Ab wann hört Meinung für euch auf?


07.03.2024, 20:05

Das oben ist nur ein Beispiel

Mir geht es eigentlich um die Frage wo sie denn laut euch aufhört

21 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine Meinung ist eine aussage welche sich rein auf Werte oder Geschmack und nicht auf Fakten begründet.

Wir als menschen Stellen ja Behauptungen auf. z.b. Die Behauptung der Himmel ist Blau.

Diese behauptungen kann man Grob in 2 Kategorien packen: Faktenbehauptungen. Und Meinungsbehauptungen.

Eine faktenbehauptung ist eine aussage über die eigenschaft einer sache.

Im beispiel oben ist es die eigenschaft farbe der sache "himmel".

Faktenbehauptungen können wahr oder falsch sein. Heute ist z.b. bei Mir der Himmel eher grau. Also kann man sagen die obige behauptung ist falsch. Nachts ist der himmel schwarz. Da ist sie definitiv falsch.

Der warheitswert ist entsprechend von demjenigen zu belegen der sie aufstellt.

Eine Meinung ist imgrunde alles andere. Einfach kann man es mit aussagen über den geschmack sagen.

Wenn ich sage: Ich mag Nutella sehr gerne. Dann ist das klar eine Meinung und da es umgeschmack geht. Muss sie nichteinmal begründet werden. Es ist halt so das einem eben nutella schmeckt. Oder man die musik von BTS gerne mag. etc.

Nun sind aber nicht alle aussagen geschmack. Man kann ja z.b. auch der meinung sein das man keine Tiere essen sollte.

Eine Solche behauptung begründet sich im endeffekt in den eigenen werten und den vorhandenen fakten. Für dieses beispiel:

Tiere werden zur fleischherstellung nicht gut behandelt. (Faktum-> Kann man sich durchaus drüber streiten. Aber ganz grob möchten wohl die wenigsten menschen ein leben eines masstieren führen wollen. Daher stelle ich es zum wzecke der demonstration mal als Faktum dar.)

Ich mag es nicht wenn Tiere leiden müssen. -> persönliche wertvorstellung.

Tiere nicht mehr zu essen beendet dieses leiden. (Weil dann keine gehalten werden. Dies wäre imgrunde auch wieder ein Faktum. [basierend auf einer idealisierung])

Folglich: Sollen wir keine Tiere essen. (Dies ist dann die Meinung)

Es ist eben eine meinung weil sie konkret von der bewertung des wertes: Tiere sollen nicht leiden.

jemanden dem nicht wichtig ist ob tiere leiden etc. Der wird diese Meinung nicht unbedingt teilen.

Ich vage jetzt mal zu behaupten das alle Meinungen im endeffekt auf einen oder mehrere solcher werte beruhen.

Als Komplexeres beispiel kann man z.b. die bewertung eines computerspieles nehmen. Welche entsprechend definitiv nur die meinung des bewerters wiedergibt.

Dieser wird bestimmte kriterien haben welche ihm wichtig sind. Und das spiel anhand dieser Subjektiven Kriterien bewerten.

Im Endeffekt sind also alle Meinungen Subjektiv. Faktenbehauptungen dagegen imgrunde objektiv weil sie eben sich nicht auf werte stützen.

Und hier denke ich kann man die Abgrenzung sehen wann eine "meinung" keine mehr ist. Nämlich dann wenn man eine Faktenbehauptung als eine Meinung darstellt.

Kommen wir so zu deinem beispiel: Der holocaust ist eine sache des Zeitgeschehens. Also eine aussage über etwas das in der vergangenheit passiert ist. Folglich ist die behauptung das der Holocaust stattfand eine Faktenbehauptung weil sie sich auf eine eigenschaft unserer vergangenheit bezieht. (Eigentlich auf viele.)

Nun zu sagen: Der holocaust hat nicht stattgefunden. Ist auch eine Fakten behauptung. Und müsste entsprechend belegt werden.

Dennoch muss man noch etwas abgrenzen:

Es steht jedem frei eine Faktenbehauptung abzulehnen. Diese ablehnung ist aber weder eine Meinung noch eine gegenteilige faktenbehauptung. Sondern schlichtweg die aussage: Ich kaufe dir nicht ab das das Stimmt was du sagst.

Und das gilt nach meiner ansicht auch Prinzipiell für den holocaust.

Dennoch ist es ziemlich irrational vernünftig belegte Faktenbehauptungen abzulehnen.

Als beispiel kann man nehmen: Ein Stein Fällt nach unten.

Klar kann man sagen: Glaube ich dir nicht. Es kann sogar demonstriert werden. Und man kann es dann so gesehen immernoch ablehnen. Aber ich denke das es hier bereits offensichtlich ist das das dann ziemlich absurd ist.

Holocaust-Leugnung bedeutet nicht nur die Leugnung von Fakten, sondern auch Verhöhnung der Opfer. Daher finde ich das Verbot gerechtfertigt. Ich würde es allerdings begrüßen, wenn es auch auf die Leugnung anderer Verbrechen ausgedehnt würde. Das ist man den Opfern schuldig.

Nofear20  10.03.2024, 20:34

Der Paragraph ist jüngst erweitert worden, als Reaktion auf Putins Angriffskrieg und die russischen Jubler in Deutschland.

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Eine Meinung ist eine Ansicht, die für sich genommen weder der Wahrheit entsprechen noch beweisbar sein muss. Da wir Meinungsfreiheit haben, darf jeder auch völlig Unsinniges oder sogar objektiv Falsches behaupten oder glauben.

Diese Meinungsfreiheit ist wichtig, weil wir alle so wach bleiben und Fakten immer wieder überprüfen anstatt sie blind zu glauben.

Als (willkürliches) Beispiel möchte ich hier die unselige Studie anführen, welche zum Schluss kam, dass Spinat gesund sei, weil er viele Eisen enthalte, worauf Kinder in einem falschen Glauben (!) damit vollgestopft wurden, bevor man feststellte, dass in der Studie ein Fehler war und zudem Co-Faktoren nicht bedacht wurden.

Wo Meinung aufhört, ist da, wo sie andere auf eine negative Art betrifft: Wenn jemand auf Grund seiner Meinung (oder auch unabhängig davon) andere zu etwas zwingen will, andere verhöhnt, herabsetzt oder diskriminiert, wenn er Gewalt gegen sie ausübt oder zu Gewalt gegen sie aufruft etc.

Es ist jedem sein gutes Recht, Schwarze für unzuverlässig, den Islam für gefährlich und die Regierung für Aliens zu halten. Aber es wäre halt anständig, im Sinne es eines friedfertigen Miteinanders, dass man dann einfach einen Bogen um diese Leute macht und sie ansonsten in Ruhe lässt.

Es gibt keinen Anlass, einem friedfertigen Menschen seine Meinung zu verbieten.

Nein.

Holocaust-Leugnung ist eine rationale Zusammenfassung verschiedener Straftatbestände, die alternativ einzeln von Betroffenen verfolgt werden könnten. Der Straftatbestand dient daher der Ökonomik des Justizwesens.

IchMagDichNIch7 
Fragesteller
 06.03.2024, 15:57

Das war nur ein Beispiel und ich hätte gerne eine nähere Erläuterung deiner Meinung

Danke

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Es gibt keinen Punkt wo eine Meinung aufhört eine Meinung zu sein, auch wenn sie falsch ist.