N wort sagen?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Nur Schwarze 32%
Keiner 32%
Schwarze und Weiße generell 21%
Schwarze und Weiße aber keinen damit bezeichnen 11%
Nur Kamele 5%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist so amüsant, wie tiefproblematisch. Im Roman 1984 gibt es etwas, das nennt isch "Doppeldenk" oder "Doublethink". Das bedeutet, dass man, wenn die Obrigkeit / Mehrheit sagt, dass 2+2 = 4 ist, das richtig ist, aber wenn die Obrigkeit sagt, 2+2 = 3 das man auch anerkennt, dass es richtig ist, weil es so von oben gesagt wird. Außerdem ist man bereit, beide Lösungen, je nach Situation, zu akzeptieren.

In diesem Fall haben wir ein Schimpfwort, das von Schwarzen irgendwann "gekapert" wurde, und als ironische Selbstbezeichnung genutzt wird, um ihm die Macht zu nehmen. Und jetzt kommt der Knackpunkt: Je nach Lust und Laune wird es von einem "guten" Wort plötzlich zu einem "bösen" Wort. Und am allerschlimmsten: Es kommt offenbar darauf an, welche Hautfarbe man hat, wenn man es sagt! Und DAS ist der Inbegriff von Rassismus, wenn ich zwischen Schwarz und Weiß unterscheide, aber offenbar haben so viele Leute das "Doppeldenk" in diesem Fall perfektioniert.

23Kamele 
Fragesteller
 20.11.2022, 14:09

Wirklich tolle Antwort die aufjedenfall zum Nachdenken anregt Ich hab das Buch auch gelesen, du hast vollkommen recht.

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MarSusMar  20.11.2022, 14:42
Im Roman 1984 gibt es etwas, das nennt isch "Doppeldenk" oder "Doublethink". Das bedeutet, dass man, wenn die Obrigkeit / Mehrheit sagt, dass 2+2 = 4 ist, das richtig ist, aber wenn die Obrigkeit sagt, 2+2 = 3 das man auch anerkennt, dass es richtig ist, weil es so von oben gesagt wird.

Einen Ganz lieben Gruß aus der DDR Politik. Der Werksleiter sagt, wir haben die Quote nicht hinbekommen. Die Politik sagt die Vorgabe wurde erfüllt.

PUNKT.

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Keiner

wie du richtig feststellst: es ist ein Wort mit einer Geschichte, in der das Wort leider komplett als Negativbezeichnung missbraucht wurde. Heute stört manche das Wort, andere nicht, alles richtig. Aber genau deshalb sollte man sich fragen: hat es denn überhaupt dann noch irgendeinen Nutzen, das Wort zu gebrauchen? Abgesehen vom Forschungskontext natürlich, ich spreche von normalen Gesprächen. Ich sehe absolut keinen Vorteil darin, dieses Wort im Sprachgebrauch zu bewahren. Ich kann absolut sicher gehen, dass ich niemanden verletze oder angreifen, wenn ich das Wort einfach nicht nutze. So einfach ist das doch, oder nicht?

Also Gegenfrage: hat es irgendeinen Sinn das Wort zu nutzen? Wenn man genau weiß, dass viele Menschen damit eine Geschichte von Jahrhunderten von Unterdrückung, Folter, Leid und Tod verbinden? Wenn man genau weiß auch heute noch existieren Menschen, deren Urgroßeltern mit diesem Wort entmenschlicht wurden, oder gar Großeltern? Das kann so stark negative Emotionen auslösen und wir haben wirklich keinen Bedarf für so ein Wort, warum also bewahren im Sprachgebrauch?

Tigerpfote762  14.12.2022, 13:39

Die wahre Frage ist ja kann man leid vererben ? Leben die Leute heute noch die damals versklavt worden sind /haben ? Das ist so als dürften wir deutschen Heil Hitler ,Sieg heil und den Hitlergruß machen und alle die nicht deutsch sind nicht . Natürlich würden sich dann irgendwann welche beschweren : warum dürfen die das machen ? .

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guitarbassman  15.12.2022, 16:51
@Tigerpfote762

richtig, daher mein Plädoyer komplett auf das Wort zu verzichten, das würde ich allen Menschen ans Herz legen.
Ich denke bei diesem Wort sind tatsächlich noch Menschen am Leben, die damit verbundene Entmenschlichung erlebt haben. Nicht unbedingt durch Sklaverei, trotzdem aber durch Diskriminierung, immerhin hat es in den vereinigten Staaten beispielsweise bis in die 70er/80er Jahre angehalten, dass man einen Rassenunterschied zwischen Menschen mit heller und mit dunkler Haut macht, was sich ja in bekannten Beispielen zeigt wie dass Busse, Toiletten, etc. nach Hautfarbe getrennt wurden. Dieses Leid ist also tatsächlich ziemlich frisch würde ich behaupten.

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Keiner

Es ist einfach unnötig das zu sagen. Alle sollen es lassen, und gut ist. Die Radikalwoken bekommen nur mehr „Futter“ zum hereinsteigern.

TheBoyWonder  20.11.2022, 13:58

Was sind denn die „Radikalwoken“…?

Es gibt nur die verlorenen Woken/Wokeisten.

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Schwarze und Weiße aber keinen damit bezeichnen

Das Wort kommt vom Wort "negro" was schlicht und einfach Schwarz bedeutet

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik
Keiner

...bzw. wir in der deutschen Sprache nicht, denn um auszudrücken, dass jemand schwarz ist, genügt der Begriff "schwarz" vollkommen. Einen anderen Begriff wie das "N-Wort" zu verwenden ist deshalb eine Abwertung (weil negativ behaftet). In anderen Ländern heißt "schwarz" ganz einfach "negro", weshalb manche den Begriff auch im Deutschen verwenden möchten. Das ist natürlich Unsinn, denn wir haben in der deutschen Sprache genügend Wörter, um unsere Mitmenschen so zu bezeichnen, dass wir sie nicht abwerten.

23Kamele 
Fragesteller
 20.11.2022, 14:13

Stimmt, danke für deine Antwort

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