Warum mussten die Kaufhäuser schließen?

7 Antworten

Ich denke es wird deutlich wenn man mal eine Zeitreise zürckmacht in den 60 Jahren.

DAMALS gab es nur diese kleinen Inhaber-geführten Geschäfte die gerade mal 40 Quadratermeter gross waren und im Erdgeschoss von einem Haus untergebracht waren. DAMALS war Selbstbedienung noch weitgehenst unbekannt. Das heißt wenn man z.b. ein Elektrogeschäft betreten hat, dann wurde man von einer langen Theke nach seinen Wünschen gefragt und entsprechend bedient. Nur "einfach mal umsehen" das war absolut verpönt. DAMALS war auch die Ware in Vitrinen und Schubladen aufgebwahrt und wurde nur auf Wunsch gezeigt.

Da war ein Kaufhaus mit mehren Etagen eine regelrechte Revoltion, die Ware war auf langen Tischen aufgewahrt und die Kunden konnten bei ihrem Weg durch die Abteilung auch einfach mal nur so gucken, ohne das man eine feste Kaufabsicht hatte. Die Kaufhäuser standen damals an der Sperspitze des Einzelshandels und waren auch teilweise verhasstes Objekt weil sie angeblich die kleinen GEschäfte kaputt machen.

Und heute bekommen sie Konkurenz von allen Seiten. Fachdiscounter wie H&M oder MediaMarkt,die bieten günstigere Preise und mehr Auswahl, auch bieten Supermärkte immer mehr Non-Food Artikel. Dazu kommen noch die ganzen Einkaufszentren mit ihren 100 Geschäften und dann noch der Online-Handel.

In den 90ern war das Kaufhaussterben auch noch nicht so ausgeprägt wie heute. Da war der Grund eher, dass die Shoppingmalls aufkamen und daher die Läden aus den Innenstädten weggezogen sind.

Der Einzelhandel hat es in den folgenden Jahren in weiten Teilen nicht geschafft, neue Anziehungspunkte zu setzen, um trotz (zwangsläufig) höherer Preise neben dem Onlinehandel bestehen zu können.

Sie waren offenbar nicht mehr rentabel. Vermutlich ein Schwund an Kunden. Warum das passierte müsste man im Einzelfall nachschauen und das geht nur wenn man weiß wo die Kaufhäuser waren.

das konzept ist überholt. "Kaufhof bietet tausendfach, alles unter einem Dach" war der slogan, und es war besser, nicht die ganze innenstadt durchkämmen zu müssen, sondern in einem grossen gebäude fast alles zu bekommen, was man braucht.

aber was braucht man? neben lebensmitteln (im kellergeschoss) gabs bettwäsche, klamotten, stereoanlagen, fotokrams, gelegentlich einrichtung, sehr häufig noch stoffe zum nähen plus zubehör.

das meiste davon bekommt man heute auch bei aldi, wenn die aktion machen, die stereoanlagen oder den computer kauft man besser (und billiger) in einem fachgeschäft wie saturn. überleg mal, du kaufst dir einen fotoapparat. du gehst in den fotoladen, lässt dich beraten, kaufst dann aber bei amazon. würdest du in einen fotoladen gehen dazu, oder in ein kaufhaus, wo sie spezielle sachen dann nicht mehr haben, sondern nur mainstream?

versandhäuser gab es auch schon vor dem internet, ob es sears roebuck oder quelle oder otto versand war (dens noch gibt), entscheidend war eher die sofort zurückschickmöglichkeit im internet, wenns nicht gefällt. im kaufhaus gekauft musst du nochmal ins auto steigen, nochmal in der innenstadt parken, hingehen - um dann, wenn du pech hast, von einer "nur was sie hier sehen" verkaufskraft angemosert zu werden.

in einem kleinen laden gibt es einen besitzer oder einen verkäufer, der sich auskennt, der im besten fall auch dich irgendwann kennt, dir tips gibt und quasi für dich da ist. im kaufhaus sind es oft verschiedene leute, von denen der eine nicht weiss, was der andere mal gesagt hat. natürlich sind das alles allgemeinplätze, aber ich denke das gesamtbild ist schon auszumachen und auch der grund, warum immer weniger kunden ein kaufhaus besuchen.

ärgerlicherweise werden die vom staat schon seit über einem jahrzehnt künstlich beatmet, sie wären sonst schon lange pleite. auch jetzt wieder, obwohl man im grund egenau weiss, dass das steuergeld-millionen sind, die auf nimmerwiedersehen verschwinden. das finde ich persönlich am übelsten, da der zumeist kompetentere einzelhandel, der ebenfalls zu kämpfen hat, gegen noch einen konkurrenten mehr bestehen muss.

Wenn ich bei uns in die Kaufhäuser schaue dann sehe ich vor allem in der Technikabteilung veraltete Ware zu einem überhöhten Preis.

Das war früher irgendwie anders da bin ich gerne nach München gefahren und habe so manche Mark in den großen Kaufhäusern ausgegeben.

Hinzu kommt das es oft in der Fußgängerzone einfach langweilig ist.

wenn ich in eine Mall gehe ist dort immer irgendwas los.

Ausstellungen

Veranstalltungen etc

In der Stadt sieht man höchstens mal die Wahlkampfstände.

Und so kommt es halt das ich nur noch zum Zahnarzt in die Innenstadt gehe und seit heuer auch nicht mehr weil der umgezogen ist