Alternativen zum Genderstern?

11 Antworten

Ich bin persönlich auch nachteilig davon betroffen. Für mich sind derartige Texte nahezu unlesbar. Ich stolpere ständig über die mit Stern gegenderten Wörter, muss ständig überlegen, wer da jetzt genau gemeint ist und bin zudem noch irtitiert, weil der Stern nach meinem Verständnis für eine Fussnote steht, die aber nicht vorhanden ist. Auch dass der Stern zum Beispiel in Schimpfwörtern verwendet wird macht es nicht einfacher.

Inzwischen mag ich derartige Texte gar nicht mehr lesen. Das ist viel zu anstrengend für mich. Dadurch fühle ich mich allerdings ausgegrenzt, was ja eigentlich nicht Sinn des Ganzen sein kann.

Mein Vorschlag: Verwendung von Beidnennung und von neutralen Formulierungen. Meinetwegen mit dem Zusatz, dass auch alle nicht Genannten mitgemeint sind. Das muss einfach ausreichen.

Es ist mir eh schleierhaft, wie man sein ganzes Selbstverständnis ausschliesslich an seinem Geschlecht aufhängen kann.

Gendergerechte Sprache plus Lesefluss erreicht man nur mit der Doppelnennung. Es ist vollkommen egal ob man Sternchen, Schrägstriche oder irgendwelche anderen Sonderzeichen benutzt, sie alle unterbrechen den Lesefluss. Wer also möchte, dass sein Text ganz bis zum Ende gelesen und obendrein auch noch verstanden wird, der muss auf ALLE diese Sonderzeichen verzichten.

Von Experte earnest bestätigt

Nachdem ich davon ausgehe, dass der Text gegendert sein soll, werde ich nicht das generische Maskulin vorschlagen.

Ich halte Gendern mit Stern an dieser Stelle für overkill, da bisher sämtliches On-Air-Personal binärgeschlechtlich war. Vielleicht wollte man für die Zukunft vorbauen.

Außerdem ist Gendern mit Stern im Singular einfach eine Katastrophe. Dieselbe Passage im Plural halte ich für (vor)lesbar:

Während in der 20[-]Uhr-"Tagesschau" - und auch in einer Reihe von Kurzausgaben - Sprecher:innen die Meldungen verlesen, werden die "Tagesthemen" und das "Nachtmagazin" von Moderator:innen präsentiert.

Nachdem die Zusammensetzung der benannten Gruppe bekannt ist, wäre an dieser Stelle auch das Binnen-I eine Option gewesen.

Wie man Sternchen vermeidet und trotzdem gendergerecht schreibt, sollte aus der Schreibweise dieser Antwort ersichtlich sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – staatl. gepr. Übers. und absoluter Sprach(en)nerd
earnest  20.01.2022, 06:55

Abgesehen davon, dass mir auch das Binnen-I und der Doppelpunkt nicht gefallen, stimme ich der "Katastrophe" zu.

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Nill  20.01.2022, 19:22

Der : is nicht wirklich besser

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rei2017  21.01.2022, 02:48
@Nill

Das hab ich ja auch nicht behauptet. Das war reine Gewohnheit. Es ging wie geschrieben um den Plural, der einem da durch Formenmangel ein gutes Stück entgegenkommt.

Aber doch, der Doppelpunkt hat Vorteile: Durch seine Position unterbricht er den Lesefluss kaum (außer, man pausiert, um sich aufzuregen) und von den meisten Screenreadern wird er ohne Nachjustierung richtig vorgelesen. Nachteilig ist er für Menschen mit stark eingeschränkter Sehfähigkeit.

Dass der Doppelpunkt in der finnischen Rechtschreibung vorkommt und noch niemanden getötet hat, gibt mir Hoffnung :D

Kesällä 1923 Tampereella aloitti Arvi Hauvosen ylläpitämä Tampereen Radio 10 W:lla, jatkoi syksyllä 25 W:lla ja sai vuonna 1924 jo 250 W:n lähetysmahdollisuudet keväällä.
TV2:ssa tunnusta näytettiin 10. elokuuta 1997 ja TV1:ssä vuoteen 2000 asti.
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Nill  21.01.2022, 07:19
@rei2017

Ja warscheinlich würds dazu führn das die meisten nur mehr die weibliche form verwenden so wie es schon viele sprechen was komplett verwirrend is wenn man glaubt es geht in der zb polizei doku nur um frauen

Oder man liest ohn als i weil er dem i sehr ähnlich sieht

Und was im finnischen is is egal wir verwenden auch nicht íïîįī

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Gar nicht.

Sprache diskriminiert niemanden, es sind die Gestörten, die überall eine Diskriminierung sehen wollen.

Die Sprache war bereits "gerecht", bevor man angefangen hat, einzelne Geschlechter hervorzuhaben statt, wie bisher, alle gleichermaßen einzuschließen. Sternchen in Worten sind unzulässig.