Ab wann haben Eltern aufgehört mit ihren Kindern zu sprechen?
Ich bin im Supermarkt, in der Bahn, im Park oder sonstwo. Was haben all diese Orte gemeinsam? Mütter, die ihre Kinder ignorieren. Nicht nur wenn sie schreien und quengeln, sondern auch wenn sie nicht schreien oder quengeln. Sie schauen alle nur auf ihr Handy und suchen weder Blickkontakt, noch sprechen sie mit ihren Kindern. Geschweige denn dass sie die Kinder halten oder für sie singen oder ein Lied summen würden. Die Stimme der Mutter beruhigt Kinder, sie erkennen die Stimme der Mutter sogar schon prä- und eben auch postnatal. Die Stimme der Mutter ist das einfachste Mittel um Kindern Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Dennoch wird die Stimme bei der Erziehung oder yur Beruhigung kaum noch eingesetzt. Kinder werden gar nicht angesprochen, es wird ihnen auch nichts erklärt. Ich frage mich, wann haben Eltern/vor allem Mütter (denn Väter sehe ich viel öfter mit ihren Kindern auf Augenhöhe sprechen und kommunizieren) aufgehört mit ihren Kindern zu interagieren/interagieren zu wollen? Es scheint so als sei das Kind ein notwendiges/lästiges Übel bzw einfach nicht wert beachtet und inkludiert zu werden.
5 Antworten
Ja, das hat sich tatsächlich im letzten Jahrzehnt so geändert. Mein Sohn ist 18 und zu der Zeit war das noch nicht so...man hatte zwar Handys, aber man war halt nicht ständig online und kein kostenloses whatsapp oder so...ich finde das einfach schlimm.
Bei Hunden dasselbe: Die zerren ihren Hund mit, gucken nicht, ob der schnüffeln will...nee immer nur aufs Smartphone glotzen...was wollen die mit Kindern, mit Haustieren?
Ja ich kann das bei uns hier super beobachten...zwei Schulen, drei Kindergärten...dann werden die Kleinen irgendwie so "mit 'nem halben Auge" beobachtend da hingeschleppt...der Hund hinterhergezerrt...ich finde das wirklich traurig...ich bin noch immer mit dem Blick in den Wagen losgegangen...habe auch immer mit ihm gesprochen, damit er die Stimme hört und Aufmerksamkeit hat...sieht man heute kaum noch. Am schlimmsten aber, wenn die dann nachher alleine losrennen oder mit dem Laufrad fahren und die Eltern bekommen nichts mit...die rasen über die Querstraßen etc. und wenn das dann bemerkt wird, dann schreien die ihre Kinder dafür auch noch an...
Es scheint so als sei das Kind ein notwendiges/lästiges Übel bzw einfach nicht wert beachtet und inkludiert zu werden.
Das ist, so traurig es auch ist, bei sehr vielen heutigen Müttern so, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt!
Viele der heutigen Eltern sind Kinder der damals antiautoritär erzogenen Kleinen! Das merkt man bei vielen und vielem immer wieder.
Sie lernen nicht, dass man Abfall in den Papierkorb wirft, dass man als Kind Grenzen hat, dass man Respekt haben sollte!
Wie oft sehe ich, dass Mütter mit dem Smartphone vorm Mund ihre Kinderwägen ohne auf den Verkehr zu achten über den Zebrastreifen schieben!!!!
Sie lassen zu, dass ihre Kinder im Park frisch Gepflanztes herausreißen! Sie lassen zu, dass Kids Fußbälle gegen Schaufensterscheiben kicken. Oft genug erlebt!
Die Tochter einer Bekannten gab ihrem Baby tatsächlich eine Packung Chips in die Händchen anstatt der Flasche oder Brei!
Zum Glück gibt es auch noch andere....
Ja, ein Mülleimer ist zb etwas dessen Funktion man einem Kind ja erst mal beibringen muss. Oder das Zugfahren, oder wer fährt diesen Zug und wann steigt man aus und we verhält man sich im Zug und so weiter. Kinder wollen das sowieso alles wissen. Es kann super schön sein, einem Kind soetwas auf einer Zugfahrt alles zu erklären. Aber den Kindern wird 5 Minuten vor dem umsteigen gesagt, so jetzt raus wir müssen umsteigen und das war's an Kommunikation. Die Kinder haben in dem Sinne auch gar kein "Erlebnis" weil sie Dinge ja nur mithilfe der Erwachsenen wirklich verstehen und somit erleben können...
Meine Schwestern und ich sind extrem streng erzogen worden. DAS würde ich keinem wünschen!
In mich fahren ständig, wirklich mehrmals die Woche, Kinder mit dem Laufrad oder Fahrrad in mich hinein. Sie weichen nicht aus. Nie. Und ich weiß kleinere Kinder haben noch nicht so eine gute Körperbeherrschung, darum geht's also nicht. Es geht eher darum, dass noch nie jemand mit ihnen darüber gesprochen hat, wie man einen Gehweg benutzt. Ich denke Eltern verstehen nicht dass Kinder neu auf der Welt sind und alles erklärt bekommen müssen. Ist für die Kinder auch unschön, wenn sie nichts wissen.
Du muss es nicht weiter erläutern, denn ich habe Deine Frage genau verstanden!!! Erziehung fehlt, Grenzen werden keine mehr gesetzt! Wir sehen es alle so!
Aber weißt du ich möchte noch den Zusatz anbringen, dass ich glaube dass Eltern auch immer schief angeschaut werden, wenn sie wirklich mit ihren Kinder kommunizieren. Ich war mit einem Kind im Zug und wir hatten eine längere Fahrt vor uns. Das Kind hat viele Fragen gestellt und zusätzlich habe ich aber selbst noch Sachen erklärt: es kommt dann eine Mann oder eine Frau und der Person müssen wir dann unser Ticket zeigen. Kind: was ist ein Ticket? Ich: Das ist ein Zettel und den muss man erst kaufen, auf dem steht dann das wir den Preis bezahlt haben und mit dem Zug fahren dürfen. Kind: Und wenn ich das nicht habe? Ich: ich habe das Ticket für uns beide gekauft. Kind: Wo ist as Ticket? Ich zeige dem Kind das Ticket. Kind fragt erneut dazu. Ich zeige dann dem Kind irgendwann dass es in einem Zug immer ein WC gibt. Kind hat tausend Fragen zu dem WC im Zug und ist ganz begeistert im Zug aufs WC gehen zu können. Und so geht das die ganze Zugfahrt. Wir sprechen über alles. Kind wird bestens informiert. Jetzt kommt es. Im Vierer neben uns sitzt ein älteres Paar. Frau lacht über mich und verdreht die Augen zu ihrem Mann. Das ist unsere Gesellschaft. Oder letztens Frau im Zug, Säugling schreit wie verrückt. Frau weiss nicht, was sie mit dem Säugling machen soll. Irgendwie irgendwelche Infos darüber, wie man ein Kind beruhigen kann, scheint sie nicht zu haben. Und so weiter. Aber wenn man einem Kind etwas vorsingt, dann wird man schief angeschaut. Das ist unsere Gesellschaft. Wir gehen wieder ins Mittelalter zurück. Da würde gesagt: Kinder sind wie Erwachsene, nur kleiner. Sie hießen damals "Kleine Erwachsene". Ich dachte eigtl dass wir mittlerweile wissen, dass Kinder eben ganz anders sind als Erwachsene und viel viel mehr Informationen brauchen und deswegen ja auch so viele Fragen stellen. Aber wer sich heute noch mit seinem Kind aktiv unterhält gilt als schwach oder lachenswert. 🤷🏻♀️🤷🏻♀️🤷🏻♀️
Auch ich erklärte meinem Sohn damals alles genau! So soll und muss es sein.
So, jetzt logge ich aus. Schönen Sonntag!
Einfache Antwort: Smartphone.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Dennoch wird die Stimme bei der Erziehung oder yur Beruhigung kaum noch eingesetzt. Kinder werden gar nicht angesprochen, es wird ihnen auch nichts erklärt.
Keine Ahnung in was für einer asozialen Umgebung du lebst. Bei uns kümmern sich die Eltern um Ihre Kinder.
Kümmern ist nicht gemeint. Sie tragen saubere Kleidung und verhungern nicht. Nur mit ihnen gesprochen wird kaum.
Wenn ein Kind schreit, sehe ich NIE eine Mutter, die ihrem Kind ein Lied singt. Es würde heutzutage auch als peinlich angesehen werden, obwohl es das natürlichste der Welt ist.
Immer wieder schön wie Leute meinen die Kinder anderer besser zu kennen als sie selbst. Du hättest meinem Kind Stundenlang vorsingen können ohne Erfolg. Aber nimms für 5 Minuten auf den Arm und die Welt war wieder in Ordnung.
Kinder sind keine Fabrikware bei der alles bei jedem gleich gut funktioniert. Aber das versteht man natürlich nicht wenn man keine hat
doch, Studien zufolge ist es so. Da werden große Menschen an Säuglingen untersucht und dann kann man auf die Gesamtheit schließen, so funktioniert Wissenschaft und die lässt sich dann auch verallgemeinern. Zweitens bin ich mir sicher dass du deine Stimme nicht richtig eingesetzt hattest oder es nie versucht hattest und nur deswegen jetzt so auf den Kommentar reagierst.
so funktioniert Wissenschaft
Interessant das du dich auf wissenschaft beziehst und gleichzeitig nichts davon verstehst. Studien zufolge sind die überwältigende Mehrheit der Menschen heterosexuell. Trotzden stehen nicht alle Männer auf Brüste. Wissenschaft ist nicht gleichbedeutend mit Allgemeingültigkeit.
Zweitens finde ich es spannend wie du dich erdreisten kannst über unsere Bemühungen als Eltern zu urteilen ohne auch nur das geringste zu wissen.
Muss wohl in den letzten 10 Jahren passiert sein, also seit 2012.
Das iPhone wurde 2007 veröfentlicht. 2012 hatten gut 30 % der Leute ein SmartPhone und die Quote stiegt bis 2017 schnell auf 80 %.
ja, und die Überlebensinstinkte der Kinder haben sich ja nicht verändert. Sie brauchen Körper - und Blickkontakt und müssen die Stimme der Mutter hören und brauchen Konversation und Erklärungen. Die Kinder suchen also weiterhin danach, aber es wird nicht mehr beantwortet.