Alte leute die „Ne*er“ sagen schlimm?
Was ist eure meinung dazu wenn alte leute das N Wort sagen und das mit herz. Seid ihr der meinung man sollte auch noch alten leuten es beibringen es nicht zu sagen oder einfach machen lassen weil die meisten es eh nicht verstehen würden.
Begründung ist ja oft „damals war das normal“
Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen
19 Antworten
Natürlich ist es nicht so schlimm, wenn die Person älter ist. Denn der Begriff war damals nicht so negativ konnotiert wie heute.
Das Wort war aber noch nie freundlich. Denn mit dem Wort wird suggeriert, dass jeder mit dunkler Hautfarbe mit dem Land Nigeria in Verbindung gebracht werden muss. Das hat natürlich etwas sehr herabsetzendes.
Und jede alte Person weiß auch, dass sie das eigentlich nicht sagen sollte.
Und ich bin nicht sehr extrem links, geschweige denn woke.
Natürlich darf man Negr sagen. Es gibt Menschen, die dieses Wort für rassistisch halten, es gibt auch Menschen, die es rassistisch finden, jemanden als Schwarzen oder als Farbigen zu bezeichnen. Es gibt aber auch Schwarze, die sich selber als Schwarze oder Neudeutsch "Mensch von Farbe" bezeichnen.
Egal, was man sagt, es wird immer jemanden geben, der sich angepißt fühlt, aber danach sollte man sich nicht richten, sondern nach dem eigenen Empfinden.
Das Wort war früher die normale Bezeichnung. Ich kann mich noch an eine Fernsehsendung erinnern, wo ein Schwarzer ausdrucklich darauf bestand, so genannt zu werden. Die damals gebräuchlichen abwertenden Begriffe kenne ich nicht, aber zumindest wurde "Mohrenkopf" durch "Ngerkuss" ersetzt, inzwischen nochmals.
Im Grunde heißt das Wort ja auch nur Schwarzer. So wie PoC Farbiger heißt und indigene Völker Eingeborene. Aufs Englische zu wechseln ändert m.E. nichts. PoC finde ich genau so abstoßend wie Farbige, denn daduch wird die Menschheit in 2 Gruppen eingeteilt, Farbige und ... Farblose?
Das Wort Nger war damals wirklich normal und deshalb ist es in alten Texten auch genau so zu behandeln. Was allerdings nicht normal ist sind alte Leute, die angeblich nicht mitbekommen haben, dass es eine Bedeutungsänderung erfahren hat. Das nicht von sich aus, sondern dadurch, dass es nur noch aus Trotz und als Symbol verwendet wird. So blöd oder isoliert sind alte Leute auch nicht, dass sie das Wort naiv verwenden, sie verwenden es nicht oder doch, als Zeichen.
Bis aus ganz wenige Ausnahmen vielleicht. Den andern bringst du nichts mehr bei, und das ist nicht nur eine Frage des Alters.
Es bezeichnet(e) Menschen mit dunkler/schwarzer Hautfarbe. Dass in jüngerer Vergangenheit der Begriff von anderen Menschen anderes interpretiert wird, ist nicht den älteren Menschen anzulasten.
Entscheidend ist die Einstellung eines Menschen und ob er rassistisch veranlagt ist. Das ist weder an dem Wort abzulesen, das wie o.g. verwendet wird, noch ändert es sich dadurch, dass ein anderes Wort verwendet wird.
Wobei "dürfen" sich darauf bezieht, ob ich sie dafür im privaten Umfeld rügen würde. Wenn ich die Person kenne und weiß, wie es gemeint ist.
Das Problem heutzutage sind Unterstellungen von Menschen, die sich selbst zu moralisch höherstehenden Wesen ernannt haben, um sich selbst und ihren Anliegen eine Existenzberechtigung zu geben. Gerechtfertigt ist dies deshalb nicht, weil Unterstellungen keine Grundlage sind. Selbst wenn diese im Einzelfall zutreffen können, ist der Anlass nicht ausreichend dafür. Erst recht nicht in einer generalisierenden Weise. Mit dieser falschen Denkweise müssten auch Werke von Richard Wagner verboten werden.
Noch schlimmer finde ich Menschen, die sich von solchen Unterstellungen beeindrucken lassen, einknicken und wider ihrers eigenen und besseren Wissens, dass die Unterstellungen unzutreffend sind, ihr Verhalten ändern. Das verschafft einer Minderheit eine Machtposition, der sich die Mehrheit zwangsläufig beugen muss. Und plötzlich heißt die Zigeunersoße anders obwohl kein Mensch bei der alltäglichen Verwendung nur annähernd an das denkt, was unterstellt wird. Das finde ich eine erschreckende Entwicklung.
Meine Eltern sind Flüchtlinge, meine Großeltern und meine Urgroßeltern ebenso. Ganze Generationen haben sich selbst und andere als Flüchtlinge bezeichnet. Weil sie Flüchtlinge sind. Ich kenne den Begriff nur so. Seit Jahrzehnten. Deshalb gehen mir die Superlative aus, um auszudrücken, wie unglaublich herabwürdigend und arrogant es von Einzelnen ist, all diesen Abermillionen von Menschen eine falsche Wortwahl zu unterstellen. Da fehlen mir die Worte.
Aber das ist eben der moderne Volkssport: Statt das herauszuhören, was jemand meint, damit sich ein Gespräch entwickelt und man gemeinsam vllt zu einem Konsens kommt, wird mit aller Macht versucht, etwas misszuverstehen und dem anderen Dinge zu unterstellen - nur weil man's kann.
Dazu gehört auch, dass man als Autor geschlechtsunspezifisch formuliert, weil das Geschlecht keine Rolle spielt, deswegen den korrekten, generischen Begriff dafür verwendet und es dennoch eine Gruppe von Menschen gibt, die darin eine Ungleichbehandlung sich einbildet. Die Bürger eines Landes werde ich also weiterhin als Bürger eines Landes bezeichnen - wissend, dass es weibliche Bürger, männliche Bürger, diverse Bürger gibt - kurz, das Geschlecht ist mir schnurzegal. Ein-/ausgrenzendes Denken, Meinen und Formulieren zu unterstellen lässt sich nicht an irgendwelchen Studien feststellen, die ohnehin kaum jemand kennt, sondern man sollte dann die Person konkret fragen oder es ihr nachweisen. Das lässt sich an Inhalten ablesen.
"Dass in jüngerer Vergangenheit der Begriff von anderen Menschen anderes interpretiert wird, ist nicht den älteren Menschen anzulasten."
Da muss ich leider widersprechen.
Der Begriff war schon in den 1970er und 1980er Jahren abwertend.
Informiere dich bitte darüber (schau mal in den Duden von 1984).
Und mein Schwiegervater ist 90 und versteht das alles durchaus.
Wenn man Rentner*innen nicht pauschal für lernunfähig hält, darf man auch im höheren Alter eine gewisse Menge Anstand verlangen und damit auf den Verzicht dieses Wortes.