An die Christen haben die nicht Kanonischen Texte für euch eine bedeutende?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Nein 55%
Ja aber weniger als die Bibel 27%
Ja genauso wie die Bibel 9%
Andere Antwort... 9%
Nur die nicht Kanonischen Texte sind relevant 0%

6 Antworten

Ja aber weniger als die Bibel
An die Christen haben die nicht Kanonischen Texte für euch eine bedeutende?

Ja, ich finde sie sehr wertvoll, denn sie können uns Einblick in den Glauben der Autoren bzw. ihrer Umgebung geben. Schon in der Bibel steht über die griechische Version des AT, welche die Apokryphen des AT (siehe Wiki) beinhalten, dass sie "nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit" (2Tim 3,16) sind. Ich persönlich finde diese Nützlichkeit auch bei einigen anderen, nichtkanonischen Schriften, allen voran 1.Henoch, 1.Clemensbrief, die Didache und das Thomasevangelium.

Auf einem Konzil wurde dann entschieden welche Texte nun Gültigkeit haben und diese wurden dann in die Biebel aufgenommen

Das ist historisch so nicht richtig, weil das aber die eigentliche Frage nicht betrifft, gehe ich da jetzt aber nicht weiter drauf ein.

Ja aber weniger als die Bibel

in diesen Texten hat es zum Teil gute Aussagen, aber wer die Bibel liesst, und sie auch durch den Geist versteht, der realisiert, dass diese Schriften wirklich nicht in die Harmonie der ganzen übrigen Schriften der Bibel passen.

Denn so ziemlich alles was in den Schriften steht, steht in der Harmonie und somit auch in der Ergänzung zu den anderen Schriften.

somit bildet die Bibel eine Einheit, die sich nicht durch Menschliches zutun erklären lässt sondern nur dadurch, dass doch Gott über den Schriften wachte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen

Goldlaub  11.02.2022, 14:17

Eines der markantesten Stellen in der Bibel ist meiner Ansicht nach die unterschiedliche Beschreibung des Menschen. Einmal wurden sie vor ihm, einmal nach ihm erschaffen. Kann man nachlesen. Auch neuzeitliche Erklärungen, wie sie der Mensch zu verstehen hat, damit sie keinen Wiserspruch beinhalten, gibt es. Aber diese Erklärung ist ja nur für Gläubige relevant, und für die ist doch der größte obejektive Widerspruch auch nicht relevant.

Was ich meine: Gib mir ein x-beliebige Apokryphe und ich werde in selber Weise beweisen, dass sie wahr ist indem ich Gläubigen vorschreibe, wie man sie glauben muss, damit sie in Harmonie mit den anderen Schriften ist! ;-)

Ich möchte hiermit nicht behaupten, dass die Sache mit den Tieren - vor oder nach dem Menschen erschaffen - nicht wert ist, in diese widersprüchlichen Darlegungen einzutauchen und zu verstehen. Die allgemeinen Erklärungen sind vielleicht viel zu banal. Auch Erklärungen sind nur so tiefgründig, wie der Geist, der sie erhellt. Der Geist eines Gläubigen ist aber befangen.

Was meinst du dazu.

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Kosmike  11.02.2022, 19:35
@Goldlaub
Eines der markantesten Stellen in der Bibel ist meiner Ansicht nach die unterschiedliche Beschreibung des Menschen. Einmal wurden sie vor ihm, einmal nach ihm erschaffen. 

Da müsstest du mir schon aufzeigen woher du das hast, denn ich kenne nur zwei aussagen diesbezüglich und da geht so etwas nicht hervor.

Es gibt eine Kurzfassung der Schöpfung und eine lange.

Diese Aussage hier, besagt nur, dass Gott die Tiere gemacht hat und sie dem Menschen brachte, damit er ihnen die Namen gab, aber nichts von einer Chronologie.

1Mo 2,19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen.

Was ich meine: Gib mir ein x-beliebige Apokryphe und ich werde in selber Weise beweisen, dass sie wahr ist indem ich Gläubigen vorschreibe, wie man sie glauben muss, damit sie in Harmonie mit den anderen Schriften ist! ;-)

Dazu müsstest du mir erst beweisen, dass diese Aussage unzuverlässig ist.

1Kor 1,18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheitdenen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft.

Erkläre mir doch einfach einmal das Evangelium, du brauchst nicht ins Detail zu gehen.

Es reicht wenn du die Verweise auf die Begebenheiten aufzeigst.

Beginne dabei mir der Schöpfung des Menschen.

Da ist ja schon das Ganze Evangelium enthalten.

Also das Gesetz und die Gnade und wie sie in Zusammenhang stehen.

Dann kannst du mir noch weiter aufzeigen wie sich durch die Bibel immer mehr das Verständnis vergrösserte und mehr offenbart wurde bis zu Jesus hin, der dann am kreuz gestorben ist.

Da zeige mir auch im AT auf, was alles in Zeichen und Prophetischen Worten sich in Jesus erfüllte.

Wenn du das Kannst, dann gehen wir weiter.

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Andere Antwort...

Das neue Testament wurde ab etwa 200 n.chr. in der heutigen Fassung niedergeschrieben. Texte und "Evangelien" welche den Grundaussagen der Bibel widersprechen wurden zurecht natürlich nicht in die Bibel aufgenommen. Entweder ist Jesus Christus am Kreuz für die Sünden der Menschen gestorben und danach auferstanden usw. oder er ist es nicht. Texte welche dem widersprechen haben logischerweise im NT nichts zu suchen. Es wurde immer wieder versucht den Tod von Jesus Christus ganz anders darzustellen, der Koran ist einer der bekanntesten Versuche, und der Grund dafür ist der, dass dies eben genau das Wichtigste am christlichen Glauben ist und das ist nicht wegzudiskutieren. Ebenso die Auferstehung.


Reinkanation 
Fragesteller
 10.02.2022, 13:25

Und die Rolle die Judas dabei spielte

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Goldlaub  10.02.2022, 14:46

Dass der Tod und die Wiederaufstehung das Wichtigste am christliche Glauben ist, mag stimmen. Aber ist diese Interpretation auch das wichtigste hinsichtlich von Tatsachen? (Tod ist korrekt, Auferstehung Glaubenssache!)

Ist dem Christentum Wahrheit nicht wichtig?

Dass Jesus am Kreuz für Sünden der Menschen leidet, ist in gewisser Weise nicht von der Hand zu weisen. Er leidet, weil andere die Sünde begehen, ihm Leid zuzufügen, nichts anderes! Das tut aber z.B. ein misshandeltes Kind ebenso und jeder, dem Leid angetan wird. Hier ist Jesus am Kreuz weder was Besonderes noch Einmaliges. Auch dem Argument, die Leiden am Kreuz seien intensiver, kann man noch zustimmen. Aber wie unmenschlich heftig sie auch genannt werden - es sind "nur" menschliche Leiden, also nur so stark, wie der Mensch sie empfinden kann. Auch da ist Schmerz/Leid nichts Mysteriöses, Jesus kann nicht mehr Leid empfunden haben, wie jeder Mensch in der Lage dazu ist.

Die Aussage "leidet für die Sünden des Menschen" allein (und nur so steht es in der Bibel) implementiert mitnichten die Interpretation "durch dieses Leid erlöst er quasi den Sünder von der Tat, von seiner Schuld". Das ist aber der irrwitzige Glaube! Erkennst du es? Hätte Jesus das Leid dafür auf sich genommen, könnte man sagen, er hat aus göttlicher Befugnis die Kompetenz, das zu tun. Die wäre aber auch sicher dann ohne Kreuzestod nicht eingeschränkt gewesen. Zum anderen ist ja jeder, der unter Ungerechtigkeit leidet, in seinem Leid nichts anderes, als Jesus, das Leid ist für beide gleich. Was ist da so Besonderes am Leid von Jesus? Bitte vergess nicht, er litt als Mensch, nicht als Gottesohn.

Der Widerspruch, den die Bibel immer wieder in Form von Interventionen von Menschen aufweist, ist, dass sie einerseits von Gott inspiriert sein soll, andererseits aufgrund subjektivem Verständnis von Menschen zurecht gebogen wird. Die Interpretation der Auferstehung und die damit verbundene Erlösung ist reiner Menschenglaube. Denn weder wurde/wird damit Leid aus der Welt herausgelöst (erlöst) noch wird damit unterbunden, dass Unrecht, Leid, Gewalt, Habgier, Neid, Egoismus* weiterhin geschieht. Es liegt ausschließlich am Einzelnen, dies zu verhindern, indem er eben nicht daran beteiligt ist. Nicht an Jesus! Jesus tut gar nichts! Auch die biblische Behauptung, er hätte den Satan besiegt ist bei näherem Hinsehen nur so zu verstehen: Er, Jesus, hat ihm (Satan) nicht gestattet, durch ihn selbst zu wirken. Damit hat er ihm aber nicht verboten, es bei anderen Menschen zu tun, bzw. hätte er es, hätte er versagt. Er verbot Satan nur , bei ihm seine Macht auszuüben. Denn die Menschen sind immer noch böse. Das ist doch eine Tatsache!! Hier beginnt das Fragwürdige des Glaubens: Die Menschen sind böse wie eh und jeh, leiden, fügen sich Schmerzen zu usw.

All das ist auch ohne Glauben Realität. Und andersrum: Die Realität ist das, was Tatsache ist. Und die weisen darauf hin, dass die Welt vor und nach Jesus keine andere ist. Wo Jesus doch für die gesamte Welt und alle Menschen etwas bewirkt haben soll*. Nirgends steht in der Bibel etwas anderes. Er kann nicht explizit Christen gemeint haben, die von seiner Erlösung profitieren, die gab es noch nicht. Sollte er Juden gemeint haben, ist die Behauptung ALLE Menschen eben falsch! *In der Bibel steht etwas, das nicht der Wahrheit entspricht.

Die Interpretation, wer glaubt, wird von Sünden befreit, öffnet ebenfalls Tür und Tor für Verblendung. Mafiosi glauben daran, alle Verbrecher, die glauben, auch, Priester, die ihre Lust über das Wohl von Kindern stellen und so weiter. Die Erklärung hierfür ist, dass die Menschen in sich immer noch böse sind, es aber nicht mit aller Energie in sich ausmerzen wollen (das ist anstrengend, erfordert Selbsbeherrschung) aber durch ihren Glauben, das sei sowieso der Job von Jesus, sie von Schuld zu erlösen. Bis dahin passiert nichts weiter. Außer, dass immer noch Menschen leiden, weil sie auch von Gläubigen immer wieder schlecht behandelt werden.

Der Erlösungsglaube sieht vor, dass der Sünder von seiner Schuld befreit wird. Und zwar schon in diesem Leben. Das Leid der Opfer bleibt ein Leben lang. Das ist biblische Gerechtigkeit? Gottes Wege sind unergründlich. Außer, Menschen bestimmen, wie sie zu interpretieren sind.

Ich bin auch ein Mensch und sehe die Tatsachen der Welt. Es ist unabdingbar, dass der Mensch sich selbst als Urheber alles Bösens identifiziert und dann die Instanz in sich in die Schranken weist, die das verursacht (siehe oben)*. Dazu ist keine Glaube notwendig. Wenn ich in mir Neid, Habgier, Rücksichtslosigkeit, Gewaltbereitschaft usw. erkenne und unmittelbar "entsage" ist den Ursachen von Ungerechtigkeit und Leid Einhalt geboten - was ist daran schwer zu verstehen?

Was ist an meinen Darlegungen falsch? Sie stehen nicht in der Bibel. Warum steht es nicht drin?

Was meinst du dazu? Bitte nicht mit Glauben argumentieren, nur mit deinem Verstand. Und dann das was du mit ihm eruiert hast dem gegenüber stellen, was du glaubst.

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Patrickson  10.02.2022, 14:51
@Goldlaub

Uff...das ist mir im Moment zu viel an Fragen und Aussagen von dir. Manchem stimme ich zu, anderem teilweise und anderem gar nicht. Bist du denn Christ oder schaust du dir das ganze nur von aussen an?

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Patrickson  10.02.2022, 15:29
@Goldlaub

Kurz: Du versuchst die Sache einzig Kraft deines Intellektes zu fassen und das klappt so nicht. Alles ist Glaubenssache und über den Glauben kommt auch der Intellekt nicht zu kurz, nur, er ist nicht das Wichtigste, du überschätzt deine intellektuellen Fähigkeiten masslos, wenn du meinst dies zu können. Die Wahrheit ist mir und anderen Christen gewiss etwas vom Wichtigsten überhaupt und ich kann deine Infragestellung nicht nachvollziehen, da du auf Behauptungen aufbaust die mir unbekannt sind, so ist mir noch nie in den Sinn gekommen das Leiden von Jesus als Grund anzunehmen, weshalb mir meine Sünden vergeben sind, oder sein Leiden als besonders hinzustellen. Was ist daran schwer zu verstehen? Eigentlich gar nichts! Selbstverständlich ist der Mensch Urheber von Leid und verantwortlich dafür, wo soll da ein Widerspruch sein zu den Aussagen im NT? Auch kenne ich keine Stelle in der Bibel welche sagt: "Wer glaubt wird von Sünden befreit." Wie meinst du das? Und was haben Mafiosi damit zu tun? Erstens mal hast du keine Ahnung davon was die glauben, ich auch nicht, und zweitens kommt es drauf an was und woran man glaubt und was man sonst noch so tut und meint und findet. Und wie kommst du auf die Idee dass Gott die Opfer egal sind? Selbstverständlich ist die Auferstehung Glaubenssache, was denn sonst? Ob die Welt nach Jesus eine andere ist oder nicht ist kaum zu erkennen, es fehlt der Vergleich, weder du noch ich noch sonst jemand kann das wissen. Jeder Mensch der Gutes tut verändert die Welt zum Guten hin, mit jeder seiner Taten. - Gottes Wege sind unergründlich aber er offenbart sich uns durch den heiligen Geist und in seiner Schöpfung, wer sie sieht, der sieht sie. Und es sind Menschen welche dies interpretieren, klar, wer denn sonst? Und menschliche Interpretation ist unvollkommen, oft mangelhaft, und zuweilen schlichtweg falsch, ja und? Die Bibel sagt nichts anderes darüber. Warum soll ich nicht mit Glauben argumentieren, ich sage dir ja auch nicht du sollst nicht mit Verstand argumentieren! Zudem:

"Es gibt eine Wahrheit die man mit dem Verstand erkennt und es gibt eine Wahrheit die man mit dem Herzen erkennt." (Blaise Pascal)

Zudem gehört zur Sündenvergebung auch das Busse tun und die Wiedergutmachung nach bestem Können. Einfach zu sagen : "Sorry, tut mir Leid." und nichts tun damit es dem Opfer meiner Tat besser geht und ohne mich nach bestem Können und Wissen zum Guten hin zu verändern ist Quatsch, so läuft das mit Gott nicht. Gott ist gerecht und er weiss wie wir sind, Ihn können wir nicht betrügen, und dem entsprechend beurteilt er uns, nicht nach dem was wir labbern. Nein, deine Darlegung steht nicht in der Bibel. Was daran Falsch ist? Einiges habe ich dir gerade versucht zu erklären und anderes ist gar nicht falsch, falsch ist da höchstens, dass du meinst ich sei so und denke so wie du schreibst.

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Goldlaub  10.02.2022, 18:20
@Patrickson

Danke für deine Antwort! Ich bezog mich auf deiner obige Antwort, in der du schreibst: Texte, die dem widersprechen, haben nichts im NT zu suchen. Du vergisst, dass es ja keine Texte zuvor gab, die widersprüchlich zu einem UR-NT waren. Als der Konzil statt fand, gab es also noch kein NT, das wahr war und eins, das widersprüchlich war. Es gab nur Texte. Durch willkürliche Auswahl behielt man die, die den damaligen Glauben, was Jesus Leben und Wirken bedeutet, unterstützten. Der damalige Glaube bezog sich also auf Altes! Nicht die Wahrheit, sondern was den schon vorherrschenden Glauben unterstützte. Das kann man in vielen Teilen der Welt gut erkennen, wie das funktioniert. Es wurden Elemente des Vodoo und uraltem Schmanentum als Leitmaß für das Christentum integriert. man hat hier also in gleicher Weise eine Auswahl getroffen. Passt der Christliche Glaube in einem Aspekt dem alten, OK. Wenn nicht, wurde er in die "neue" Religion nicht integriert. Du stimmst mir doch zu, dass, um das Christentum in reiner Form auszuüben es notwendig gewesen wäre, alles Alte weg zu lassen. Da sie aber das Christentum nicht verstanden, musste ein "Bindeglied" zwischen alter und neuer Religion eingebaut werden, damit es mit dem Glauben und Verständnis des Herkömmlichen geglaubt werden kann. Das selbe passierte mit Jesus, der etwas vollkommen Neues in die Welt brachte. Dieses vollkommen Neue wird mit alten Begriffen, Glaubensinhalten, Überzeugungen, Metaphern, Geboten nicht verstanden. Und auch der Glaube weigert sich ihm zu huldigen, denn er müsste von Altem bereinigt werden.

Zur Frage der Apokryphen/Kanonen. Jetzt stehen Menschen vor Berichten von etwas vollkommen Neuem. Mit dem Wissen, der Vernunft und dem Glauben aus dem AT. Selbstverständlich nehmen sie nur jene Inhalte aus dem Neuen, die dem Alten nicht widersprechen. Damit ist das Neue aber nicht mehr "rein". Es ist mit dem alten kondaminiert und nicht mehr vollkjommen neu und deshalb als NT nicht mehr nützlich.

Du wirst es nur verstehen, wenn du dich selbst allem Alten entledigt hast, damit du diese Darlegung nicht damit konform machen möchtest. Diese Darlegung widerspricht selbstverständlich den alten Glaubensgrundsätzen (in diesem Fall ist das Alte die Vermischung von AT und NT, wie es allgegenwärtig ist).

Genauso, wie der heutige Gläubige diese Darlegung in seinem Verständnis des NT aussortiert, so sortierten damals andere Texte aus. Was ich aufzeigen möchte ist, dass der voreingenommene Gläubige damals wie heute nicht wirklich an Neuem interessiert ist. Denn das bedeutet ja, dass er wirklich auch neu geboren wäre (der Geist des alten Glaubens ist gestorben).

Verstehst du die Tiefe dieser Feststellung?

Wenn diese Auswahl der Kanonischen Texte mit dem Glauben gemacht wurden, dann darfst du nicht vergessen, dass es damals den Aberglauben des Sündenbockes gab. Dieses Prinzip war gang ung gäbe. Jesus am Kreuz ist zum Teil eine Neuinterpretation davon. Der Sündenbock wurde jetzt nicht mehr "zwangsrekrutiert", denn es widerspräche dem Gebot du sollst nicht töten. Aber Liebe hat weder mit Opfer, noch mit Leid irgendwas am Hut. Das sind Relikte des Glaubens das AT.

Konkret: Weder die gestrichenen Text noch die behaltenen sagen etwas über Wahrheit aus. Nur über Interpretationen von Gehörtem.

Das Dilemma ist der Glaube, dass Gott es schon richtig machen oder richten wird. Was ist an meiner Darlegung falsch, außer dass man etwas anderes glauben kann ? Aber meine Darlegungen entsprechen der vernünftigen Auseinandersetzung mit dem Glauben, oder nicht?

Was ich grundsätzlich meine: Auch der Verstand ist hilfreich, um zu verstehen, was gütig, weise, gerecht, wahr und falsch im Sinn von das Richtige tun ist. Der Glaube allein ist blind. Hilfreich vielleicht deshalb, weil er eben nicht mehr sieht, als in ihm ist. Alles andere scheint unwahr. Aber das ist pure Verblendung. Denn der Verstand sieht durchaus, was der Glaube auch sieht und erkennt, dass es darüber hinaus noch anderes gibt. Der Glaube leugnet Verstand, weil der u.U. das ganze Glaubensgebäude ins Wanken bringt.

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helmutwk  10.02.2022, 18:56
Das neue Testament wurde ab etwa 200 n.chr. in der heutigen Fassung niedergeschrieben

Quatsch.

Um 200 sind die ältesten Handschriften, die Bücherverbrennungen durch Verfolger und andere Unfälle überstanden haben, geschrieben worden. Die Bücher selber sind im 1.Jh. geschrieben worden. Und es gab keinen, der da was wesentliches hätte ändern können. Markion hat es versucht, und wurde deswegen bekämpft.

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Goldlaub  11.02.2022, 13:57
@helmutwk

Ich verstehe die Intention deines Einwandes nicht, der wohl richtig ist. Sind deiner Kenntnis nach jetzt Apokryphen/Kanone selektiert worden oder nicht. Nach welchen Gesichtspunkten? Ich hab mir Gedanken gemacht, ob nach heutigen Gesichtspunkten dieselben Schriften ausgewählt worden wären. Was meinst du?

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helmutwk  12.02.2022, 14:13
@Goldlaub
Sind deiner Kenntnis nach jetzt Apokryphen/Kanone selektiert worden oder nicht.

Natürlich haben die Christen Werke wie die Offenbarung des Petrus oder den Barnabasbrief geprüft, darüber diskutiert und abgelehnt. Also "selektiert".

Allerdings sind viele Apokryphe, die von interessierter Seite wieder hochgepuscht werden, nie als kanonisch in Betracht gekommen. Beispielsweise die Evangelien, die geschrieben wurden, nachdem die Christen die vier kanonischen Evangelien zusammengestellt hatten.

Ich hab mir Gedanken gemacht, ob nach heutigen Gesichtspunkten dieselben Schriften ausgewählt worden wären.

Vermutlich. Die Schriften des NTs sind im 1.Jh. entstanden, die apokryphen ab dem 2.Jh. Wobei die Grenze nach hinten offen ist. Gehört das Barnabasevangelium (eine muslimische Fälschung aus dem späten 15. Jh., offenbar basiert auf einem Text aus dem 14. Jh.) noch zu den Apokryphen?

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Goldlaub  12.02.2022, 14:24
@helmutwk

Danke für deine Antwort. Deine letzte Frage, insofern sie nicht rhetorisch ist, kann ich nicht beanteworten.

Hinsichtlich meiner Frage, ob aus heutigen Gesichtspunkten dieselbe Auswahl getroffen würde könnte nur bejaht werden, wenn die Auswähler heute keine weiteren Erkenntnisse dafür hätten. Und das ist ja nicht der Fall, denke ich. Außer sie weigern sich, sie in Betracht zu ziehen, eben weil sie in der Bewertung von Apokryphen mitunter zu Eingeständnissen führen könnten/müssten, sich geirrt zu haben.

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helmutwk  12.02.2022, 14:43
@Goldlaub
Hinsichtlich meiner Frage, ob aus heutigen Gesichtspunkten dieselbe Auswahl getroffen würde könnte nur bejaht werden, wenn die Auswähler heute keine weiteren Erkenntnisse dafür hätten. Und das ist ja nicht der Fall, denke ich.

Na ja, es gibt sicher neue Erkenntnisse. Aber keine, die dazu führen könnten, ein apokryphes Buch für kanonisch zu erklären.

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Apokryphe Schriften wurden deshalb nicht im Bibelkanon aufgenommen, weil sie keinen direkten Bezug auf Gottes Vorhaben und Heiligung seines Namens haben. Trotzdem sind sie erhalten geblieben, sonst könnte man sie nicht nachlesen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Reinkanation 
Fragesteller
 10.02.2022, 13:23

Nein es wurden auch einige nicht aufgenommen weil sie mit den anderen nicht vereinbar waren. Wie beispielsweise das Evangelium des Judas

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helmutwk  10.02.2022, 18:53
@Reinkanation
Nein es wurden auch einige nicht aufgenommen weil sie mit den anderen nicht vereinbar waren.

Das Evangelium des Judas war eigentlich nie in der Diskussion, ob es kanonisch sein könnte. Es ist von einem vermutlich sehr kleinen "gnostischen" Zirkel herausgegeben worden, alle anderen Christen (also auch die meisten anderen "Gnostiker") haben es abgelehnt.

  • Das Judasevangelium, abgekürzt EvJud, ist eine apokryphe Schrift, die wahrscheinlich Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. in einer gnostischen Sekte verfasst wurde. (Wikipedia)

Zu der Zeit, als es entstand, waren sich die Christen schon weitgehend einig, welche Evangelien kanonisch waren und welche nicht (wie die Reaktionen auf Markion zeigen). Dass da eine Sekte ein neues Evangelium lanciert, war doch kein Grund, die Debatte neu zu eröffnen ...

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Goldlaub  10.02.2022, 17:13

Kann man sagen, dass sie widersprüchlich zu anderen Interpretationen sind?

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Peter109Jordan  10.02.2022, 17:56
@Goldlaub

nicht unbedingt. Sie sind nur - was die wahre Anbetung betrifft - nicht wichtig

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Goldlaub  10.02.2022, 18:42
@Peter109Jordan

Anbetung braucht gar nichts, oder? Es gab sie vor dem AT, vor dem NT im Aberglauben, im der Götzenverehrung. Immer wird damit etwas erbeten. Selbst anstrengen ist scheinbar verfehmd in Glaubenmillieu?

Wenn Jesus Mensch war und er hat es ohne Messias geschafft, das zu tun, was grob umrissen das ist, was man als Gutes tun und dem Bösen entsagen kennt, dann heißt doch Nachfolge, es ebenso zu tun. Hier wird gern eingeworfen: Jesus braucht keinen Messias, er war einer. Wenn das aber wiederum zutrifft, dann kann ich ihm nur nachfolgen im konkreten Sinn, wenn ich auch einer bin. Ein gutes Vorbild verlangt niemals etwas von anderen, das der andere nicht imstande ist zu leisten. Jesus war Mensch und alles andere lenkt davon ab, was er als Vorbild vermitteln wollte. Wollte er davon ablenken? Nein, er nicht. Das macht der uneinsichtige Gläubige selbst, indem er vermutet, dass anbeten bequemer ist. Mit der innigen Anbetung weicht er quasi der uneingeschränkten Aufgabe abus selbst zu sein wie Jesus. Nicht wie ein Messias. Das hat niemand gefordert!! Aber schon allein als Mensch war Jesus doch Vorbild. Er hat alles auch ohne Messiasstatus richtig gemacht. Was ist das für ein seltsamer Glaube, der diese Tatsachen ausblended?

Ist es die Habgier, dann doch so was wie einen Messiasstatus zu erlangen, im Himmel? Was ist mit der Tatsache, dass allein Taten für das Gute sorgen?

Das kann ein Ungläubiger auch. Wenn er es aber tut, dann nicht, weil er auf eine Belohnung hofft. Andersrum beten Gläubige mitunter inniger, als sie darin sind, Gutes zu tun.

Ich denke, wirklich verstande, auch mit dem Herzen, hat der Mensch erst, wenn er Glaube nicht vor die Taten stellt. Und wenn Glaube nach Taten kommt, dann ist die Tat ja schon und unabhängig getan. Wozu ihn also? Für die, die eben nicht tun?

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