Ab wieviel Kilometer Höhe fällt man nicht mehr auf die Erde zurück?
7 Antworten
In der Hinsicht gibt es keine Grenze. Der Schwerkraft kann z.B. ein Raketentriebwerk entgegen wirken oder die Fliehkraft bei einer Orbitalbahn um die Erde.
Ohne entgegen wirkende Kraft fällt man immer auf den Boden zurück. Gravitationsfelder sind ja grenzenlos. Allerdings nimmt die Kraft (Gewicht) mit dem Quadrat der Entfernung ab.
Du meinst sicher: nur noch 2,9% der Anziehungskraft in Bodennähe!?
Nein. In der Höhe von 100 km über dem Erdboden (vereinbarungsgemäß als "Grenze zum Weltall" betrachtet) beträgt die Anziehungskraft der Erde noch 97,1% der Anziehungskraft in Bodennähe! Den Unterschied der Anziehungskraft zwischen "Weltallgrenze" und Erdboden bemerkt man also kaum. In Höhe des Mondes ist die Anziehungskraft schon spürbar kleiner. Trotzdem wird der Mond damit an den Orbit um die Erde gebunden. Ohne Fliehkraft würde auch der Mond auf die Erde fallen. Ohne entgegen wirkende Kraft fällt alles auf die Erde (oder auf sonstige Körper nach Maßgabe ihrer Masse), prinzipiell unabhängig von der Entfernung. Siehe Newtonsches Gravitationsgesetz.
Du fällst immer wieder auf die Erde zurück, es sei denn Du umrundest sie und es wirken dadurch genug Fliehkräfte. Oder Du bewegst Dich schneller weg, als die Erde Dich anziehen kann. Wenn Du zum Stillstand kommst, fällst Du runter, egal wie weit Du weg bist.
Nur der Korrektheit halber: Das Vorhandensein anderer Himmelskörper habe ich vernachlässigt.
Wenn du weder auf die Erde noch in die Sonne fallen willst, kannst du nur zu den Lagrange-Punkten. Die nächsten (L1 und L2) liegen 1,5 Millionen km von der Erde entfernt. Entweder genau Richtung Sonne oder in die genau entgegengesetzte Richrung. In allen anderen Richtungen wird dich entweder die Erde wieder einfangen oder du stürzt in die Sonne.
Diese Punkte sind aber instabil. Du kannst dich ohne helfenden Antrieb dort nicht auf ewig halten
Bei der "Fahrt" zum Mond gab es einen Punkt, an dem die Schwerkraft des Mondes stärker war als die der Erde, ab da wurde man vom Mond angezogen.
Schwerkraft hat keine Reichweitenbegrenzung, sie wird nur immer schwächer mit der Entfernung. Im oben genannten Fall würde man sozusagen zwischen Mond und Erde "hängen" bleiben - aber nicht lange, denn der Mond verändert ja seine Position.
Auf der ISS wirkt die Erdschwerkraft sehr wohl, wird nur ausgeglichen durch die Fliehkraft der Erdumlaufgeschwindigkeit. Man ist nur deswegen schwerelos, weil sowohl die ISS als auch man selbst darin den gleichen Kräften ausgesetzt ist.
Theoretisch kannst du aus unendlicher Entfernung noch zurückfallen denn die Schwerkraft nimmt mit der Entfernung ab, wird aber nie ganz null. In der Realität werden ab einem gewissen Abstand die Anziehungskräfte anderer Himmelskörper überwiegen.
Satelliten bleiben nicht ob weil sie weit entfernt sind, sondern weil sie sich schnell bewegen.
Vielleicht hilft hier ein Anhaltspunkt: In der Höhe von 100 km ist allgemein die Grenze zum Weltall definiert. Dort ist die Gravitation um 2,9% schwächer als am Erdboden. Das merkt man praktisch gar nicht.