Ab Freitag neuer Bußgeldkatalog: Sind höhere Strafen für Raser und Falschparker fair?

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Diese Frage wurde in Kooperation mit Hit Radio N1 für die neue gemeinsame Radio-Show „gutefrage – Deine Talkshow“ gestellt. Jeden Donnerstag diskutieren unsere beiden Moderatoren Saskia und Torsten von 19 bis 21 Uhr, was die gutefrage-Community gerade interessiert und wie sie zu aktuellen Themen steht.

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Mehr zur neuen Radioshow findest Du hier: https://www.gutefrage.net/radio

32 Antworten

Im Vergleich zu anderen Ländern sind Falschparken und Schnellfahren in Deutschland echt billig.

Der Straßenverkehr verändert sich und vor allem der Raum wird immer knapper. Innerstädtisch werden immer mehr Brachen zugebaut und die Straßen müssen teils doppelt so viel Verkehr verkraften als zu den Zeiten, in denen sie gebaut worden sind.

Durch die Schaffung von Anwohnerparkplätzen und verkehrsberuhigten Zonen ist weiterer freier Parkraum weggefallen und der Druck auf Autopendler wird erhöht, sich nach anderen Mobilitätsformen umzusehen. Auch der steigende Radverkehr fordert seinen Platz. Dieser ist aber einfach nicht vermehrbar, sondern schrumpft. Die Erkenntnis, dass der motorisierte Individualverkehr im urbanen Raum fast schon ausgedient hat, benötigt allerdings noch einige Zeit und einige teure Knöllchen zur Durchsetzung.

Was das Schnellfahren betrifft, werden nur die Tarife an eine veränderte Welt mit veränderten ökologischen und Sicherheitsbedürfnissen angepasst. Und an die Inflation und die leeren Kassen des Staates und der Gemeinden auch.

Mit ist es lieber, dass ertappte Schnellfahrer diese Kassen füllen als alle anderen, auch unbeteiligten Bürger.

Hi

Ich finde es gerecht, da es immerwieder leute gibt die durch rasen unfälle bauen, usw. Für Falschparker ist es azch gerecht, weil wenn man in einem Halteverbot Parkt und somit gegen die STVO verstösst hat es mehr als Verdient

Hoffe ich konnte helfen :3

An der Staffelung der bisherigen Strafen für zu schnelles Fahren hätte ich nichts geändert.  silentcaesar hat da ein gutes Beispiel zB mit Gefällstrecken erwähnt. Über eine Anbindung an das Einkommen habe ich "gemischte" Gefühle. Klar, wer gut verdient, für den sind 50€ Peanuts. Aber Andererseits verstößt das auch wieder penetrant gegen den Gleichheitsgrundsatz. Und wer sich ein teures Strafmandat nicht leisten kann, soll sich eben an die Spielregeln halten!

Strafen für Drängler und für Nötigung sollten auf jeden Fall angehoben werden. Die müssen wirklich empfindlich sein! Und je weiter einem ein Drängler auf die Pelle rückt, desto teurer sollte das werden!

Bei Parkvergehen sehe ich das etwas differenziert. Wo Schilder stehen, sollten eindeutige "Preise winken". Schlimmer aber sind die "Gehwegparker" innerorts, die keine Abstände und Regeln kennen. Vor Einfahrten, bis in Kreuzungen oder unmittelbar vor Ampeln wird da geparkt.

Bild zum Beitrag

Und die Rennleitung fährt mehrmals vorbei ohne was zu unternehmen. Das Ordnungsamt interessiert so was nicht... Dazu noch die Aussagen aus dem Gemeinderat:" das wirkt verkehrsberuhigend...!"

M.E. gehört jemandem, der so parkt ein gehöriger Denkzettel verpasst. Denn der Rest dieser Straße nach rechts und links, sieht meist nicht besser aus:

Bild zum Beitrag

Wobei der Platz hier alles sprengen würde, wenn man alles ansprechen oder mit Bildern untermauern wollte.

 - (Recht, Politik, Auto)  - (Recht, Politik, Auto)

Ich wäre ja recht dankbar, wenn unsere Politiker sich zur Abwechslung etwas wirklich Intelligentes ausdenken würden, um die Verkehrsmoral zu stärken. Geld genug bekämen sie ja für gescheite Lösungen. Statt dessen: Griff in die Standardmaßnahmenkiste, Erhöhung des Bußgeldkatalogs rausgezogen, klatsch, da hast du, lieber Bürger, fertig. Alles andere strengt ja unnötig den Dötz an.

Gerade im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsbeschränkungen beobachte ich in letzter Zeit immer häufiger eine bestimmte Verhaltensweise: ein Autofahrer, der eigentlich schon mit der erlaubten Geschwindigkeit fährt, erschrickt offensichtlich beim Anblick einer Radarfalle und bremst dann nochmals heftig bis weit unter die erlaubte Geschwindigkeit ab. So etwas empfinde ich als Sicherheitsrisiko, aber das wird wohl durch Erhöhung der Bußgelder eher noch verschärft.

Auf der anderen Seite: wenn ich mit eingestelltem Tempolimiter durch eine Tempo-30-Zone fahre, dann frage ich mich so manches Mal, was der hinter mir herfahrende Autofahrer glaubt, in meinem Kofferraum Interessantes entdecken zu können ...

Alles in allem: intelligente Lösungen sind gefragt, nicht bloß wieder eine stupide Erhöhung der Bußgelder. Wie einige Andere hier schon schrieben, bringt das nicht viel für die Verkehrssicherheit, sondern bestenfalls für die Staatskasse.

Kiboman  06.10.2021, 10:05

Du hast vollkommen Recht aber auf deine Beschrieben Probleme kann der Staat oder das Land keinen Einfluss nehmen.

Das Erschrecken vor einem Blitzer liegt viel mehr daran daß wir generell zu schnell fahren und dann auch noch relativ sorglos ohne Beachtung der Schilder.

Es ist nicht nur diese Situation wenn der Fahrer anscheinend nicht weiß wie schnell er fahren darf, sondern auch zugestellte Kreuzungen, halten in Kurven oder vor Fussübergängen.

Rettungsgassen werden erst gebildet wenn es zu spät ist und es kein vor und zurück mehr gibt.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen der Punkt ist die meisten fahren Unaufmerksam, egozentrisch und nicht vorrausschauend.

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Höhere Strafen schön und gut. Solang die aber nicht vernünftig geahndet werden, halte ich den Effekt für gering.

Für noch besser halte ich die Ahndung der Verstöße beim unvorsichtigen Spurwechsel und das Nichteinhalten der 1,5m seitlicher Abstand zu Fahrradfahrern.