albträume und schuldgefühle, haustier verloren?

5 Antworten

Das tut mir sehr leid für dich.

Ich kenne das, so fühle ich mich jedesmal wenn einer meiner Hunde stirbt und leider hält das dann lange an.

Es ist normal, dass man sich Vorwürfe macht und alles mögliche bereut, das bringt aber weder dir noch deinem Hund etwas. Du kannst es nicht ändern, egal wie sehr dich das beschäftigt oder fertig macht.

Momentan sind Trauer und schlechtes Gewissen größer als alles andere aber du kannst bewusst dagegen angehen.

Guck dir Bilder und Videos von deinem Hund an, die gibt es sicher. Guck dir an wie dein Hund rumgelaufen und getobt ist, wie er ruhig und zufrieden auf seiner Decke oder deinem Schoß lag usw.

Ein Hund lebt nur im Moment und dein Hund hatte sicher viele gute. Du musst sie dir nur in Erinnerung rufen.

Wenn das jetzt noch nicht geht, dann ist es so, da musst du jetzt durch. Aber versuche hin und wieder an gute und lustige Situationen mit deinem Hund zu denken, daran wie er früher war, als Welpe oder als Junghund, wie er dich zum Lachen gebracht hat.

Das wird mit der Zeit immer öfter klappen.

aIlein 
Fragesteller
 28.05.2021, 19:39

ich hatte eine katze. danke für deine antwort, ich gebe wirklich mein bestes um die schlechten gedanken loszuwerden, hoffentlich klappt es, irgendwann.

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vanillaxoxo  28.05.2021, 20:32
@aIlein

Oh Mann, ich gehe natürlich sofort von einem Hund aus.....

Aber bei einer Katze ist es leichter, die sind nicht ganz so abgängig von ihrem Menschen.

Dein Kater hatte bestimmt ein gutes Leben und es ist oft so, dass sie alleine sterben wollen. Das habe ich öfter gehört, es ist alles gut. Dein Kater hat es sich so ausgesucht, mach dich nicht unnötig fertig.

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Hast du eventuell Fotos? Die könnten der Erinnerung auf die Sprünge helfen!

Was für eine Art Tier war es denn?

Wenn ein Tier plötzlich stirbt kann man meist über den Tierarzt eine Obduktion vornehmen lassen. Das ist besonders wichtig, wenn noch andere Tiere im Haushalt leben, falls das verstorbene Tier einen ansteckende Krankheit hatte.

Wie alt war das Haustier? Könnte es einfach an Altersschwäche gestorben sein? Bestimmte Arten verstecken auch ihre Krankheiten, bis es nicht mehr geht.

Ich würde mir, wenn vorhanden, jeden Abend ein paar Fotos ansehen.

Auch mache dir bewusst, dass kein einziges Lebewesen, inklusive Menschen, sein gesamtes Leben lang immer glücklich und "in optimaler Haltung", also unter optimalen Lebensbedingungen war. Wir alle z.B. nicht während des letzten Jahres in der Pandemie. Das wirkt sich dann auch auf den Umgang mit anderen aus, wir sind nicht so belastbar, stärker beansprucht, Kinder, Partner und auch Tiere kommen teilweise zu kurz. Das geht jedem so.

Mache dir bewusst, was du für dein Haustier getan hast. Wie du es täglich gefüttert hast, wie oft du den Käfig oder andere Utensilien gesäubert hast, was für für Beschäftigung und Gesunderhaltung getan hast usw.

Ich kenne eine ähnliche Situation nach dem Tod meines Bruders. Der hatte Downsyndorm und hat deshalb im Erwachsenenalter immer noch im Elternhaus gelebt und jeden Nachmittag etwas mit meiner Mutter unternommen. Es gab auch vieles, das gerade in Schule und geschützter Werkstatt schief lief. Abgesehen davon war er aber überall als lebenslustig und freundlich bekannt. Und nach seinem Tod sagte meine Mutter dann "sein ganzes Leben war Leiden". Es hat dann gedauert, bis wir ihr die vielen schönen Momente in Erinnerung rufen konnten, die er hatte.

Das mag jetzt zwar ein komplett unzulässiger Vergleich sein, aber eine Eigenschaft, die die meisten Haustiere und Menschen mit Downsyndrom verbindet ist die Fähigkeit der ungefilterten Freude. Die meisten Menschen verstecken ihre Freude hinter Konventionen, überlegen, was jetzt angebracht ist etc. Das ist weder bei Tieren, noch bei Menschen mit Downsyndrom der Fall. Mein Bruder hat sich immer wahnsinnig über kleine Dinge gefreut - der Besuch von Verwandten, Eisessen, Kinobesuch etc. Er hatte quasi jeden Tag irgendein Highlight, über das er sich so richtig extrem gefreut hat mit Lachen, Jubeln, Hüpfen etc.

Und das ist halt bei den meisten Haustieren auch so - über Kleinigkeiten wie Gassigehen, Freilauf/ -flug erhalten, das begehrte Leckerli, das besondere Spielzeug/ Spiel, geduscht werden etc. freuen die sich oft riesig und veranstalten eine regelrechte Show (man kennt das von Hunden, wenn man die Leine holt oder zur Tür geht).

Ich bin sicher, dass dein Haustier auch viele dieser Momente hatte, selbst bei sich täglich wiederholenden Routinen. Versuche mal, dich daran zu erinnern. Anhaltspunkte sind Routinen, die man im Umgang mit dem Tier halt machen muss, Futterzubereitung, Spielzeuge etc. geben, Körperpflege/ Fellpflege, Freilauf et.

Nach und nach wird dann schon eine Erinnerung kommen, es kann halt sein, dass die zur Zeit blockiert ist.

Schaue dir Videos von der Haltung dieser Art an, das könnte auch zu Erinnerungen führen.

Ich bin derselben Meinung wie Gocca, du brauchst dringend einen guten Therapeuten, der dir hilft mit dem aktuellen Leben klarzukommen. Denn erst dann hast du genug Zeit und Kraft auch ordentlich zu trauern.

Ich hatte ähnliches gehabt beim Tod meiner Tante, hatte sie lange nicht gesehen und Bumms wars zu spät. Ich hab mich dann auch an den Psychologischen Dienst der Uni gewendet zur Trauerhilfe, so etwas ist nichts wofür man sich schämen sollte. Dafür sind die ja da.

Warum habt ihr die Todesursache nicht vor der Einäscherung klären lassen? Das wäre ohne weiteres möglich gewesen.

Du wirst mit der Zeit besser damit klarkommen. In meiner Familie sind schon viele Haustiere gestorben, keines ist in einer Urne gelandet. Dennoch halten wir ihr Andenken hoch und sind froh und dankbar, sie bei uns gehabt zu haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe in einer glücklichen Beziehung.
aIlein 
Fragesteller
 28.05.2021, 12:24

ich weiß es nicht. meine mama hat ihn abgegeben, ging alles super schnell. und wegen corona durfte ich nicht dabei sein.

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lewei90  28.05.2021, 12:26
@aIlein

Dann frage deine Mutter. Ein Tierarzt hätte die Ursache feststellen können.

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aIlein 
Fragesteller
 28.05.2021, 12:28
@lewei90

okay, nochmal. meine mutter hat ihn nur abgegeben. da wurde nur besprochen ob es eine einzeleinäscherung werden soll oder nicht. so hat sie mir das jedenfalls erzählt und ja, ich habe schon nachgefragt. und wie gesagt, das ging super schnell. 5 minuten höchstens.

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lewei90  28.05.2021, 12:30
@aIlein

Wo hat sie ihn denn abgegeben? Beim Arzt? Im Krematorium? Beim Abdecker?

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lewei90  28.05.2021, 12:33
@aIlein

Aha. Der hat den Tod festgestellt, gut. Hätte sie die Ursache wissen wollen, hätte sie das sagen müssen. Der macht nicht automatisch (und gratis) eine Autopsie bei jedem toten Tier, das man ihm bringt. In der Regel kümmert er sich um die Entsorgung bzw. Bestattung des Tieres und kann Infos dazu geben. Dass deine Mutter keine erhalten hat, liegt ausschließlich daran, dass sie nicht gefragt hat.

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aIlein 
Fragesteller
 28.05.2021, 12:34
@lewei90

ich weiß. ich weiß auch nicht wieso sie den grund nicht wissen wollte. ich wäre gerne dabei gewesen, aber ja.

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lewei90  28.05.2021, 12:39
@aIlein

Das kann ich verstehen. Nun, ändern lässt sich das leider nicht mehr. Vielleicht hilft dir eine Gesprächstherapie oder so etwas.

Als der alte Hund meiner Eltern im November 2019 starb (er war sehr alt und seine Zeit war um), waren wir alle sehr traurig. Aber nach einiger Zeit überwog die Freude darüber, ihn bei uns gehabt zu haben. Er hat uns über 16 Jahre lang begleitet und wir haben viele schöne Momente mit ihm gemeinsam erlebt. Wenn wir nun an ihn denken, können wir das mit Freude tun. Wir werden ihn nie vergessen, weil er immer da war. In unseren Herzen und Köpfen wird er bleiben, für immer. Selbst sein Name geistert noch durchs Haus. Den neuen, jungen Hund, rufen meine Eltern hin und wieder mit dem Namen des alten.

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ja mein Opa ist letzte Jahr leider gestorben nach einer bestimmten Zeit wirst du dich nicht mehr schlecht fühlen