb bitten.
Optimal eine neue Firma suchen und bewerben?
Bedenke das dein Betrieb einem Firmenwechsel zustimmen muss.
Ist es denn möglich, dass eine Firma einen Azubi übernehmen kann und man so verkürzen kann?
Durchaus.
Mir fällt gerade ein, wenn Dir dein Arbeitgeber die Aussicht auf Verkürzen der Ausbildung gegeben hat, und Du kannst das nachweisen, dann könnte man deinem Arbeitgeber arglistige Täuschung unterstellen. Das sollte aber das aller aller letzte Mittel sein, wenn Du das tatsächlich durchziehen willst und sich dein AG quer stellt.
Mit lieb bitten wird es leider nichts. Die sind extrem auf Umsatzmaximierung per wenig Vergütung/Gehalt/günstige Arbeitnehmer aus. Hatte auch erfahren, dass sie eine Teilzeitstelle entlassen hatten, um einen Azubi einzustellen, der dann jene Arbeiten für viel weniger macht.
Stimmt das mit, dass die Firma einem wechsel zustimmen muss? Ich kann doch kündigen auf Grund meiner Gesundheit (Psyche), die Kündigungsfrist einhalten und dann bei einer anderen die Ausbildung fortsetzen?