1. Johannes 5:12 ELB71 [12] Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Was meinte Johannes damit?
Was bedeutet es den Sohn zu haben? Kann man Christ sein und dennoch den Sohn nicht haben?
10 Antworten
Das Entscheidende an diesem Vers ist, was es wirklich heißt, „den Sohn zu haben“.
Ist das ein Etikett? Ein Ausweis? Ein Satz, den man einmal nachspricht?
Oder ist es ein innerer Zustand, eine gelebte Verbundenheit, ein Sein in und mit Christus?
Wer den Sohn „hat“, der ist in dieser Verbindung – nicht bloß äußerlich, sondern im Herzen, im Sein, im Leben. Das ist kein Besitz wie ein Ausweis in der Brieftasche, sondern eher wie Atem: wenn er da ist, lebt man – wenn er fehlt, ist alles leer.
Kann jemand Christ sein und doch den Sohn nicht haben?
Ja, absolut. Man kann sich „Christ“ nennen, sonntags in die Kirche gehen, die richtigen Worte sagen – und doch innerlich getrennt, unbeteiligt, tot sein.
Der Begriff dafür ist oft „Namenschrist“.
Aber der Glaube ist eben kein Denken, kein Für-wahr-Halten im Kopf.
Glaube ist ein Hineinfallen in Vertrauen. Ein Sich-öffnen. Ein Loslassen der Kontrolle.
Es ist ein Raum, in dem der Sohn in uns wohnt – und nicht bloß von uns gedacht wird.
„Den Sohn haben“ heißt also nicht, das richtige Bekenntnis auswendig zu kennen, sondern:
Im Herzen verbunden sein mit dem Leben selbst, mit der Liebe, mit dem, der sagte: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Glaube ist kein Konzept.
Glaube ist kein Gedanke.
Glaube ist Sein.
Wer den Sohn „hat“, trägt ihn nicht wie ein Abzeichen – sondern lebt aus ihm heraus.
Und wo diese Verbindung fehlt, da bleibt auch das Leben leer, egal welche Religion oder welchen Namen man trägt.
Vielleicht ist dann die nächste, viel wichtigere Frage:
Wie komme ich überhaupt in diesen Zustand, den Sohn wirklich „zu haben“ – nicht nur zu denken?
Ich glaube:
Nicht durch noch mehr Wissen. Nicht durch noch mehr richtige Meinungen. Nicht durch Druck, Angst oder Pflicht.
Sondern durch etwas viel Einfacheres, aber auch viel Schwereres:
Durch das Loslassen des eigenen Wollens, durch das Stillwerden, durch das Aufhören, Gott kontrollieren zu wollen.
Wer wirklich sein Herz öffnet – ehrlich, nackt, ohne Fassade – der schafft Raum, in dem Christus eintreten kann.
Nicht weil er es erzwingt, sondern weil er endlich nichts mehr zwischen sich und Gott stellt.
Das kann geschehen:
- Im tiefen Atem, wenn das Denken zur Ruhe kommt.
- Im Gebet, wenn es kein Bitten mehr ist, sondern nur noch Dasein.
- Im Moment der Hingabe, wenn man sagt: „Dein Wille, nicht meiner.“
Es ist eigentlich ganz einfach:
Hör auf, das Leben machen zu wollen – und beginne, es zu empfangen.
Wenn du still wirst, wenn du präsent bist, wenn du einfach da bist – ohne Maske, ohne Rolle – dann erkennst du vielleicht,
dass er längst schon da ist.
Der Sohn ist nicht weit.
Das Reich Gottes ist mitten unter euch. (Lk 17,21)
Der Zugang ist keine Leistung. Es ist Annahme. Hingabe. Sein.
Und genau das ist: Glauben.
Nicht Denken. Nicht Machen.
Sondern Sein im Vertrauen.
Bitte, ich berichte nur aus eigener Erfahrung, wie ich meine Beziehung mit Gott lebe, die mich auch innerlich verändert. Und praktisch lebe ich das eben sehr einfach: Ich setze mich in, atme tief ein und aus, lasse los, richte meinen Geist innerlich auf Gott, ohne komplizierte Formeln und Sprüche, ich sage einfach ich bin hier und jetzt, konzentriere mich auf den Atem um vollständig präsent zu sein. Das ist nichts anderes als Gebet und es verändert einen von innen heraus und es zeigen sich langsam an einem selbst die Früchte des Geistes: 22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut und Selbstbeherrschung - Galater 5, 22.
Und diese trägt man wiederum wie ein Licht nach außen und fließt. Das ist mehr oder weniger das ganze "Geheimnis" des Christ-SEINS (wohlgemerkt nicht Christ-TUNs). Es ist so schwer zu verstehen, weil es eigentlich so was einfaches ist.
Der erste Schritt ist den Blick nach innen zu richten, wirklich präsent sein für die Gegenwart Gottes. Und um in diese innere Geisteshaltung im präsenten Moment zu kommen, ist so etwas wie christliche Meditation für mich sehr hilfreich, einfach nur still sein, da sitzen und in der Gegenwart Gottes sein - das ist übrigens auch was Jesus regelmäßig getan hat. Das ist das einzige was man tun muss, Gott die Tür aufmachen. Alles andere macht Gott.
Was meinte Johannes damit?
Und weiter heisst es dort: "Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt." 1Joh 5,13
Wie dieser Glaube für den Autor im Detail aussieht, finden wir am besten in Joh 20,28f beschrieben: Der Glaube an Jesus als "Mein Herr und mein Gott".
und wenn manche glauben jesus gibt es, aber er ist erschaffen oder manche glauben er sei der erzengel michael.
So wie der Autor diejenigen im Christentum beschimpft hat, die die für ihn zentrale Glaubensaussage der Menschwerdung des Gott-Sohn leugneten, sehe ich nocht warum sekn Urteil anders ausfallen würde die Jesu für sich beanspruchen und andere zentrale Glaubensaussagen des Autors leugnen, wie dass Jesus Gott ist.
Ich persönlich habe aber die Hoffnung dass Gott gnädiger ist als der Autor des 1Joh.
Dies bedeutet: Wer nicht an den Sohn Gottes glaubt, der sich in Jesus Christus offenbart hat, hat keinen Anteil am ewigen Leben. Denn niemand kommt zum Vater, wenn er den Sohn verleugnet. Jesus selbst sagt in Matthäus 10,33 : "Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel." Und in Johannes 14,6 lesen wir die Worte Jesu: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich."
und wenn manche glauben jesus gibt es, aber er ist erschaffen oder manche glauben er sei der erzengel michael.
hab ich dann den Sohn wie es Johannes schreibt dennoch?
und wenn manche glauben jesus gibt es, aber er ist erschaffen oder manche glauben er sei der erzengel michael.
hab ich dann den Sohn wie es Johannes schreibt dennoch?
Markus 10.27: "Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott."
"Den Sohn haben" bedeutet den heiligen Geist zu haben, bzw. von ihm geführt zu werden. Und was Er dem einzelnen Menschen dadurch offenbart ist nicht immer gleich. Jedenfalls kann den Menschen jede erdenkliche Sünde vergeben werden, selbst Lästerung gegen den Menschensohn kann vergeben werden. Nur nicht die Lästerung gegen den Geist und das ist immer etwas individuelles, etwas rein persönliches zwischen der betreffenden Person und Gott.
Wenn Gott will das Person A das glaubt was Du schreibst, dann ist das so. Und wenn Gott will das Du das nicht glaubst, dann ist das auch so. Wichtig ist nur das einem der rettende persönliche (!) Glaube durch den heiligen Geist offenbar wird, was ausschließlich ein Geschenk durch Gnade ist!
Das bedeutet im Grunde "den Sohn zu haben" und es gibt mit Sicherheit ZJ die den Sohn haben, auch wenn der heilige Geist dir ein anderes Verständnis schenkt!
Das kann passieren wenn man glaubt, das Jesus nicht persönlich im heiligen Geist anwesend ist, so wie er es aber in Verbindung mit dem Kommen des Geistes versprach.
Johannes 14:
15 Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten;
16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand[6] geben, dass er bei euch ist in Ewigkeit[7],
17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn erkennt. Ihr erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
18 Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch.
19 Noch eine kleine ⟨Weile⟩, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben.
20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.
21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.
22 Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?
23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten[8], und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
Es gibt noch andere Passagen, wo Jesus seine persönliche Gegenwart zusagte:
"Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte." Matth. 18, 20
" und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters." - Matth.28,20.
Paulus beschrieb dasselbe:
"Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen." - Römer 8,9-10
LG-B.
22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut und Selbstbeherrschung, Galater 5,16–26
Und ganz praktisch angewandt: Diese Dinge finde ich persönlich IMMER an einem Ort. In der Stille, in der ich in Gottes Gegenwart eintrete. Ich setze mich hin, atme bewusst ein und aus und ein und empfange Gottes Geist, wende dich innerlich Gott/Jesus zu, richte meinen Geist nach Gott. Und du wirst die Früchte des Geistes spüren. Und auch die oben genannten Bibelstellen sind immer geistiger Natur, bzw. mit deiner geistigen Ausrichtung verbunden, alles was man tun muss ist still werden und sich dafür öffnen und Jesus wird in das Herz eintreten. - und wiederum: Durch diese geistigen Früchte welche in uns wachsen können wir Licht sein in der Welt, so schließt sich ein Kreis und das ist eben auch unser Auftrag in dieser Welt.
DAS war für mich auch der Schlüssel zu lebendigem Glauben und mit Gott in Beziehung zu gehen, siehe auch die ganzen Bibelstellen:
1. Könige 19,11–12 (Elia am Berg Horeb):„Da sprach [der HERR]: Tritt hinaus und stell dich auf den Berg vor den HERRN!
Und siehe, der HERR ging vorüber:
ein großer, starker Wind, der Berge zerriss und Felsen zerbrach vor dem HERRN her –
aber der HERR war nicht im Wind.
Und nach dem Wind ein Erdbeben –
aber der HERR war nicht im Erdbeben.
Und nach dem Erdbeben ein Feuer –
aber der HERR war nicht im Feuer.
Und nach dem Feuer: ein leises, sanftes Säuseln.
(wörtlich: „die Stimme eines sanften Schweigens“)
→ Gott ist nicht im lauten Spektakel, sondern in der feinen, stillen Präsenz.
Psalm 46,11 (Luther):„Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“
→ Erkenntnis Gottes kommt durch Stille, nicht durch Lärm oder Aktionismus.Psalm 62,2:
„Nur auf Gott wartet still meine Seele; von ihm kommt meine Hilfe.“
→ Warten in Stille = Offenheit für das, was von Gott kommt, nicht was ich selbst erzwinge.
Matthäus 6,6 (Jesus über das Beten):„Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließe die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist;
und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir vergelten.“
→ Nicht in der Öffentlichkeit, nicht im Gezeigten – sondern im Verborgenen, in der Stille, wo niemand sonst zuschaut.
Jesaja 30,15:„Denn so spricht Gott, der Herr, der Heilige Israels:
Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet,
im Stillsein und Vertrauen liegt eure Stärke.“
→ Die Stärke kommt nicht aus dem Kämpfen, sondern aus Stillsein und Vertrauen.
Klagelieder 3,26:„Gut ist’s, schweigend zu warten auf die Hilfe des HERRN.“
→ Schweigen, nicht Hetzen oder Fordern. Gott begegnet in der stillen Erwartung.
Psalm 131,2:„Ja, ich habe meine Seele besänftigt und beruhigt.
Wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter,
wie das entwöhnte Kind ist meine Seele in mir.“
→ Bild für die tiefe, stille, vertrauende Ruhe vor Gott.
Jesaja 32,17–18:„Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein,
und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit für immer.
Mein Volk wird an einer Wohnstätte des Friedens wohnen,
in sicheren Wohnungen, an ruhigen Orten der Rast.“
→ Friede und Gegenwart Gottes zeigen sich in Ruhe, in Stille, im Sich-Niederlassen.
Psalm 37,7:„Sei stille dem HERRN und harre auf ihn.“
→ Wieder: Nicht machen, sondern sein.
Christ kann sich jeder nennen, wenn er getauft ist.
"Den Sohn haben" ist was viel tieferes, das ist Herzenssache. Wer an den Sohn und seinen Kreuzestod glaubt und Sündenvergebung erhalten hat, der wird gerettet werden, sprich hat ewiges Leben. Aber viele Christen haben diese innere Beziehung zu Jesus nicht. Schade.
Danke. Sehr berührend geschrieben.