Ausbildung durchhalten trotz psychischer Probleme?

4 Antworten

Hat denn überhaupt schon ein Psychiater wirklich psychische Erkrankungen bei dir diagnostiziert? Oder ist das bisher rein deine Vermutung, dass es sich um entsprechende Störungen handeln könnte?

Es ist völlig normal, dass man bei langanhaltenden Stressphasen im Job irgendwann nicht mehr kann. Auch ist es völlig normal, dass einem ein Berg Arbeit wie z.B. mehrere Klassenarbeiten hintereinander ein Gefühl von Sorge, Angst und Überforderung verursacht. Das sind aber keine psychischen Erkrankungen, sondern eben schlichtweg normale Reaktionen. In diesem Fall wäre Zähne zusammenbeißen, am Schlüppergummi reißen und durchziehen tatsächlich der richtige Ansatz.

Anders sieht es natürlich aus, wenn es sich wirklich um fachärztliche Diagnosen handelt. In diesem Fall wäre dann aber auch eine Therapie nicht nur eine gute Entscheidung, sondern wirklich zwingend nötig, um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Aber das ist dann aucn nicht in ein paar Tagen oder Wochen erledigt, sondern oft eine recht langwierige Sache, bis man wirklich wieder einen Zustand der Arbeitsfähigkeit erreicht...

DreamBig7 
Fragesteller
 03.01.2020, 22:32

Ich bin mittlerweile beim Psychater. Allerdings gab es bisher nur ein Gespräch da dieser bis nächste Woche noch im Urlaub ist. Wir wollten einmal abwarten ob es besser wird. Eine genaue Diagnose gibt es allerdings nicht. Auf meinem Überweisungsschein für die Psychatrie waren jedoch Vermerke wie z.B. Überlastung und Angststörungen.

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HappyMe1984  03.01.2020, 22:36
@DreamBig7

Überlastung halte ich für enorm wahrscheinlich bei mehreren Wochen Dauerstress am Stück. Ging mir vor Weihnachten auch so, kaum mal ein Tag Pause auf Arbeit, jeden Tag Überstunden und dazu noch 'ne Weiterbildung - über die Weihnachtsfeiertage war ich einfach nur noch platt und neben der Spur.

Das ist aber halt keine psychische Erkrankung, sondern eine ganz normale Reaktion auf zu viel Stress und Arbeit bei viel zu wenig Ausgleich und Entspannung. Schließlich kommt man in solchen Phasen ja oft nicht mal im Feierabend so weit runter, dass die kreisenden Gedanken wirklich mal aufhören...

Hast du denn überlegt, einfach mal ganz spontan 'ne Woche Urlaub zu beantragen und durchaus auch mal wegzufahren? Muss ja nicht weit und exotisch sein. Mir hat allein der Besuch bei der Familie über Weihnachten bereits enorm gut getan, einfach wegen des Tapetenwechsels. Nach den paar Tagen war endlich mal wieder "Ruhe im Kopf", also Schluss mit dauerhaft auf den Job gerichteten Gedanken. Sowas wäre also vielleicht zumindest mal einen Versuch wert :).

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DreamBig7 
Fragesteller
 03.01.2020, 22:42
@HappyMe1984

Ich hatte durch die Krankschreibung und durch den Urlaub 4 Wochen frei. Leider ging es mir wenn ich auf die 4 Wochen zurückblicke von Tag zu Tag schlechter. Woran kann das dann liegen? Leider wird es einfach nicht besser.

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HappyMe1984  03.01.2020, 23:07
@DreamBig7

Was hast du in den vier Wochen denn so gemacht? Warst du nur zu Hause ohne irgendeine Beschäftigung oder hast du Dinge getan, die dir gut tun, von Sport, über Sauna und Wellness, bis hin zu Kontakt zu Freunden und allem anderen, was Spaß macht und den Kopf mit anderen Dingen als der Arbeit beschäftigt?

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DreamBig7 
Fragesteller
 03.01.2020, 23:20
@HappyMe1984

Die erste Woche war ich nur zuhause. Die restlichen drei Wochen habe ich mich viel mit Freunden getroffen, Sport gemacht etc. Leider denke ich sehr oft an meine Zukunft und wie es nun weiter gehen soll. Leider fühle ich mich vom Kopf her noch nicht arbeitsfähig, werde es nächste Woche dennoch mal versuchen.

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Hi,

50-55 Stunden in der Ausbildung ist schon ordentlich aber soo viel ist das jetzt auch wieder nicht, daß du darunter zusammen brechen solltest.

Wodurch entsteht denn der psychisch Druck? Hast du viel Verantwortung oder nervige Kunden?

Liebe Grüße

DreamBig7 
Fragesteller
 03.01.2020, 22:33

Dieser entstand durch die Abteilungsleitung bei dem ein wichtiges Projekt bearbeitet wurde.

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skipworkman  03.01.2020, 23:07
@DreamBig7

OK, was jetzt für dich das richtige ist, kann ich dir nicht sagen. Tendenziell bin ich eher der Typ für Zähne zusammen beißen und durch. Allerdings gibt's da auch ein persönliches limit, was man beachten sollte. Wenn dein Ziel darin besteht die Ausbildung abzuschließen, was ich auch sehr gut finde, würde ich mir überlegen was ich tun muss, um dieses Ziel zu erreichen. Und wenn eine Krisensituationen da ist, schauen was meine Stellschrauben sind. In wie weit kann ich Einfluss auf die Situation nehmen (wie durch das Gespräch mit dem Ausbildungsleiter) und welche Möglichkeiten habe ich mich selbst anzupassen, um das ganze als weniger schlimm zu empfinden. Ich würde mich darauf konzentrieren, was ich tun muss, um mein Ziel möglichst effizient zu erreichen. Wenn ich dafür Hilfe von anderen brauche, dann würde ich mir die holen. Wenn ich selber noch Stellschrauben habe, kann ich mir auch überlegen, ob ich da noch was rausholen kann. Dann wäre da auch noch der Zeit Faktor, geht das vielleicht schneller wenn mir jemand hilft.

Das sind so meine Gedanken dazu, ich habs jetzt eher allgemein gehalten. Dir einen konkreten Tipp zu geben, das fällt mir gerade schwer, weil ich deine Situation nicht wirklich kenne.

Liebe Grüße

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skipworkman  03.01.2020, 23:24
@skipworkman

Noch ein Nachtrag habe ich vergessen zu schreiben. Deinem Ausbilder von deiner Krise zu erzählen, ist ein Risiko. Besonders wenn du in der Firma bleiben möchtest. Das kann auch ein stigma werden, was du so schnell nicht mehr los wirst und was deine berufliche Zukunft beeinträchtigt kann. Das wäre etwas, was ich machen würde, wenn ich alle anderen Optionen ausgeschöpft habe.

Liebe Grüße

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Smileybella543  14.02.2021, 23:09

es ist zwar schon 2 jahre her aber.... nein :D 50- 55 std sind definitiv zu viel vor allem für einen azubi. wir dürfen das nicht mal :D er muss ja auch neben seiner arbeit auch lernen und vor allem LEBEN! kein wunder das es ihm so schlecht geht/ging. an alle die darauf stoßen, weil sie grad das gleiche problem haben. macht eure ausbildung, gibt euch mühe! aber verzweifelt nicht sofort weil es grade schlechte zeiten gibt. die gehen vorüber. sucht euch einen therapeuten(wenn ihr einen braucht) und lebt!!!!! nimmt euch mind einen tag am wochenende und tut das was euch gut tut. und arbeitet nicht deutlich mehr als ihr müsst. eure hauptaufgabe ist es zu lernen! ihr müsst euren ausbilder nicht zu 100% gefallen er muss euch nämlich nach eure leistung beurteilen. nimmt überstunden nur an wenn es unbedingt sein muss!! ich bleibe auch nicht länger als ich muss und meine chefin hatte bis jetzt noch nie ein problem. seid selbstbewusst. lasst euch nicht ausbeuten ihr habt auch noch ein leben und wer das nicht verstehet tja dann versteht er dass nicht. das ist definitiv kein kündigungsgrund!

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skipworkman  15.02.2021, 02:42
@Smileybella543

Hi ☺️

Als ich das geschrieben habe vor 2 Jahren, war ich auch in so einer art workaholic Modus. Das war auch bedingt durch zusätzliche private Verantwortung und das waren dann quasi fast 2 Vollzeit Tätigkeiten, über einen längeren Zeitraum. Teilweise waren das auch 70-80 Stunden pro Woche. 2 Jahre später würde ich aber auch sagen, das kostet und das merkt man, zumindest braucht man dann auch eine entsprechende Auszeit.

Liebe Grüße

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1 Mache weiter aber weigere dich soviel zu arbeiten Selbst wen du deinen Ausbilder sagen musst das du solange krank warst weil die ständigen Überstunden dich erst krank gemacht haben.

2 Was für eine Erkrankung du hast musst du niemanden sagen was ich auch nicht tun würde, außer wegen der Therapie musst du zb in der Arbeitszeit dahin.

Nur leider dauert es oft lange um ein Thermin zu bekommen.

Ich bin der Meinung, dass man Beides gleichzeitig kann. Zur Therapie gehen und die Zähne zusammenbeißen!
Das der Wille da ist, ist doch schonmal ein gutes Zeichen!!

DreamBig7 
Fragesteller
 03.01.2020, 22:34

Das Problem ist das ich mich leider noch nicht belastbar fühle. Mein Arzt meinte auch dass das noch eine Weile dauern könnte. Ich habe einfach Angst dass ich das alles nicht durchstehe und dann wieder vor dem nichts stehe..

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