Aus Kirche austreten (katholisch) Nachteile?
Mir hat man bei der Gemeinde erklärt, dass das eine ganz schlechte Idee sei. Man würde Gottes Segen nicht erhalten und hätte auch weniger Anspruch auf ein Grundstückserwerb im Dorf, da katholische Bürger bevorzugt werden.... Jetzt bin ich natürlich am Überlegen, ob es sinnvoll ist aus der Kirche auszutreten um Steuern zu sparen. (Wohnort ist Bayern). Hat denn da wer Erfahrungen?
12 Antworten
Mit dem Austritt bis du automatisch exkommuniziert. Eine kirchliche Trauung gibt es nur, wenn mindestens einer der Brautleute der kath. Kirche angehört.
Es gibt aber dann nur eine Trauung, keine Brautmesse.
Weiter darf dir kein Priester mehr die Krankensalbung spenden und ein kirchliches Begräbnis ist nicht mehr möglich.
Den Austritt erklärst du beim Einwohnermeldeamt. Das kostet eine Gebühr, weil ja die Kirchenverwaltung schriftlich benachrichtigt werden muss. Der Austritt wird dann im Taufbuch der Pfarrei vermerkt wo du getauft wurdest.
Da du dann keine Kirchensteuer mehr zahlst, zahlst du im Jahr des Austritts meist noch etwas Kirchensteuer nach, weil für die Monate der Jahresdurchschnitt berechnet wird und das Weihnachtsgeld im Dezember den Durchschnitt der Anfangsmonate anhebt.
Für den Wiedereintritt gehst du zu deiner örtlichen Pfarrei. Dort kannst du kostenlos einen Antrag auf Wiederaufnahme stellen und bist dann wieder Kirchenmitglied.
Meine Erfahrung:
Ich habe ähnlich gedacht, habe es aber bis dato nie gemacht, da ich vllt Mal kirchlich heiraten wollte. Auch wenn sich die Frau fürs Leben noch etwas Zeit lässt, befinde ich mich derzeit in einer Umschulung zum Kfm im Gesundheitswesen und muss ein Praktikum absolvieren. Da es hier Recht viele Anbieter mit caritativen und häufig religiösen Backgrounds gibt, war es sehr gut, nicht aus der Kirche ausgetreten zu sein.
Bei kirchlichen Arbeitgebern gelten Sonderregelungen, die können dir nach einem Kirchenaustritt Schwierigkeiten machen. Wenn du aber nicht bei einem kirchlichen Arbeitgeber arbeitest oder vorhast das zu tun spielt deine Religionszugehörigkeit keine Rolle. Den Grundstückserwerb darf dir die Gemeinde aufgrund einer fehlenden Kirchenmitgliedschaft nicht erschweren, das ist gesetzlich verboten (§19 AGG).
Es gibt viele Grundstücke, die der Kirche gehören und die sie in Erbpacht abgibt. Da kann die Kirche blockieren, besonders wenn die Zahl der Interessenten groß ist. Aber allein aus dem Grund in der Kirche zu bleiben, empfinde ich als billig. Entweder man steht zu ihr oder nicht.
Mit dem Grundstückserwerb könnte das vorkommen.
Auf den Segen der "Weltkirche" (Offb.17,1-4) würde "ich" verzichten.
Du kannst auch an einen Gott/Götter glauben, ohne Konfession. Hier bei uns ist ein Kirchenaustritt nur über das Amtsgericht möglich, von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Termine sind auf Monate ausgebucht, auf Grund der Mißbrauchfälle. Priester, die Kinder mißbrauchen und dann noch Gottes Wort predigen, dazu noch die ganze Vertuschung von Woelki und Konsortium. Geld sparst du auch noch. Eine standesamtliche Trauung reicht doch vollkommen aus und eventuelle Kinder können später über ihre Konfession selber entscheiden. In vielen Grundschulen wird schon Ethik, anstelle von Religionsunterricht angeboten.